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Kein König von Geburt

Kein König von Geburt

Titel: Kein König von Geburt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian May
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große, im Raum lebende Organismus, Bredes Lebensgefährte, war an den Folgen des Sprunges von seiner Heimatgalaxis zur Milchstraße gestorben. Tanu und Firvulag, Passagiere in dem von Brede geführten Schiff, entkamen in kleinen Flugmaschinen, kurz bevor die tote Hülle die Erdoberfläche traf und einen großen Krater erzeugte, der als Schiffsgrab bekannt war.
    Schon geraume Zeit hatten die Geringen in Zusammenarbeit mit Firvulag nach diesem Ort gesucht. Obwohl tausend Jahre vergangen waren, bestand die Möglichkeit, daß einige der am Grab zurückgelassenen hochentwickelten Flugmaschinen noch benutzt werden konnten. Und in einer von ihnen, dort nach einem rituellen Duell aufgebahrt, lag die Leiche Lugonns, des Leuchtenden Helden der Tanu, zusammen mit seiner heiligen Waffe, dem sogenannten Speer. Das war ein Photonenprojektor, der laserähnliche Strahlen abgab. In den Händen der Geringen konnte dieser Speer die Machtverhältnisse umkehren.
    Madames Leute hatten vergeblich nach dem Schiffsgrab gesucht. Aber Claude, der sich in der zukünftigen Geologie auskannte, sagte ihnen, der Krater könne nur das als Nördlinger Ries bekannte Astroblem sein, etwa 300 Kilometer weiter östlich jenseits des Schwarzwaldes am Nordufer der Donau gelegen.
    Es wurde beschlossen, sofort eine Expedition loszuschicken. Mit etwas Glück konnte sie vor Ende September zurück sein. Dann wollten sich die Firvulag den Menschen in einem gemeinsamen Angriff auf die Stadt Finiah anschließen - vorausgesetzt, der Kampf fand statt, bevor am Morgen des 1. Oktober der Waffenstillstand für den Großen Wettstreit begann. Ohne Wissen Fitharns, der sich bereiterklärte, die Expedition zu begleiten, beabsichtigten die zurückbleibenden Geringen, einen anderen ihnen von Claude bezeichneten Ort aufzusuchen, wo sie Eisenerz zu finden hofften. Sie wollten so viel Eisen wie möglich schmelzen und zu Waffen für einen Angriff auf Finiah schmieden. Das Eisen sollte vor den Firvulag geheimgehalten werden, da Madame Zweifel an ihrer Loyalität hegte.
    Nachdem sie die Erlaubnis Yeochee IV., des Königs der Firvulag, eingeholt hatte, machte sich die Expedition auf den Weg. Sie bestand aus Madame Guderian, Richard, Felice, Häuptling Burke, einem früheren Luftfahrzeug-Techniker namens Stefanko, der Dynamikfeld-Ingenieurin Martha, Claude und Fitharn. Felice war besonders darauf erpicht mitzugehen. Sie war überzeugt, um den Hals des alten Helden Lugonn werde ein goldener Ring liegen, den sie sich anzueignen trachtete.
    Noch bevor die Gruppe den Schwarzwald erreichte, wurde sie von einer Katastrophe ereilt. In einem Sumpf am Rheinufer tötete ein Riesenschwein Stefanko und verwundete Häuptling Burke schwer. Die kränkliche Martha, die als Tanu-Sklavin rasch hintereinander vier Kinder geboren hatte, bekam Blutungen von dem Schock. Es sah so aus, als müsse man die Expedition aufgeben. Aber Martha bestand darauf, sie werde sich erholen, und Felice erklärte, sie werde die kranke Frau notfalls tragen. Auf Martha konnte die Gruppe nicht verzichten, da sie jetzt als einzige über ausreichende technische Kenntnisse verfügte, um den Photonen-Speer und/oder einen Flieger in Betrieb zu nehmen, sobald die Expedition sie gefunden hatte. Der Firvulag Fitharn bot sich an, Häuptling Burke nach Hidden Springs, dem Dorf der Geringen, zurückzubringen, wo Amerie einen Armbruch ausheilte.
    Nach vielen Abenteuern überquerte die zusammengeschmolzene Expedition die Bergkette des Schwarzwaldes und kam in das Territorium eines gewissen Sugoll. Nur dem Namen nach der Oberherrschaft des Firvulag-Königs unterstehend, regierte Sugoll über eine große Schar grotesk mutierter Firvulag, Heuler genannt.
    Seinen eigenen scheußlich deformierten Körper versteckte er unter einer schönen Illusion. Sugoll lehnte es anfangs verächtlich ab, der Expedition zu helfen, und drohte, die Menschen zu töten. Aber als Claude ihm auseinandersetzte, was an den Deformierungen der Heuler schuld sei - radioaktives Felsgestein, zwischen dem sie viele Generationen gelebt hatten - gab der Herrscher nach. Claude deutete an, die Heuler könnten Hilfe bei menschlichen Genetikern finden - falls solche Personen aus der Tanu-Sklaverei befreit würden. Deshalb sei es für die Heuler von Vorteil, wenn sie zu der Befreiung der Menschheit beitrügen und zunächst der Expedition weiterhülfen. Schließlich fand Sugoll sich bereit, der Gesellschaft den Weg zur Donau zu zeigen, auf der die Menschen unschwer bis zum

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