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Keine Pille gegen Mord

Keine Pille gegen Mord

Titel: Keine Pille gegen Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Vorbereitungen zur Heirat. Vielleicht haben Sie
schon geheiratet. Und dann wird Rhoda schwanger. Ihr seid in Druck, vielleicht
war das Baby noch nicht eingeplant. In jedem Fall wollen Sie die alte Dame
liquidieren, bevor die Schwangerschaft offenkundig wird, deshalb bedrängen Sie
die Birrels, Rhoda heimzuholen. Vielleicht haben Sie gedroht, mehr Honorar zu
verlangen. Jedenfalls muß Rhoda in der Villa Birrel sein, um Sie über das Tun
und Lassen ihrer Mutter unterrichten zu können. Und als sich eine gute
Gelegenheit bietet, sie zu ermorden, gibt Rhoda Ihnen Bescheid. Die alte Dame
hat einen Tagesausflug unternommen, und Sie warten abends auf ihre Heimkehr,
steigen in den Wagen, nachdem Sie sie angehalten haben, geben Vollgas, steuern
auf die Klippe zu und springen ’raus .«
    Ich räusperte mich, hätte gern
etwas getrunken, aber ich bezweifelte, daß Psychiater in ihren Sprechzimmern Schnaps
für Besucher stehen hatten. Außerdem fürchtete ich, Hufford könnte mir die Flasche an den Kopf werfen.
    »Das wär’s«, sagte ich. »Ein
hübscher runder Mordplan.«
    »Und was ist mit Aldo ?« fragte Hufford gereizt. »Warum
haben wir den umgebracht ?«
    Ich zuckte die Schultern.
»Vielleicht hat Rhoda das getan, weil er etwas ausbaldowert hat. Er war im
Haus. Vielleicht hat er gesehen, wie Sie Rhoda in diesem Backsteinzimmer
besucht haben. Oder vielleicht hat er sich nur geweigert, ihr den gewünschten
Gefallen zu tun. Jedenfalls hat sie Ihnen das Motiv gebeichtet, und als ich Sie
anrief und sagte, ich wolle das alte Haus durchsuchen, da bekamen Sie es mit
der Angst und setzten mir nach. Sie wollten verhindern, daß Aldos Leiche
gefunden wurde, weil das einwandfrei Mord war, und danach mußte auch Mrs.
Birrels Tod genauer untersucht werden. Aber wenn Sie mich umbrachten und samt
Aldo verscharrten, dann ließ sich mein Verschwinden vielleicht vertuschen.
Deshalb schossen Sie auf mich, trafen aber nicht — und nun wußten Sie und Rhoda
nicht mehr, wohin .«
    »Sehr interessant, Mr.
Roberts«, sagte er und verzog den Mund, damit ich genau sah, welche Verachtung
er für mich empfand. »Interessant, wie ein gerissener Verstand ein paar
Tatsachen so verdrehen kann, daß sie sich ganz logisch anhören, in Wahrheit
jedoch eine völlig absurde und lächerliche Unterstellung sind. Was Sie da eben
vorgebracht haben, ist reine Phantasterei !«
    Ich lächelte betrübt und
nickte. »Ich weiß«, sagte ich. »Aber es klingt logisch, das geben Sie doch zu ?«
    Sein Gesicht verfärbte sich,
als er sich vorbeugte. »Wollen Sie damit sagen«, spie er, »daß Sie meine Zeit
mit diesem ganzen Unsinn vergeudet haben, obwohl Sie selbst nicht daran glauben ?«
    »Ich glaube es zwar nicht, aber
es ist in etwa die Geschichte, die mich jemand glauben machen wollte — mich und
wohl auch die Polizei. Und sie könnte sogar wahr sein .«
    »Wenn eines nicht wäre...« Hufford stand auf — etwas erleichtert, wie es schien — und
ging zum wandhohen Fenster. Er zog die Gardinen beiseite und blickte
nachdenklich aufs Meer hinaus. »Rhoda wäre niemals fähig, an so einem Plan
mitzuwirken. Ich glaube, das wird Ihnen jeder befähigte Psychiater bestätigen .«
    »Dann müßten Sie sich immer
noch Gedanken wegen der unbefähigten Kollegen machen«, erwiderte ich. »Und an
ihren Honoraren kann man die ja nicht erkennen .«
    Die Augen in seinem roten
Gesicht begannen zu sprühen, aber er unterdrückte gerade eben noch das heftige
Verlangen, mich aus dem Fenster zu werfen.
    »Das ist nicht persönlich
gemeint«, beruhigte ich ihn. »Ich will nur zeigen, wie überaus schwierig es
ist, vor Gericht zu beweisen, wozu ein Mensch fähig ist und wozu nicht.
Jedenfalls habe ich doch recht mit der Annahme, daß Ihre Hauptsorge um Rhoda
gegenwärtig ihrer Schwangerschaft, gilt ?«
    Er starrte noch ein Weilchen
auf die See, schließlich räusperte er sich. Vielleicht war es ihm peinlich,
vielleicht ging es ihm auch nur um seinen Ruf als Arzt. Schwangere
Nymphomaninnen sind so gar keine Werbung für teure Sanatorien.
    »Ja«, sagte er langsam. »Rhoda
ist, wie Sie schon sagten, eine sehr begehrenswerte Frau, und es ist schwer,
ihr zu widerstehen. Ich habe natürlich versucht, ihr zu helfen, aber am Ende
bin ich der Versuchung erlegen. Sie ist unersättlich, und ich mußte sie die
meiste Zeit einsperren. Trotz allem habe ich die Behandlung, so gut es ging,
bis zum Tag ihrer Entlassung fortgesetzt. Selbstredend wollte ich nicht, daß
sie ging, aber ihre Schwester,

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