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Kein Tod wie der andere

Kein Tod wie der andere

Titel: Kein Tod wie der andere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Ness
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gemeinsam trauerten. Irgendetwas stand zwischen ihnen. Ich habe nach Annes Tod auch ab und zu heftigere Diskussionen zwischen den beiden gehört, durchs offene Fenster, wenn ich abends noch etwas spazieren war.«
    »Was es gewesen sein könnte, wissen Sie aber nicht?«
    »Nein.«
    »Mmh.« Buhle überlegte, welche Gründe es geben könnte, dass Suzanne ihr Kind so lange allein ließ. »Ich muss Sie noch einmal fragen: Kennen Sie Leute, bei denen Suzanne jetzt sein könnte?«
    Silvia Lenz verzog den Mund. »Die Altmüllers hatten noch nicht viele Bekannte in der Gegend. Sie wohnen erst seit drei Jahren hier, sind kurz nach Annes Geburt eingezogen. Wenn man viel arbeitet und in der Merteskaul wohnt, lernt man nicht so schnell Leute kennen; in der Eifel schon gar nicht. Also: Ich habe zuerst im Krankenhaus angerufen, falls Suzanne vielleicht wegen einem Notfall dorthin musste oder so.«
    »Ist Frau Altmüller Ärztin?«
    »Ja, in Bitburg. War aber nichts. Sie ist seit dem Tod ihres Mannes krankgeschrieben. Ich habe auch nach Kolleginnen gefragt, bei denen sie vielleicht sein könnte. Die zwei Frauen, die mir genannt wurden, wissen aber auch nichts von ihr. Dann habe ich die Eltern von zwei Schulfreundinnen von Zoé angerufen, mit denen Suzanne Kontakt hatte. Es war nicht leicht, die Nummern herauszufinden. Habe dann nur eine Mutter erreicht, die auch nichts wusste. Ansonsten würden mir nur noch ihre Eltern in Luxemburg einfallen. Aber die, Herr Kommissar, wollte ich nach dem, was geschehen ist, nicht auch noch fragen, wo sich ihre verschwundene Tochter befindet.«
    »Das haben Sie gut gemacht.« Buhle erntete wieder den spöttischen Gesichtsausdruck, der sich bei dem unangebrachten Lob sofort im Gesicht der Frau einstellte. »Ich werde bei meinen Kollegen nachfragen, ob sie etwas über den Verbleib des Autos von Frau John-Altmüller wissen. Können Sie mir das Fabrikat und das Kennzeichen nennen?«
    »Es ist ein roter Golf, ein Kombi. Das Kennzeichen …«, sie überlegte, »ich weiß noch, dass beide einmal gesagt hatten, dass ihre Initialen wohl nicht für ein Autokennzeichen geeignet seien, aber … nein, ich weiß die Nummer von Suzannes Wagen nicht.«
    »Kein Problem.« Buhle nahm sein Handy aus der Tasche des Jacketts und suchte eine Nummer aus seinem Adressspeicher.
    »Doch ein Problem. Oder meinen Sie etwa, wir hätten hier Handyempfang? Alexander hatte von Anfang an nach einer Möglichkeit gesucht, wie er das in diesem Loch irgendwie hinbekommen könnte. Irgendwann hat er aufgegeben. Ich nehme an, wenn er das vorher bedacht hätte, wären sie gar nicht erst hierhergezogen. Vielleicht wäre das im Nachhinein …« Silvia Lenz beendete den Satz nicht, sondern schob sich am Kommissar vorbei zur Küchentür. »Ich zeig Ihnen, wo das Festnetztelefon steht.«
    Das schnurlose Telefon stand in einem kleinen Zimmer, das sich gegenüber der Küche auf der anderen Seite des Flurs anschloss. Zwei Bücherregale waren vorwiegend mit medizinischer Fachliteratur gefüllt, aber auch mit Bildbänden und Taschenbüchern. Auf den unteren Regalbrettern standen zwei Reihen von Ordnern, die ein Stück herausragten. Ein kleiner Schreibtisch mit einem schon etwas betagten  PC stand vor dem Fenster an der Stirnseite des Hauses. Von dort hatte man einen Blick auf den kleinen Garten neben dem Haus, in dem gerade mal Sandkasten und Schaukel Platz fanden.
    Buhle rief den Kriminaldauerdienst in Trier an. Irgendwo in der Gegend um Merteskaul musste die Grenze der Zuständigkeit für die Kripo in Trier und Wittlich liegen. Er hoffte, dass er mit Trier richtig lag, und war erleichtert, als der diensthabende Beamte Bernd Frohwein ihm das bestätigte. Die Empfindlichkeiten bei den Kollegen waren gerade in Bezug auf solche Kleinigkeiten häufig nicht zu unterschätzen. Frohwein versprach, sofort die an Unfällen beteiligten Pkw zu prüfen und anschließend nach dem Auto von Suzanne John-Altmüller fahnden zu lassen.
    Buhle schaute sich noch einmal im dem Zimmer um, ob irgendetwas seine Aufmerksamkeit erregte. Nach zwei Minuten verließ er ohne Erkenntnis den Raum. Im Flur traf er wieder auf Silvia Lenz. Sie stand unschlüssig am Fuß der Treppe, die ins Obergeschoss führte, und wandte sich erst dem Kommissar zu, als dieser einige Schritte auf sie zugegangen war.
    »Ich weiß nicht. Soll ich mal nachschauen?«
    »Ja, wenn es geht, wäre es sogar gut, wenn Sie Frau Steyn kurz ablösen könnten. Vielleicht kann sie schon etwas

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