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Kein Applaus Für Podmanitzki - Satirisches

Kein Applaus Für Podmanitzki - Satirisches

Titel: Kein Applaus Für Podmanitzki - Satirisches Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ephraim Kishon
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Sie die gute Rolle auch gut spielen. Das ist alles.
    PODMANITZKI: Sie haben den Stein der Weisen gefunden. Darf ich's mir aufschreiben? Sonst vergeß ich's vielleicht.
    CHESCHWAN: Aber gewiß. Schreiben Sie's nur auf. A, B, C. Ich versteh nämlich etwas vom Theater. Ich wurde seinerzeit wiederholt von der »Teatrikowskaja Podolbaskinoja« eingeladen. Selbst heute noch fordert man mich immer wieder auf, mich um verschiedene Theater zu kümmern. Leider habe ich keine Zeit.
    PODMANITZKI: Auch ich habe keine Zeit.
    CHESCHWAN: Ja, richtig. Sofort. Nur noch eine Kleinigkeit. Meine Frau sekkiert mich schon seit Wochen, daß sie ins Theater gehen will. Könnten Sie uns drei Karten verschaffen? Möglichst in der Mitte?
    PODMANITZKI: Gern. Drei?
    CHESCHWAN: Ja. Meine Schwester will auch gehen - mit ihrem Mann.
    PODMANITZKI: Also vier.
    CHESCHWAN: Stimmt. Vier im ganzen. Egal für welchen Tag.
    PODMANITZKI: Dann sagen wir: Montag?
    CHESCHWAN: Lieber Mittwoch.
    PODMANITZKI: Aber am Mittwoch spiele ich nicht.
    CHESCHWAN: Ich habe leider nur den Mittwoch abend frei. Wir müssen bei Mittwoch bleiben.
    PODMANITZKI (säuerlich): Na schön. Vier Karten für Mittwoch.
    CHESCHWAN: Danke. Ich habe mich sehr gefreut, Sie kennenzulernen. Auf Wiedersehen.
    PODMANITZKI: Halt, halt! Was ist mit meinem eingeschriebenen Brief?
    CHESCHWAN: Wir werden der Sache nachgehen. Also sechs Karten für Mittwoch. (Ab)
    PODMANITZKI: Möglichst in der Mitte.
    ZWILLINGER: Ich will auch zwei Karten haben.
    PODMANITZKI: Bitte sehr. Sie werden an der Abendkasse bereitliegen.
    ZWILLINGER: Danke, Herr Honigmann.
    PODMANITZKI: Ich bin Jarden Podmanitzki.
    ZWILLINGER: Wenn schon. Ein Schauspieler ist ein Schauspieler.
    LEA BIRNBAUM (stürzt aufgeregt herein): Herr Podma-nitzki? Mein Name ist Lea Birnbaum. Ich bin hier Sekretärin. Haben Sie Ihre letzten Kritiken gelesen?
    PODMANITZKI: Leider.
    LEA: Vergessen Sie's. Lauter Unsinn. Ich verehre Sie schon seit Jahren. Ich komme zu jeder Ihrer Premieren.
    PODMANITZKI: Und ich komme zu spät zur Probe.
    LEA: Probe... Welch ein Zauber von diesem Wort ausgeht! Ich schwärme für das Theater.
    PODMANITZKI (nervös): Freut mich, freut mich.
    LEA: Ich habe selbst schon ein paar Theaterstücke geschrieben.
    PODMANITZKI: Interessant.
    LEA: Wenn Sie nichts dagegen haben, komme ich einmal zu Ihnen und lese Ihnen ein paar Seiten vor. Wieviel zahlen Sie für ein Stück?
    PODMANITZKI: Ein Vermögen, Fräulein Birnbaum, ein Vermögen. Aber zuerst möchte ich den eingeschriebenen Brief haben.
    ZWILLINGER: Es ist ein Scheck von seiner Großmutter drin.
    LEA: Ich werde die Sache in die Hand nehmen. Kann ich Sie morgen besuchen?
    PODMANITZKI: Ja.
    LEA: 14 Uhr 30?
    PODMANITZKI: 14 Uhr 30 geht. Aber ich werde nicht viel Zeit haben.
    LEA: Da fällt mir ein: Morgen kann ich nicht. Ich habe schon zwei Verabredungen für den Nachmittag. Wie war's mit Freitag?
    PODMANITZKI: Auch gut.
    LEA: Wann?
    PODMANITZKI: Um fünf Uhr in der Früh. Aber jetzt verschaffen Sie mir endlich meinen Brief! Und beeilen Sie sich!
    LEA: Gut, ich nehme ein Taxi. (Notiert) Freitag, fünf Uhr. Paßt mir sehr gut ins Programm.
    PODMANITZKI: Eigentlich - warum so spät? Warum nicht schon um drei ?
    LEA: Ich mache nicht gern Besuche bei Mondschein.
    PODMANITZKI (beherrscht sich mühsam): Wenn ich jetzt nicht sofort mit dem Abteilungsleiter sprechen kann, zertrümmere ich die Einrichtung.
    LEA: Was ist denn los mit Ihnen? (Schon in der Tür) Ich habe auch eine sehr schöne Stimme.
    PODMANITZKI (brüllt): Hinaus!
    ZWILLINGER: Alle Leute belästigen Sie, Herr Podmanitzki. Alle wollen Karten von Ihnen - oder wollen Ihnen etwas vorsingen... (Beginnt eine Melodie aus »Oklahoma« zu trällern)
    PODMANITZKI (stöhnt auf, will entfliehen, stößt mit dem hereinkommenden Inspektor Weinberger zusammen).
    INSPEKTOR: Ich höre, daß wir einen bekannten Schauspieler zu Gast haben. Mein Name ist Inspektor Weinberger.
    PODMANITZKI: Jarden Podmanitzki.
    INSPEKTOR: Weiß ich, weiß ich. Sie kennt man doch... Was wollte ich Ihnen sagen...
    PODMANITZKI: Ja. Ich habe die Kritiken gelesen und vergessen. Lauter dummes Zeug.
    INSPEKTOR: Sie nehmen mir die Worte aus dem Mund.
    PODMANITZKI: Kann ich etwas für Sie tun, Herr Inspektor?
    INSPEKTOR: Ja. Einen Augenblick, Herr... Herr...
    PODMANITZKI: Podmanitzki.
    INSPEKTOR: Wie bitte?
    PODMANITZKI: Jarden Podmanitzki.
    INSPEKTOR: Natürlich. Also, es handelt sich um meine Cousine. Ein sehr begabtes Mädchen. Kann tanzen, singen und

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