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Keeva McCullen 4 - Tödliche Fesseln (German Edition)

Keeva McCullen 4 - Tödliche Fesseln (German Edition)

Titel: Keeva McCullen 4 - Tödliche Fesseln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan R. Corwyn
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zwar einzig und allein deswegen, weil höhere Dämonen in ihren Geist eindringen und ihn kontrollieren konnten. Bis heute waren keine absolut sicheren Schutzmaßnahmen dagegen entwickelt worden. Wohl auch, weil es immer genügend männlichen Nachwuchs gegeben hatte – und Männer dieses Problem nicht kannten.
    „Und wenn ich ein Amulett, einen Zauber oder was auch immer gefunden habe, der mich schützt“, sprach sie weiter. „Dann kann ich endlich Vater einweihen und ihm erzählen, dass ich eine ausgebildete Dämonenjägerin bin. Und vielleicht kann ich später sogar das Ritual durchführen.“
    Sie sah ihn hoffnungsvoll an.
    Das Ritual der Dämonenjäger – bei dem das Blut eines Dämons getrunken wurde, dem mit einem speziellen Trank die Giftigkeit genommen worden war – schloss üblicherweise die Ausbildung eines Jägers ab. Ihr Großvater hatte Keeva zwar vollständig ausgebildet, aber dieses Ritual hatte er ihr nicht erlaubt. Es gab einem Jäger die Fähigkeit, einen Dämon ohne zusätzliche Hilfsmittel über eine gewisse Entfernung aufzuspüren - hatte aber gleichzeitig die Nebenwirkung, dass der Jäger selbst für einen höheren Dämon ebenfalls leichter erkennbar wurde. Und in Anbetracht der weiblichen Schwachstelle hatte Robert Paddock entschieden, dass dieses Ritual seine Enkeltochter zu stark gefährden würde.
    Sogar jetzt blickte er sie mit einer Mischung aus Zuneigung und Skepsis an.
    „Gegen solche Forschungen ist sicherlich nichts einzuwenden“, meinte er vorsichtig. „Aber freue dich nicht zu früh. Vielleicht gibt es ja überhaupt kein Mittel, dass dich hundertprozentig schützen kann.“

Zwei Wochen später

    Im Fernsehen kam wie immer nur Mist!
    Gelangweilt schaltete Theobald Truax von einem Sender zum nächsten - bis seine Aufmerksamkeit plötzlich von einer lokalen Nachricht gefesselt wurde.
    „... findet diese Woche eine aufsehenerregende Ausstellung mit dem Titel ‚Dämonenkulte im fernen Osten‘ statt ...“
    Theobald musste lächeln, als er sich an manche jener Kulte zurückerinnerte. Viel Tamtam mit wenig Wirkung.
    Die meisten solcher Verbindungen hatten sowieso von jeher mehr darauf abgezielt, die menschliche Bevölkerung der Umgebung zu beeindrucken und (je nach gewählter Strategie) dieser entweder die Angst zu nehmen oder sie erst recht anzufachen - beides jedoch immer mit der Absicht, Macht zu erlangen. Macht über die Menschen.
    Die Dämonen hingegen blieben von solchen Veranstaltungen für gewöhnlich unbeeindruckt.
    Die wenigsten Kulte hatten es tatsächlich geschafft, überhaupt einmal ein dämonisches Wesen unter ihre Kontrolle zu zwingen. Viele waren zwar in der Lage gewesen, Dämonen zu beschwören. Doch nach der Beschwörung machten die frisch erschienenen Höllenwesen im allgemeinen, wozu sie Lust hatten - und dachten überhaupt nicht daran, den Befehlen derjenigen, die sie gerufen hatten, zu gehorchen.
    In den allermeisten Fällen töteten sie sogar ihre glücklosen Beschwörer, gleich nachdem sie die diesseitige Welt betreten hatten. Danach trieben sie noch für eine Weile fröhlich ihr Unwesen, bis sie schließlich von einem Dämonenjäger oder einer Gruppe mutiger Kämpfer zur Strecke gebracht wurden.
    Der Schrecken, der nach solchen Heimsuchungen den Menschen noch in den Knochen steckte, bildete jedoch fatalerweise den idealen Nährboden für erneute Heilsversprechen durch andere, selbsternannte Dämonenkenner ... und so schloss sich der Kreis.
    Häufig verwendeten die Anführer derartiger Bünde für ihre Rituale Gegenstände mit (angeblich) magischen Eigenschaften oder aber besondere Orte, die dann im Mittelpunkt der Verehrung standen.
    Theobald konnte sich noch gut an einen kleinen Zirkel erinnern, der dafür einen seltsam geformten Felsen auserkoren hatte. Dieser versperrte – vermeintlich – den Zugang zur Hölle und konnte, so behaupteten es jedenfalls die Priester dieses Zirkels, nur durch regelmäßige Blutopfer an seinem Platz gehalten werden. Als ein simpler Erdrutsch den Stein um einige hundert Meter versetzte – und sich unter seinem ursprünglichen Platz keine höllischen Abgründe auftaten -, gerieten diese Priester plötzlich in ernsthafte Erklärungsnot.
    Nun, eine Eigenschaft hatten Sekten-Anführer auf der ganzen Welt meist gemeinsam: sie waren höchst überzeugend. Und auch jener Zirkel hatte schnell eine Begründung parat: die Dämonen der Hölle hätten ihren Durchgang versetzt und so versucht, in die Welt der Menschen einzudringen –

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