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Keiner kuesst so heiß wie du

Keiner kuesst so heiß wie du

Titel: Keiner kuesst so heiß wie du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Lewis
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doppeltes Gehalt, damit sie ihm nicht mehr unter die Augen trat!
    Plötzlich fröstelte es sie, und sie zog die Arme eng an den Körper. Hätte sie es ihm doch bloß früher erzählt. Ihre Geheimniskrämerei – oder besser ihr feiges Verhalten – war unverzeihlich, das wusste sie. Daher war seine Wut auch absolut gerechtfertigt.
    Lautstark schlug RJ die Tür seines Porsche zu und ließ geräuschvoll den Motor an. Sein ganzer Körper brannte vor Wut und Schmerz. In dieser stürmischen Zeit war Brooke für ihn wie ein Fels in der Brandung gewesen. Doch immer, wenn er sie in den Armen gehalten, geküsst und geliebt hatte, hatte sie ihm verschwiegen, dass sie seiner Mom am Tatort begegnet war.
    Wie schwer es doch war, einen Menschen, den man vor sich hatte, einzuschätzen. Der unerwartete Tod seines Vaters und das dadurch entstandene Chaos hatten alles und jeden erschüttert. Jeder schien plötzlich Geheimnisse zu haben, die sich zu einem undurchsichtigen Netz aus Täuschungen verwoben.
    Er raste durch die Straßen und wünschte sich, in ein anderes, leichteres Leben hineinfahren zu können.
    Wie gern wäre er jetzt zu seiner Mom gefahren, doch leider hatte er sich keine persönliche Besuchserlaubnis organisiert. Und die Vorstellung, nur über einen Videomonitor mit ihr zu sprechen, war unerträglich.
    Er bog in die Tiefgarage seines Apartmenthauses ein und parkte den Wagen. Einen Moment lang blieb er mit Stirn und Händen auf dem Lenkrad sitzen. Wie sollte er es nur in seiner leeren Wohnung aushalten, wo er doch darin in der letzten Nacht so viel Freude mit Brooke geteilt hatte? Zumindest war ihm klar geworden, was er durch seinen dummen Fehler möglicherweise angerichtet hatte. Das Letzte, was er jetzt gebrauchen konnte, war eine ungeplante Schwangerschaft.
    Er quälte sich aus dem Wagen und fuhr mit dem Aufzug hoch zu seinem Apartment. Dort war es dunkel, leer und still. In den letzten Wochen hatte er kaum eine Minute ohne Brooke verbracht. Beide hatten sich so aneinander gewöhnt, dass es sich merkwürdig angefühlt hatte, wenn sie nicht zusammen waren.
    Das Lämpchen des Anrufbeantworters blinkte, und er drückte den Knopf, um die Nachrichten abzuhören. „RJ, ich bin’s, Lily. Mom ist entlassen worden! Weil die Eingangstür des Gebäudes an dem Abend nicht verriegelt war, haben sie sie auf Kaution freigelassen. Sie ist gerade auf dem Weg nach Hause. Komm vorbei und stoß mit uns an!“
    „Ja!“ RJ machte eine Siegerfaust. „Genau rechtzeitig.“ Er nahm den Telefonhörer und wählte Lilys Nummer. „Ich mache mich sofort auf den Weg.“
    Froh, sein verwaistes Apartment verlassen zu können, eilte er zum Aufzug. Er entschied sich, zu Fuß zum Familienhaus zu gehen, da es nicht weit entfernt lag. Rasch lief er die Straße mit den alten viktorianischen Villen entlang. Trotz allem, was zwischen ihm und Brooke geschehen war, war er erleichtert, denn seine Mutter hatte das Gefängnis verlassen dürfen und war auf dem Weg in ihr geliebtes Zuhause.
    Sie fühlte sich ganz klein und zerbrechlich an, als er sie in der Empfangshalle des Hauses umarmte. „Zuerst muss ich dringend zum Friseur.“ Verlegen berührte sie ihr Haar. „Die grauen Strähnen waren eigentlich ein Geheimnis zwischen mir und ihm. Vielleicht hat er morgen früh noch einen Termin für mich.“ Ihre sanfte, altmodische Sprachmelodie, die typisch für Charleston war, klang wie Musik in RJs Ohren.
    „Ich sehe schon, du hast deine Prioritäten gesetzt, Mom.“ Kara drückte sie erneut an sich. Aufgeregt versammelten sich alle im großen Wohnzimmer um sie. „Du brauchst ein anständiges Dinner nach dem ganzen Gefängnisfraß.“
    „Ich denke, ich werde ein Buch mit dem Titel Die Gefängnisdiät schreiben und damit ein Vermögen machen.“
    „Ich bin froh, dass du wenigstens nicht deinen Sinn für Humor verloren hast“, stellte RJ fest. „Wir Kincaids können eben eine Menge einstecken.“
    „Wo ist Brooke? Ich habe gehört, dass sie Sonntag zum Dinner hier war.“
    Er nahm den Blick aus den intelligenten grünen Augen seiner Mom wahr.
    „Sie ist zu Hause“, antwortete er nach einigem Zögern.
    „Wieso hast du sie nicht hergebeten?“
    RJ warf Matthew einen Blick zu. Er und alle anderen wussten, dass Brooke ihre Vernehmung verschwiegen hatte. Ein Teil von ihm sehnte sich danach, sie anzurufen und zu bitten, zurück in sein Leben zu kommen. Doch ein anderer, vernünftigerer Teil sagte ihm, es wäre klüger, Abstand zu wahren. „Ich denke, es

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