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Keine wie sie (keine wie ...) (German Edition)

Keine wie sie (keine wie ...) (German Edition)

Titel: Keine wie sie (keine wie ...) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kera Jung
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plötzlich dringend verhüllen.
    Fünf Ewigkeiten verbrachte sie mit der verzweifelten Suche nach Kleidung, die
nicht
in irgendeiner Weise mit ihm zusammenhing. Weitere Sechs benötigte Tina, um sich auch anzuziehen. Schließlich verließ sie wankend und mit starrem Blick das Appartement.
    Eine Jacke hatte sie vergessen, doch es interessierte sie nur am Rande. Viel befand sich nicht in ihrem Kopf, abgesehen von einigen abgehackten Gedanken, die es jedoch nie bis in ihr vorderstes Bewusstsein schafften.
    Alles halb so schlimm … Cool bleiben … laufen … du musst jetzt laufen und dann wird alles gut ... bestimmt! Einfach laufen ...
    Und das tat Tina.
    Bald ließ sie die Stadt hinter sich, lief weiter, durch den strömenden Regen, der noch einmal an Intensität zugenommen hatte. Bereits nach wenigen Minuten war sie vollständig durchnässt, allerdings entzog sich auch dies ihrer Kenntnis. Mit jeder bewältigten Meile stellte sich eine winzige Veränderung im Aufbau des Wortsalats ein, der in ihrem Kopf vor sich hin stolperte ...
    Alles total schlimm … Cool bleiben … laufen … du musst jetzt laufen, denn wenn du stehen bleibst, musst du dich dem stellen … und das wäre schlecht … einfach laufen ...
    Laufen.
    * * *
    Die
Wälder um Ithaka sind grün, üppig und durchwirkt von vielen kleinen und auch größeren Seen.
    Nach den vielen trockenen Tagen nahm die Natur die Nässe von oben dankbar auf. Der Boden wurde erst feucht, dann nass und schließlich recht matschig.
    Etliche Meilen später und mit einem immer chaotischeren Wortsalat im Kopf, spielten Tinas Beine nicht länger mit.
    Obwohl sie wusste, dass Stehenbleiben gleichbedeutend mit einem kleinen Tod sein würde, gab sie mitten im Wald endlich auf. Ein Ast am Boden wurde ihr zum willkommenen Verhängnis.
    Der Länge nach schlug sie hin und es bedurfte einiger Anstrengungen, sich aufzusetzen. Tina hatte keinen Blick für ihre ruinierte Jeans, fühlte nicht die zahlreichen blutigen Risse, die ihre Haut zierten und die doch eigentlich ekelhaft brennen sollten. Mit geschlossenen Augen lehnte sie sich gegen einen breiten Baumstamm, der glücklicherweise hinter ihr stand.
    Nichts befand sich derzeit in ihr.
    Die vorgezogene Totenstarre.
    So fühlte es sich wohl an, wenn man vollständig ausgebrannt war.
    Nun ja, ihm gelangen eben immer die überraschendsten Dinge, oder? So verhielt es sich von Anfang an, warum sollte gerade der Abschied anders ausfallen?
    Die Erinnerungen an die vergangene Nacht brachten das zustande, was sie längst nicht mehr für möglich gehalten hätte. Ein letztes Mal begehrte Tina auf, nicht bereit, sich einfach zu ergeben.
    Mit bebenden, triefenden Händen zerrte sie das Handy aus der Tasche und tippte die Kurzwahl 1.
    „
Dieser Teilnehmer ist vorübergehend nicht erreichbar.“
    Minutenlang blickte sie zum düsteren, wolkenverhangenen, weinenden Himmel. Daniel wollte nicht mit ihr sprechen. Nicht einmal das.
    Und endlich kamen die Tränen. Nicht langsam, sondern wie ein Sturzbach, der sich augenblicklich mit den Regentropfen auf ihrem Gesicht vermischte. In dem düsteren, stillen und nassen Wald saß Tina und weinte um alles, was sie verloren hatte. Wegen seiner letzten Lüge, die sie nicht rechtzeitig entlarvte und die doch nicht einmal eine gewesen war. Denn er hatte ihr keine leeren Versprechungen für das Danach gemacht, unternahm nicht einmal den zweifelhaften Versuch.
    Mit zitternder Hand fuhr sie über ihre Stirn, ihr Körper wurde vom Schluchzen gebeutelt, während Tina verzweifelt nach einem Ausweg suchte, den es nicht gab. Dafür hatte Daniel gesorgt.
    Und mitten in den größten Kummer platzte das Summen ihres Handys. Der flüchtige Hoffnungsschimmer starb, sobald sie die Nummer auf dem Display sah.
    Hastig wischte sie die Nässe von den Wangen. „Mom?“
    Wenige Minuten später erschien ihr Gesicht wie eine harte, beherrschte, eiserne Maske.
    „Ich komme.“
    * * *

Keiner wie er
    Auszug aus dem zweiten Teil:
     
    Daniel
saß bei seinem Whisky und ließ die Atmosphäre auf sich wirken.
    Tatsächlich lag es lange zurück, dass er die Zeit fand, sich abends zu amüsieren. Chris nörgelte ewig auf dem Anrufbeantworter, den Daniel immer nur abhörte, wenn er wegen Überfüllung zu detonieren drohte. Was sollte er tun? Er konnte sich nun einmal nicht vierteilen!
    * * *
    Als
sich die Tür öffnete, blickte er nur flüchtig in die entsprechende Richtung und widmete sich wieder seinem Glas. Doch dann runzelte er die Stirn und

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