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Keine Pille gegen Mord

Keine Pille gegen Mord

Titel: Keine Pille gegen Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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mich
Menschenskind oder so ähnlich zu nennen«, sagte ich.
    »Was?«
    »Ihr Schwager da.« Ich zeigte
mit dem Daumen auf Aldo. »Ich dachte, er souffliert Ihnen — wie Ihrer Schwester .«
    »Der Strolch ?« schnaubte sie. »Den würde ich nicht mal anspucken, es sei denn, ich hätte
gerade was im Hals .«
    »Nun hör mal gut zu, Ruth«,
erboste sich Aldo. Er stand auf und trat ihr näher.
    »Versuch ja nicht, grob zu
werden«, erwiderte Ruth heftig, ohne sich nach ihm umzudrehen. »Wenn wir
Großmäuler sehen wollen, kaufen wir uns einen Fernseher .«
    Sie starrte mich immer noch an,
als hätte ich eben ihren Namenspatron beleidigt. Sie hatte nicht einmal
geblinzelt. »Okay, Menschenskind, wer sind Sie ?«
    »Das ist Mr. Randall Roberts«,
sagte Hannah. »Aldo — das heißt, ich habe ihn hergebeten, um über das Testament
zu sprechen .«
    »Wir wollten wissen, ob es eine
Möglichkeit gibt, an unser Geld zu kommen«, sagte Aldo.
    »Es gehört euch noch nicht«,
sagte die fauchende Katze vor mir gehässig. »Und überhaupt braucht ihr euch
nicht mehr mit einem Rechtsverdreher abzugeben. Die alte Hexe ist tot .«
     
     
     

3
     
    »Woher wußten Sie denn, daß
Ihre Mutter tot ist ?« fragte ich Ruth, nachdem Hannah
sich beruhigt hatte und zu stetigem Schluchzen übergegangen war.
    »Ich war in der Stadt«,
antwortete sie schlicht, »als man die Leiche brachte. Der Sheriff hat es mir
erzählt .«
    »Den ganzen Tag war sie weg«,
brummte Aldo. »Wie immer, wenn Hannah Hausputz macht. Und mit dem einzigen
Wagen.«
    »Halt den Mund«, sagte Ruth,
ohne die Stimme zu heben, als sage sie das aus reiner Gewohnheit.
    »Schön, da wären wir also alle
zusammen«, sagte ich fröhlich. »Eine große glückliche Familie. Fangen wir an
mit der Party ?«
    »Ich finde Sie ganz und gar
nicht amüsant, Mr. Roberts«, sagte Ruth — wie’s schien, im Ernst.
    »Wenigstens kriegen wir jetzt
unseren Teil von den vierzigtausend Dollar im Jahr«, murmelte Aldo nachdenklich.
»Das stimmt doch, Roberts ?«
    »Ja«, sagte ich grimmig. Dann
fügte ich nachdenklich hinzu: »Wissen Sie, Aldo, Sie erstaunen mich. Sie haben
gerade erfahren, daß Ihre Schwiegermutter gestorben ist, und alles, was Sie
beschäftigt, ist das Geld. Sie scheren sich nicht mal darum, was Ihre Frau
empfindet .« Ich betrachtete Hannah, die noch
zusammengekauert in der Couchecke saß und heulte. Sie weinte nicht laut, und
ich fragte mich, ob sie vielleicht so leise zu weinen gelernt hatte, weil mehr
Geräusch Aldo auf die Nerven ging.
    »Hören Sie, Roberts«, sagte
Aldo. »Ich meine, Sie haben genug von unserem Whisky getrunken und uns genug
Ratschläge erteilt. Warum klettern Sie nicht in Ihren Schlitten und hauen
endlich ab ?«
    »Was fühlen Sie denn nach dem
Tod Ihrer Mutter ?« fragte ich Ruth. Sie hatte neben
ihrem Schwager gestanden, nun ging sie hinüber und setzte sich ans andere
Couchende.
    Sie hob und senkte die
Schultern gleichgültig. »Ich glaube, das habe ich doch deutlich zum Ausdruck
gebracht. Sie war verrückt und gemein, und niemand von uns hat sie geliebt.
Nicht mal die schreckliche Hannah hier. Lassen Sie sich von diesem Geheule bloß
nicht hinters Licht führen. Es ist nur eine willkommene Ausrede für sie,
zusammenzubrechen und zu flennen. Sie braucht nur irgendeinen Vorwand, es
genügt schon, wenn man ihr sagt, der Toast sei angebrannt. Aber gehen Sie nicht
zu streng mit ihr ins Gericht. Sie hat ja allen Grund, sich elend zu fühlen .« Ruth musterte Aldo — für den Fall, daß ich nicht gleich
kapiert hatte.
    »Okay«, sagte ich. »Ihre Mutter
hat Sie also nicht geliebt, was auf Gegenseitigkeit beruhte. Was sollte Ihnen
also dran liegen, wenn jemand sie über eine siebzig Meter hohe Klippe stieß und
zu Mus quetschte ?«
    Ruth bekam kleine Augen. Aldo
zeigte sein bestes Stirnrunzeln und murmelte etwas Zusammenhangloses. Hannah
fuhr auf und blinzelte mit nassen Augen.
    »Was wollen Sie damit sagen,
Roberts? Jemand hat sie über die Klippe gestoßen ?« fragte Ruth ruhig.
    Ich lächelte nichtssagend.
»Schauen Sie sich doch die Tatsachen an. Ihre Mutter fuhr einen Ford, Model A.
Ich weiß nicht genau, wohin sie wollte, aber...«
    »Sie muß auf dem Rückweg von
Redwood City gewesen sein. Mr. Roberts«, sagte Hannah sanft. »Sie fuhr alle
zwei oder drei Monate mal dorthin, ohne besonderen Grund. Manchmal kaufte sie
etwas zum Anziehen, manchmal nicht. Alles, was sie tat, war... Nun,
unvorhersehbar.«
    »Jedenfalls«, fuhr ich fort,
»mag dieser

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