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Keine wie sie (keine wie ...) (German Edition)

Keine wie sie (keine wie ...) (German Edition)

Titel: Keine wie sie (keine wie ...) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kera Jung
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eine der vielen kleinen Erhebungen und sie fuhr abermals zusammen, als würde sie unter Strom stehen. „... wahr.“
    Behutsam löste er ihre übereinander gekreuzten Beine und zog. Bevor sie auf dem Rücken landen konnte, fing sie sich mit den Armen ab, es fiel nicht ins Gewicht, sie bemerkte es nicht einmal. Viel zu interessiert an dem, was er dort tat. Ihre Illusion von damals beinhaltete einige Fehler, denn selbst jetzt zeugten seine Bewegungen nicht von der geringsten Ungeduld. Langsam senkte er den Kopf, und als sie endlich begriff,
was
er beabsichtigte, hielt sie hörbar die Luft an. Kurz vor seinem Ziel, blickte er zu ihr auf. „Okay?“
    Tina hob die Schultern. Woher sollte sie das wissen?
    Er lächelte. „Lass sehen ...“
    Seine Lippen berührten sie, genau dort, wo eben noch der Finger gewesen war und Tina schloss seufzend die Lider, es gab nur noch dieses wundervolle Gefühl, das er mit seinem Mund erzeugen konnte.
    „Ich schätze, das ist ein Ja ...“, brummte er, als sich ihre Beine öffneten, ihm Platz schufen, lockten näher zu kommen, fortzufahren und ja nicht aufzuhören. Seine Zunge vollführte winzige, zärtliche Kreise, die ihre Knochen zum Singen brachten. Und Tina dachte sich, dass es Dinge zwischen Himmel und Erde gab, die zu verpassen tatsächlich einem Verbrechen gleichkam.
    Längst hatten ihre Arme nachgegeben. Blind tastete sie nach ihm, fand sein Haar und vergrub die Finger darin. Die Erfüllung eines von vielen, sehnsüchtigen Träumen. Seine Zunge bewegte sich immer schneller, das Summen in ihren Knochen wurde zum Vibrieren, das ihren gesamten Körper erfasste.
    Zu gut, um es auf die Dauer ertragen zu können. Sie wollte sich aufrichten und ihn anflehen, aufzuhören, doch er zwang sie zurück, ohne sein grausam schönes Spiel zu unterbrechen. Er war so stark und sie so schwach, Tina wurde immer schwächer, Gelee unter seinen fähigen Händen und fantastischem Mund. Willenlos, unfähig, zu denken und immer noch kurz vor dem Irrsinn stehend. Als sie
wusste
, dass sie es keine Sekunde länger aushalten würde, keuchte sie in höchster Not.
    „Daniel!“
    Der ließ sich erstaunlich viel Zeit, um neben ihr aufzutauchen. Seine Augen funkelten in der Dunkelheit. „Hmmm?“
    „Ich ...“ Verlegen registrierte Tina ihre hörbare Atemlosigkeit, doch er schien es nicht zu bemerken. „Ich halte das nicht aus!“
    „Nicht?“ Er hob eine Augenbraue, seine Lippen umspielte ein schwaches Lächeln. „Mal sehen, was wir da tun können.“ Doch anstatt
irgendetwas!
zu tun, wurden seine Augen groß und er neigte den Kopf zur Seite.
    „Es ist dunkel.“
    „Ja!“, stieß sie hervor.
    „Du kannst ohnehin nichts sehen.“
    „Ich sehe
dich!

    Rasch küsste er sie. „Unnötig. Was du wissen willst, kannst du fühlen“, wisperte er, kurz darauf verschwand ihre Brille.
    Der Verlust ihrer Sehhilfe machte Tina nicht blind, mit etwas Anstrengung funktionierte es über einen kurzen Zeitraum auch ohne. Nur das Lesen gestaltete sich fast unmöglich, verursachte es doch grauenhafte Kopfschmerzen. Allerdings stand ihr danach momentan nicht unbedingt der Sinn. Tina wollte ihn nur sehen, und zwar ohne Unterlass. Sein Aussehen war Teil des Zaubers, der in der Gesamtheit die Liebe ihres Lebens ausmachte.
    Es würde sich niemals ändern.
    Nachdem er sie eine ganze Weile andächtig betrachtet hatte, lehnte er sich vor und küsste ihre Stirn. „Ich bin ein Idiot!“ Und als er im nächsten Moment nach seiner Hose griff, packte Tina akute Panik. Hatte er genug gesehen und wollte gehen? Das wäre durchaus verständlich gewesen, aber ...
    Doch dann vernahm sie das berühmte Reißen von Folie und eintausend Steine purzelten gleichzeitig von ihrer Seele.
    Gerettet!
    Selbst jetzt hielt Daniel sich nicht an die Spielregeln, soweit sie Tina bekannt waren. Denn er setzte sich vor sie und zog auch sie in die sitzende Position. „Hilf mir!“ In Antwort auf ihre mit Sicherheit verwirrte Miene, lachte er. „Nur Mut!“
    Am Ende war Tina wirklich nicht sicher, tatsächlich hilfreich gewesen zu sein und den Prozess nicht nur verzögert zu haben. Es erwies sich als komplizierter, als gedacht. Die Banane damals im Biounterricht hatte nicht derartige Schwierigkeiten gemacht.
    Doch Daniel lachte sie nicht aus, grinste nicht einmal. „Alles eine Frage der Übung.“ Es kam in jenem sinnlichen, tiefen Ton, der tausend Schmetterlinge in ihrem Bauch erschuf. Dann schloss er Tina in seine Arme, bettete sie sanft auf das

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