Kein Leben ohne Hund

einzigartig.
    Dein Hund weiß das.
    Dein Hund weiß, was gut ist.

    Ruby ist tot, aber Rubys Geist lebt.
    Wenn ich an Ruby denke, bellt mein Herz.
    Der Tod ist nicht das Ende. Er ist der Anfang von etwas Neuem.
    Als Ruby starb, verließ eine Kraft ihren Körper.
    Diese Energie existiert weiter.
    Wenn ich an Ruby denke, wird mir warm und meine Gedanken fliegen.
    Mein Hund lebt in mir weiter – und ich lächele.

    Ist ein neuer Hund eine Option? Nein.
    Oder? Na ja. Ja?
    Ja, sagt meine Frau und lächelt.
    Ein Jahr ohne Ruby ist vorbeigehuscht, viel zu schnell. Ein Jahr der Schatten, der Tränen, des Vermissens.
    Unsere Kinder haben das erste Mal Weihnachten ohne unseren Hund gefeiert.
    Aber man darf nicht mit dem Rückspiegel durchs Leben fahren.
    Alles wird neu.
    Neues Jahr. Neuer Hund?
    Wir sind bereit, unsere Pfoten weit einem neuen Wesen zu öffnen und es zu umarmen.
    Ich nicht – aber wir schon.
    Eine Familie ohne Hund ist keine Familie, wie wir sie leben wollen.
    Wenn Sie dieses Buch in Ihren Händen halten, streicheln meine Hände vielleicht einen Welpen.
    Vielleicht.
    Unsere Kinder wollen wieder ein bellendes Herz im Haus.
    Sie sehnen sich nach dem Gefühl Wau.
    Wir haben ein Jahr nach innen und hinten geblickt.
    Aber man muss auch loslassen können, um der Zukunft die Pfote zu reichen.

    Schließen Sie lächelnd dieses Buch und fangen Sie an zu leben, zu lieben und zu streicheln.

Letzter Brief eines Hundes an seinen Menschen

    »Mein lieber Mensch,
    ich bin tot.
    Du warst der Mensch meines Lebens.
    Ich habe Dich geliebt wie nichts sonst auf der Welt.
    Du warst meine Sonne und mein Mond.
    Du warst mein Morgen und meine Nacht.
    Du warst mein Anfang und mein sanftes Ende.
    Als ich starb, warst Du das Letzte, was ich sah.
    Dein Bild wird immer in meinem Herzen leben – auch wenn es nicht mehr schlägt.
    Ich habe Deine Tränen gesehen.
    Sei nicht traurig.
    Wir hatten das schönste Leben, das sich ein Hund erträumen kann.
    Du hast mich geliebt.
    Du hast mich gehen lassen.
    Du hast meine Pfote gehalten und dann losgelassen.
    Du hast mich befreit vom Leid.
    Ich war sehr schwach und sehr müde und es war Vollmond.
    Ich habe den Stich der Nadel nicht mal gespürt.
    Es war plötzlich dunkel und dann wurde es hell und ich lief wie auf Flügeln in das Licht.
    Ich werde auf Dich warten.
    Sei, wie Du warst.
    Bleibe Dir treu.
    Werde, was Du bist.
    Hab keine Angst vor nichts. Du hast mir doch immer gesagt, dass in der Bibel 365 Mal der Satz steht: »Fürchte Dich nicht!«
    Ich habe 17 Jahre auf Dich aufgepasst, aber jetzt brauchst Du mich nicht mehr. Du bist erwachsen – mit 57 wird es auch Zeit.
    Dein »Wii«-Alter ist sogar 75. Also los, Alter, Action!
    Führe Dein Leben und nicht das der anderen.
    Gehe Deinen Weg, auch wenn Du Dich einsam fühlst.
    Blicke nach vorne, blinzle nicht mehr dauernd verträumt in die Vergangenheit.
    Folge Deinen Gefühlen und Deiner Intuition, denn sie wissen, was gut für Dich ist.
    Lebe jetzt und nicht später, nicht irgendwann.
    Das Glück hat keinen Terminkalender.
    Schiebe das Leben nicht auf. Du hast nur das eine. Und alles ist endlich, auch die Wurst.
    Umarme das Leben und Frauchen und unsere Kinder.
    Aber wem belle ich das nach?
    Du hast immer auf Deinen Bauch gehört, Dein Inneres steuerte Dein Äußeres.
    Wir Hunde spüren das, wir fühlen euch Menschen.
    Eure Seele vibriert und sie schwingt in unser Herz.
    Ich möchte, dass Du weiter an meiner unsichtbaren Leine wandelst.
    Wir Hunde sind nicht sehr klug. Wir haben nicht die Glühbirne erfunden und wir haben keine Autos.
    Unser Computer ist die Natur.
    Schalte Dein Handy aus und geh raus.
    Schalte den Fernseher aus und sprich mit den Bäumen.
    Verbringt mehr Zeit auf eurem kleinen Boot – auf dem Meer und im Wind.
    Eure Menschennasen sind leider taubstummblindverschnupft geworden für die Düfte der Welt.
    Die Luft ist Leben.
    Atme, tief und bewusst. Jeder neue Tag hat 86 400 Sekunden.
    Das sind 86 400 Möglichkeiten zu leben, zu handeln, zu entscheiden, den richtigen Weg zu finden oder den Tag zu verschieben oder zu verschlafen. Das kannst du später, glaube mir.
    Sicher hängen meine alten Leinen noch in der Garderobe, Du bist viel zu sentimental, sie wegzuwerfen.
    Ich möchte, dass Du sie als Aufforderung begreifst.
    Wenn Du sie siehst, gehst Du einfach mal raus aus unserem schönen Haus, nur für ein paar Minuten. Bring den Müll raus und die alten Zeitungen, die doch eh niemand mehr lesen wird.
    Ich begleite Dich.
    Ich bin