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Keine Pille gegen Mord

Keine Pille gegen Mord

Titel: Keine Pille gegen Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Grund, weshalb Sie mit ihrer
Rückkehr rechneten ?«
    »Ja, ja. Sehen Sie, ich hörte
zufällig mit. Und der Doktor weiß nicht, daß ich es weiß und — o Gott !« Sie rutschte nervös auf ihrem Stuhl herum und zerrte an
ihrem ordentlich frisierten grauen Haar.
    »Mr. Roberts«, sagte sie matt,
»ich glaube, Sie sollten doch lieber mal mit dem Doktor reden .«
    »Wenn er nicht zu beschäftigt
ist«, meinte ich.
    Sie lächelte entschlossen und
sah aus, als wolle sie gerade ihren Vater der Geheimpolizei ausliefern. Sie
flüsterte: »Warten Sie bitte hier .«
    Ich wartete etwa zwei Minuten,
dann steckte sie den Kopf aus der Tür und verkündete: »Kommen Sie bitte, Mr.
Roberts .«
    Dr. Hugh Hufford saß mit gefurchter Stirn hinter seinem großen neuen Schreibtisch. Ich furchte
die Stirn genauso tief. Wir beide waren schon ein Paar, wie wir uns da
stirnrunzelnd gegenübersaßen.
    »Mrs. Chambers hat mir eine
zusammenhanglose Geschichte von Mord und Rhoda Birrels Schwangerschaft
erzählt«, sagte er eisig. »Vielleicht schildern Sie mir einmal exakt, was Sie
eigentlich wollen, Mr. Roberts. Ich möchte nicht, daß es zu unangenehmen
Veröffentlichungen im Zusammenhang mit diesem Sanatorium kommt. Ich hoffe, Sie
verstehen ?« Er fing an, die Festigkeit der Haare an
seinem Kinn zu testen. Sein Zeigefinger legte sich zu einem Ausdruck geduldiger
Nachdenklichkeit über die Lippen.
    »Vielleicht können Sie die
Publicity vermeiden, vielleicht auch nicht«, erklärte ich. »Aldo Charles ist
ermordet worden .«
    Er blickte auf die
Schreibtischplatte nieder, auf der peinliche Ordnung
herrschte — kein Stückchen Papier lag herum, bis auf den Brief, den er gelesen
hatte, als ich hereingekommen war. Er wirkte besorgt.
    »Das ist ja schrecklich«,
murmelte er, aber ich wußte, daß er um Aldo nicht trauerte. »Was ist denn
passiert? Haben die...«
    »Wie sicher sind Sie
eigentlich, daß Rhoda ihn nicht umgebracht hat ?« unterbrach ich. »Sie hat gestern ein Messer nach mir geworfen, und Aldo hatte
ein Messer im Bauch stecken, die Augen weit offen, in einem Zimmer, in dem
Rhoda schlief. Überdies ist sie ganz offensichtlich verrückt — nach Ihrer
eigenen Diagnose. Und an Schizophrenie Leidende begehen auch Morde, da können
Sie sagen, was Sie wollen .«
    Er lächelte nervös. Die
Überlegenheit des Fachmanns, der alles weiß, schwand allmählich, das merkte
ich. »Ich kann mich natürlich irren. Aber ich habe sehr viel über Miss Birrels
Fall nachgedacht, und ich glaube wirklich nicht, daß sie Sie töten wollte .«
    »Andererseits ist sie
vielleicht gar nicht so verrückt, wie Sie meinen«, gab ich zu bedenken.
»Vielleicht ist das nur eine Masche, die Sie sich ausgedacht haben. Wenn ich
davon ausgehe, komme ich zu einer recht interessanten Geschichte. Da hätten wir
Sie, einen Mann, den dicke Honorare mehr interessieren als Spinner mit Problemen.
Deshalb haben Sie dieses Sanatorium für Leute mit Geld gebaut, mit Geld und
kleinen Ticks oder herrschsüchtigen Ehefrauen. Und dann, als Rhoda aufkreuzt,
angeblich mit mehr psychologischen Problemen als eine Herde ungeliebter Affen,
da entwickeln Sie ausgerechnet an ihrem Fall starkes persönliches Interesse.
Warum wohl?«
    »Ich hoffe, Sie sind sich
darüber im klaren, wie beleidigend Ihre absurden Vermutungen sind, Mr. Roberts ?« schnarrte Hufford eingebildet.
    Ich lächelte unfreundlich.
»Würde es Sie überraschen zu erfahren, daß mich mehr interessiert, wer Winifred Birrel umgebracht hat — als die Frage, ob ich Sie
verletze oder nicht?«
    Er fuhr fort, mich wütend
anzustarren, aber die Finger, die nervös an seinem Bart zerrten, gehörten einem
sehr besorgten Mann.
    »Und falls meine Geschichte ein
paar Fehler aufweist, so zähle ich auf Ihre Fähigkeit, sie mir nachzuweisen — wenn
ich fertig bin«, sagte ich sachlich.
    »Darauf können Sie sich
verlassen, Mr. Roberts«, erwiderte er mit klirrender Stimme. »Darauf können Sie
sich verlassen .«
    »Es gibt zwei Gründe, weshalb
Sie besonderes Interesse an Rhoda entwickelt haben könnten«, fuhr ich fort.
»Sie ist eine äußerst attraktive Frau und leicht zu haben. Und sie ist die
Erbin eines Vermögens. Sie brauchten also nichts weiter zu tun, als ihr
Liebhaber zu werden, und dann, wenn Sie sie gut genug präpariert hatten, ihr zu
erläutern, wie man an das Geld herankam. Sie hätte es mit Ihnen teilen müssen,
aber schließlich muß sie es in jedem Fall mit jemandem teilen. Also stimmt sie
zu, und Sie treffen heimlich

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