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Keine Gnade

Keine Gnade

Titel: Keine Gnade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Annechino
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um den Finger. »Ich weiß, es ist langweilig.«
    Â»Hey, wenn es Ihnen liegt, müssen Sie es machen.« Sein Selbstvertrauen wuchs, und er entspannte sich.
    Â»Und wie ist es mit Ihnen, Julian? Was machen Sie so?«
    Auf diese Frage war er nicht vorbereitet und musste sich schnell etwas ausdenken. »Ich versuche mich in Immo­bi­lien.«
    Â»Versuchen?«
    Â»Ich kaufe. Ich verkaufe. Ich mache einen Haufen Geld. Ich verliere einen Haufen Geld.«
    Â»Hört sich riskant an.«
    Â»Nur, wenn man mehr verliert als gewinnt.«
    Sie saßen ein paar Minuten still da und ließen bloß ihre Augen sprechen.
    Er hatte von vielen seiner alleinstehenden Medizinerkollegen gehört, dass junge Frauen heutzutage leicht zu haben waren. Es war an der Zeit, das in Erfahrung zu bringen. »Genevieve, sind Sie eine Spielerin?«
    Â»Wenn man das durchs Spielen an Geldspielautomaten etwa im Barona Casino wird, dann bin ich das wohl.«
    Â»Was halten Sie von einer kleinen Wette – nur so zum Spaß?«
    Â»Was für eine Wette?«, fragte sie misstrauisch.
    Â»Zwanzig Dollar darauf, dass Sie heute Nacht um halb zwölf bei mir zu Hause ein Glas Wein trinken werden.«
    Â»Sie haben schon verloren, Julian. Her mit meinen zwanzig Dollar!«
    Â»Ich kann Ihnen nicht folgen.«
    Sie grinste. »Ich trinke keinen Wein.«
    Â»Okay, schon haben Sie mich. Lassen Sie es mich neu formulieren. Ich wette um ein Bild von Andrew Jackson, dass Sie um halb zwölf in meiner Wohnung sitzen werden.«
    Â»Sie sind ja ganz schön von sich überzeugt, Buster.«
    Eigentlich war er das überhaupt nicht und bereute seinen Vorstoß schon. Aber nun konnte er nicht mehr zurück. »Jedenfalls genug, um zwanzig Dollar zu riskieren.«
    Â»Wollen Sie mich hier vertreiben?«
    Â»Sie würden jetzt niemals gehen.«
    Â»Was Sie nicht sagen. Und warum nicht?«
    Â»Weil wir einfach zu viel Spaß miteinander haben.«
    Â»Mein Gott . Sie sind einfach unglaublich.« Sie griff sich ihre Tasche von der Theke. »Vielleicht fallen andere Frauen auf Ihren dreisten Schwachsinn rein, aber …« Sie schüttelte ihren Kopf und wandte sich zum Gehen.
    Das war seine letzte Chance. »Schauen Sie mir in die ­Augen, Genevieve. Wollen Sie wirklich gehen?«
    Â»Sind Sie immer so überheblich?«
    Â»Ich bin nur ehrlich. Wieso müssen wir hier Katz und Maus spielen? Wenn Sie mich nicht sympathisch finden wür­den, wären Sie nicht hergekommen. Und wenn ich kein Interesse an Ihnen hätte, wäre unser Gespräch in einer Minute beendet gewesen. Sie mögen mich, und ich mag Sie. Warum gehen wir dann nicht zum nächsten Schritt über?«
    Â»Nächsten Schritt ? Ich küsse nicht einmal bei einem ersten Date, und Sie wollen darauf wetten, mich ins Bett zu kriegen?«
    Â»Das habe ich nicht gesagt.«
    Â»Aber Sie haben es gemeint. Ich bin alt genug, um zwischen den Zeilen zu lesen. Sehe ich etwa wie ein billiges Flittchen aus?«
    Â»Nein, Genevieve. Sie sehen aus wie eine Frau, die niemals ihre Deckung aufgibt.«
    Sie konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. »Ist das so offensichtlich?«
    Er zuckte mit der Schulter. »Ich sag nur, was ich sehe.«
    Â»Es geht hier hart zu«, sagte sie und deutete auf das Gewühl. »Jede Menge Arschlöcher.«
    Und genau so fühlte er sich auch gerade. »Wenn ich Ihnen zu nahe getreten bin, möchte ich mich entschuldigen. Alkohol bringt nicht gerade meine charmanteste Seite zum Vorschein. Geben Sie mir noch eine Chance?«
    Es schien, als dachte sie über seine Bitte nach. Aber dann streckte sie ihm ihre Hand entgegen. »Es war … interessant, Julian. Vielleicht laufen wir uns eines Tages wieder über den Weg, wenn der Alkohol Ihren Charme mal nicht ausgebremst hat. Und sollte es ein nächstes Mal geben, könnten Sie da­r­über nachdenken, es ein wenig ruhiger angehen zu lassen.«
    Â»Sie wollen gehen?«
    Â»Da können Sie drauf wetten.«
    Â»Bekomme ich wenigstens einen unschuldigen Abschiedskuss?«
    Â»Ich glaube nicht, dass es an Ihnen irgendetwas Unschuldiges gibt. Sie geben wirklich nicht auf, oder?«
    Â»Nicht bei einer Frau wie Ihnen.«
    Â»Na gut, wären Sie mit einem Küsschen auf die Wange zufrieden?«
    Â»Nicht gerade das, worauf ich gehofft hatte, aber sicher.«
    Sie beugte sich zu ihm hin und drückte ihre

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