Kein Mann fuer die Ersatzbank
eine vorlaute Klappe hat?“
„Sehe ich wie jemand aus, der solch eine Freundin haben will?“
„Ich weiß es nicht“, Bobby verzog unglücklich das Gesicht. „Wir waren in den letzten Monaten ständig zusammen und sind uns sehr nah gekommen, Jack. Vielleicht verwechselst du einfach das Gefühl, verliebt zu sein, mit dem Gefühl, das du deinem besten Freund entgegenbringst, weil wir miteinander geschlafen haben.“
„Unsinn“, brauste er auf. „Du wirst mir schon zugestehen müssen, dass ich weiß, was ich fühle! Ich denke eher, dass du eine Ausrede brauchst, um mir eine Abfuhr zu erteilen.“
„Das ist nicht wahr!“
„Komm schon, Bobby. Du magst mich mehr als Blake und kannst mir nicht einfach Eis in die Hose kippen, um mir zu zeigen, dass du nichts von mir willst.“
Sie schlug aufgebracht mit der Hand auf die Tischplatte. „Du bist unfair – und das weißt du auch!“
„Ich weiß nur, dass du auf meinen Gefühlen herumtrampelst und dich tagelang nicht gemeldet hast, obwohl ich nichts falsch gemacht habe.“
Plötzlich schien sie jeden Moment in Tränen ausbrechen zu können. „Ich habe Angst, meinen besten Freund zu verlieren, Jack! Bei Marcus war es genauso ...“
„Ich bin nicht dein Ex.“
„Das weiß ich“, rief sie aus. „Aber Marcus und ich waren auch befreundet, bevor wir zusammenkamen. Als wir noch Freunde waren, fand er mich toll, aber als seine Freundin war ich zu laut, zu vulgär, zu männlich und zu wenig Frau. Alles das, was er an mir gemocht hatte, als wir nur Freunde waren, stieß ihn ab, sobald ich seine Freundin war.“
„Er war ein Arschloch, wie du schon richtig erkannt hast. Das bin ich nicht.“
„Natürlich bist du kein Arschloch.“
„Warum vergleichst du mich dann mit ihm?“
Seufzend sah sie ihm in die Augen. „Es tat nicht sonderlich weh, Marcus zu verlieren, aber mir würde es das Herz brechen, wenn du aus meinem Leben verschwindest, Jack. Ich will dich nicht verlieren.“
„Und du denkst, dass du mich verlierst, wenn ich dein Freund werde?“ Ironisch verzog er den Mund und erhob sich.
„Jack ...“
„Schon gut, Bobby. Nimm dir alle Zeit der Welt, um deine verqueren Gedanken zu ordnen.“
„Ich will nicht mit dir streiten“, sie erhob sich hastig. „In den nächsten drei Wochen bin ich unterwegs und wir können ja in Ruhe darüber nachdenken, ob ...“
Jack schüttelte den Kopf. „ Du kannst in Ruhe über uns nachdenken. Ich muss mir darüber nicht klar werden, was ich für dich empfinde.“
Er konnte sehen, dass sie mühsam schluckte.
„Ich weiß auch, was ich für dich empfinde.“
„Du bist nur zu feige, es zuzulassen“, abfällig schüttelte er den Kopf. „Für einen Angsthasen hätte ich dich nie gehalten.“
Es sprach für sich, dass sie ihm nicht antwortete, sondern unglücklich vor sich hinstarrte.
Jack musste hier raus und öffnete den obersten Knopf seines Hemdes. „Viel Spaß auf deiner Geschäftsreise, Bobby.“
„Jack ...“
„Schon gut“, winkte er ab. „Happy new year.“
Von: Bobby O’Connor
An: Jack Armstrong
Datum: 4. Januar 2014
Uhrzeit: 21:55
Betreff: Stinkstiefel
Lieber Jack,
ich hoffe, dass Stinkstiefel dir nicht zu sehr auf den Geist geht und dein wunderschönes Sofa nicht zerkratzt. Falls er auf den Küchentisch springen sollte, spritze ihn einfach mit Wasser voll. Dann wird er es sich zweimal überlegen, ob er den Tisch noch einmal als Aussichtspunkt missbrauchen will. Es ist unglaublich lieb, dass du dich in den nächsten zweieinhalb Wochen um ihn kümmerst. Ich weiß nicht, was ich ohne dich täte.
Falls du dich fragst, wo ich gerade stecke, kann ich dir ja sagen, dass ich in Texas bin. Das Wetter ist ziemlich angenehm, mein Mandant geht mir gehörig auf den Keks und das Hotel, in dem ich schlafe, verfügt über eine Eismaschine direkt vor meiner Tür, die nachts einen höllischen Lärm macht.
Na ja ... ich möchte dich nicht weiter aufhalten.
Gib Stinkstiefel einen Kuss von mir.
Deine Bobby
Von: Jack Armstrong
An: Bobby O’Connor
Datum: 5. Januar 2014
Uhrzeit: 11:23
Betreff: Re: Stinkstiefel
Bobby,
Stinkstiefel geht es gut. Das Sofa ist heile. Das Wetter hier ist scheiße.
Jack
Von: Bobby O’Connor
An: Jack Armstrong
Datum: 5. Januar 2014
Uhrzeit: 14:31
Betreff: Ist alles okay?
Lieber Jack,
ich weiß, dass du wütend auf mich bist, und du kannst dir nicht vorstellen, wie
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