Kein Mann fuer die Ersatzbank
die Augen und tippte bedeutungsschwanger auf die Akte, die sie aus ihrer Tasche zog. „Ja, die Unterlagen , Quinn!“
Endlich verstand er, was sie meinte, und wurde prompt still, während er nach der Akte griff. Sie konnte nicht verstehen, warum er in den vergangenen vier Tagen versäumt hatte, seine Scheidungspapiere zu unterschreiben, obwohl die Angelegenheit ziemlich brisant war und schnellstens geklärt werden musste. Oft fragte sich Bobby, was in den Köpfen der Sportler vor sich ging, dass sie dermaßen gedankenlos sein konnten. Quinn war zweifelsfrei ein begnadeter Footballspieler und angesichts seiner unzähligen weiblichen Fans, die ihn nirgends lieber als in der Verfilmung eines gehypten Erotikromans sehen würden, war er zudem ein gutaussehendes Exemplar der männlichen Gattung, dennoch brachte seine unbedachte Art sie manchmal auf die Palme.
Um seine Teamkameraden von Quinn und den Scheidungspapieren abzulenken, nahm sie Eddie Goldberg das Ultraschallfoto aus den Händen und legte den Kopf schief.
„Sieht so aus, als bekäme euer Quarterback zwei kleine Jungs.“
Quinn gluckste. „Kennst du dich mit Miniaturpenissen aus?“
„Nicht mehr als du“, sie knuffte ihm spielerisch in die Wange und deutete auf die Papiere, mit denen er kurz darauf verschwand.
„Meinst du wirklich, dass Teddy zwei Jungen bekommt?“ Der stiernackige Eddie Goldberg verzog kritisch den Mund.
Bobby nickte und reichte Dupree Williams das Foto, da sie sich sicher sein konnte, dass der Quarterback das Bild zurückbekam, wenn es bei Dupree landete. Es war kein Geheimnis, dass der Tackle seine Chefin verehrte und alles tat, damit sie glücklich war. Generell hatte Teddy MacLachlan-Palmer ihre Footballspieler, allen voran ihren eigenen Ehemann, extrem gut im Griff.
„Ich habe fünf Neffen und weiß, wie Babypenisse aussehen.“ Sie deutete zur Tür, durch die das Ehepaar verschwunden war. „Meint ihr, dass die beiden sich wieder vertragen? Ich hoffe, ich habe keine Ehekrise ausgelöst.“
„Brian kriegt das schon wieder hin. Zum Glück steht seine Frau auf ihn“, Julian Scott trat heran und klopfte Blake, der noch immer auf seinem Stuhl saß, auf die Schulter. „Normalerweise steht man auf, wenn eine Dame anwesend ist.“
Angesichts des riesigen Footballspielers, der eilig von seinem Stuhl sprang und ungelenk seine Kleidung zurechtrückte, verdrehte Bobby innerlich die Augen und erklärte dem blonden Wide Receiver. „Dame? Ich glaube nicht, dass ich wie eine Dame wirke, immerhin habe ich vier deiner Teamkollegen schon beim Pokern besiegt.“
„Strippoker?“, scherzte Julian Scott und lächelte ihr zu.
„Wenn ich pokere, dann spiele ich nur um Geld, Julian. Tut mir leid, aber nackte Footballspieler sind bei weitem nicht so reizvoll wie ein paar Scheinchen in meiner Hosentasche.“
Glucksend legte er den Kopf schief. „Was macht dich so sicher, dass du am Ende nicht nackt vor ein paar Footballspielern sitzt?“
Bobby lachte auf und verschränkte die Arme vor der Brust, bevor sie den gutaussehenden Wide Receiver fragt. „Flirtest du etwa mit mir, Julian Scott? Das solltest du lieber lassen, sonst hat dich deine Frau bei den Eiern.“
Gutmütig tätschelte er ihr die Schulter. „Das hat sie längst.“
„Gut zu wissen. Außerdem habe ich schon Poker gespielt, als viele deiner Kollegen noch kein Suspensorium brauchten.“
„Was macht dich so sicher, dass sie es jetzt brauchen?“
Lässig legte sie den Kopf schief und erklärte mit funkelnden Augen. „Ich verbringe viel Zeit in diversen Umkleidekabinen. Was denkst denn du, warum ich Sportagentin geworden bin?“
Es war einfach zu komisch, Eddie, Dupree und den wortkargen Blake zu beobachten, die sich unbehaglich ansahen.
Julian gluckste. „Ist dir klar, dass ich es noch nie erlebt habe, dass irgendjemand Blake zum Schweigen bringt?“
Zwinkernd schaute sie in Blakes peinliches Gesicht. „Ehrlich? Er ist doch ein perfekter Gentleman, nicht wahr, Blake?“
Natürlich erwähnte sie nicht, dass Blake seine Zunge in ihren Hals gesteckt hatte, als sie ihm auf Quinns Party über den Weg gelaufen war, und dass sie ihm ihr mit Eiswürfeln gefülltes Glas Scotch in die Hose geschüttet hatte. Da Quinn einen vorzüglichen Scotch besessen hatte, hatte ihr die Verschwendung des edlen Tropfens mehr ausgemacht als Blakes Zungenakrobatik. Merkwürdigerweise benahm sich der Runningback seither tatsächlich wie ein Gentleman – wie ein stummer Gentleman, der sie mit
Weitere Kostenlose Bücher