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Keeva McCullen 4 - Tödliche Fesseln (German Edition)

Keeva McCullen 4 - Tödliche Fesseln (German Edition)

Titel: Keeva McCullen 4 - Tödliche Fesseln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan R. Corwyn
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setzte sich auf einen zweiten Sessel ihm gegenüber. Sie zog die Beine an, umschlang die Unterschenkel mit den Armen und stützte das Kinn auf ihre Knie.
    Robert Paddock seufzte, legte sein Buch auf die Seite, nahm die Lesebrille ab und sah seine Enkeltochter an.
    „Ist es etwas Schlimmes?“, fragte er.
    Keeva machte eine Geste, die Unentschlossenheit ausdrücken sollte.
    „Kann ich noch nicht sagen“, entgegnete sie.
    Dann erzählte sie ihrem Großvater, was sie und Shane in dem Tunnelsystem erlebt und gesehen hatten.
    „Eine magisch veränderte Spinne“, meinte Robert Paddock nachdenklich, nachdem sie geendet hatte. „Das klingt nicht gut. Nur ein äußerst fähiger Zauberer ist dazu in der Lage. Ich werde mir erst von Edward noch ein paar Einzelheiten holen und dann mit Liam darüber sprechen.“
    Er sah sie auffordernd an.
    „Du sagtest, Shane sei von Edward informiert worden. Im Tunnel wart ihr aber gemeinsam unterwegs ...“
    Keeva hob die Augenbrauen und nickte.
    „Ja, das ist das zweite, über das ich mit dir reden wollte. Edward weiß jetzt über mich Bescheid.“
    Ihr Großvater wirkte plötzlich besorgt.
    „Dir ist doch wohl klar, dass Edward deinem Vater auf jeden Fall davon erzählen wird, oder? Die beiden sind schon ein halbes Leben lang Freunde.“
    Keeva nickte erneut.
    „Ja. Aber ich konnte ihn dazu überreden, damit noch zwei Monate zu warten.“
    Robert Paddock war verwirrt.
    „Zwei Monate? Was sollte in zwei Monaten anders sein?“
    „Vielleicht nichts“, entgegnete Keeva, „Vielleicht aber auch alles.“
    Sie berichtete ihm von ihren Plänen, mit Shanes Hilfe ein Schutzmittel gegen die Gedankenkontrolle von Frauen zu entwickeln. Theobald Truax‘ Rolle dabei ließ sie dabei vorsorglich unerwähnt. Der alte Dämon sollte aus dem Ganzen herausgehalten werden, solange es nur möglich war.
    Ihr Großvater sah eine Weile aus dem Fenster, dann nickte er langsam
    „Ja“, sagte er. „Das könnte sogar klappen.“
    Er sah Keeva ins Gesicht, sein Blick wurde weich.
    „Ich hoffe es für dich, Mädel. Ich hoffe es ...“

    *

    Theobald Truax saß an seinem Küchentisch und runzelte die Stirn. Er las gerade den Zeitungsartikel über den angeblichen Ritualmord im Museum.
    Dass es sich dabei um keinen echten Ritualmord handelte, war Theobald sofort klar. Ein Ritualmord setzte voraus, dass ein Ritual stattgefunden hatte - und das brauchte Zeit. Zeit, die der Mörder sicherlich nicht gehabt hatte. Nein, derjenige, der diesen Mord ausgeführt und die Leiche danach auf den Altar gelegt hatte, hatte etwas ganz anderes im Sinn gehabt.
    Theobald fielen gleich mehrere Dinge dazu ein. Der Täter vertuschte mit dieser Inszenierung etwas, oder er machte sich damit über die Polizei lustig.
    Oder aber beides.
    Falls es sich bei dem Täter um einen Dämon handelte - und Theobald wusste durch das Ghulhalsband ja, dass sich mindestens einer davon gerade in London herumtrieb -, dann kam auch noch eine dritte Möglichkeit hinzu: der Täter hatte durch den Mord dunkle Energie gesammelt.
    Hierfür allerdings genügte es, einige alte magische Formeln auszusprechen, während man das Opfer tötete. Der Altar war überflüssig. Also doch nur eine Ablenkung? Fehlte denn eins von den Exponaten? Der Dolch war ja offensichtlich noch da.
    Theobald las weiter. Da, dort stand es: ein Steinstück fehlte, etwa so groß wie ein Tennisball. Es handelte sich dabei um den Teil eines Grundsteines von einem uralten Tempel.
    Theobald erinnerte sich, dass die Nebenausstellung von alten, orientalischen Tempeln handelte. Die Grundsteinlegung bei solchen Tempeln war zur damaligen Zeit eine komplizierte Zeremonie, bei der der Stein geweiht und nicht selten verzaubert wurde. Häufig wurden dabei sogar Menschenopfer gebracht. Das alles diente dazu, dem Gebäude, das auf so einem Grundstein errichtet werden sollte, Macht zu verleihen, ihm eine glückliche Zukunft zu gewährleisten - und machte so einen Stein für einen Zauberer zu einem äußerst interessanten Gegenstand.
    „Ein magischer Stein aus dem Osten ...“, murmelte Theobald Truax, höchst besorgt.

    *

    „Ein magischer Stein aus dem Osten!“, rief der Erzdämon erfreut. „Endlich!“
    Zum Glück war diese Mission nicht auch noch gescheitert. Es wurde aber auch Zeit, dass das Blatt sich endlich wendete. Noch mehr Fehlschläge ... das wäre nicht fair gewesen.
    Liekk-Baoth hatte sich den Stein verschaffen können und das wertvolle Stück gerade eben durch das Portal geschickt

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