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Keeva McCullen 3 - Invasion der Ghule (German Edition)

Keeva McCullen 3 - Invasion der Ghule (German Edition)

Titel: Keeva McCullen 3 - Invasion der Ghule (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan R. Corwyn
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nachdenklich den Hörer auf.
    Unentschlossen betrachtete sie den Zettel, der vor ihr lag. Sie stand auf, ging zu einem Regal und überprüfte ein paar der Formulare, die sie in den letzten Tagen dort abgehängt hatte. Schließlich nickte die junge Frau bestätigend.
    Sie schaltete den Anrufbeantworter des Tierheims ein – für ein paar Minuten würde das schon gehen, dachte sie – nahm den Ordner und das gerade ausgefüllte Formular in die Hand und ging nach hinten, zu den Tiergehegen. Nach kurzem Suchen fand sie die Kollegin, mit der sie sprechen wollte. Diese war gerade damit beschäftigt, einen der Käfige zu säubern.
    Die Studentin stellte sich neben sie.
    „Hättest du kurz Zeit für mich?“, fragte sie. Die andere – eine grauhaarige Frau in den Fünfzigern, richtete sich auf und lächelte.
    „Klar, was hast du auf dem Herzen?“
    Die junge Frau deutete mit dem Kinn auf das Formular und den Aktenordner in ihren Händen und verzog den Mund.
    „Ich bin mir nicht ganz sicher“, sagte sie, „Aber ich habe das Gefühl, dass in den letzten Wochen auffallend viele Katzen verschwunden sind.“
    Die ältere Frau wirkte nach wie vor unbesorgt. Sie blickte auf das Formular, das die Studentin in der Hand hielt.
    „Meinst du, hauptsächlich in dieser Gegend dort?“, fragte sie und zeigte auf die notierte Adresse.
    Die junge Frau nickte.
    „Ja, ich hatte bestimmt fünf oder sechs Meldungen allein in den letzten zehn Tagen“, erwiderte sie. Sie schlug den Ordner auf und zeigte der Kollegin die eingehefteten Zettel. „Das kommt mir ungewöhnlich viel vor. Und keine dieser Katzen ist bisher aufgegriffen worden.“
    Die ältere Dame zuckte fröhlich mit den Schultern.
    „Ach“, entgegnete sie, „solange es nicht fünfzig oder sechzig werden, würde ich mir keine Gedanken machen. Das kommt oft so in Schüben. Wir haben jetzt Anfang März, da spüren manche dieser Tierchen schon den Frühling und werden unruhig. Du wirst sehen, in einem anderen Monat wird dafür keine einzige vermisst.“
    Ja, weil keine mehr da ist, dachte das junge Mädchen sarkastisch – sagte aber nichts. Sie musste ihrer Kollegin recht geben.
    Wahrscheinlich sah sie wirklich nur Gespenster und ihre bösen Ahnungen waren völlig überflüssig...

    *

    „Wo gehst du hin?“
    Keeva erschrak und drehte sich um. Robert Paddock, ihr Großvater, trat aus der Küche in den Flur, als sie gerade das Haus verlassen wollte.
    Er wirkte nicht anklagend, nur neugierig - trotzdem fühlte sie sich ertappt. Sie hatte ihm damals, nach der Geschichte mit der Sukkubus, das Versprechen geben müssen, ihn über alle Entwicklungen in Bezug auf Shane Truax und diese Dämonenjägergeschichte auf dem Laufenden zu halten. Jetzt hatte sie das undeutliche Gefühl, dieses Versprechen gebrochen zu haben.
    Jedoch: zählte der geplante Überraschungsbesuch auf dem Flohmarkt denn überhaupt dazu? Wahrscheinlich schon irgendwie – aber eigentlich hätte sie das offensichtliche Desinteresse von Shane lieber noch eine Weile für sich behalten. Zumindest solange, bis sie selbst die Gründe dafür herausgefunden hatte.
    Großvater jetzt offen anzulügen brachte sie jedoch auch nicht fertig, also seufzte sie innerlich und antwortete: „Ich bin auf dem Weg zum Flohmarkt. Ich wollte diesen Shane Truax überraschen. Er hat mir noch immer nicht meine Armbrust zurückgegeben.“
    Robert Paddock sah sie prüfend an.
    „Habt ihr euch denn überhaupt schon einmal getroffen, nach dieser Sukkubus-Sache?“
    Keeva schüttelte den Kopf.
    Ihr Großvater hob die Augenbrauen.
    „Und jetzt möchtest du nicht länger warten und willst ihn dort überfallen?“
    Keeva verzog den Mund.
    „Ich habe meinen Besuch nicht angemeldet, falls du das meinst“, meinte sie spitz. Dann grinste sie. „Bestimmt haut er ab, wenn er mich kommen sieht.“
    Robert Paddock lachte laut. Er drehte sich um und nahm seine Jacke von der Garderobe.
    „Ich wollte mir den Jungen sowieso einmal ansehen. Komm, ich begleite dich. Zu zweit können wir ihn auch viel besser einfangen, falls er wirklich zu fliehen versucht.“

    *

    Shane Truax genoss die ersten Strahlen der Sonne, die soeben bis zu seinem Stand vorgedrungen waren. Er kämpfte noch immer mit den Nachwirkungen der schweren Erkältung und war froh um jedes bisschen Wärme. Langsam wurde es Zeit, dass der Frühling kam.
    „He, hast du das auch noch etwas breiter?“
    Eine heisere Stimme holte Shane aus seinen Gedanken. Er blickte auf und sah in das bärtige,

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