Keiner wie er (German Edition)
beschrieb einen Halbkreis. „... ist der fragwürdige Versuch, es wie früher werden zu lassen.“
„Das ist dir nicht entgangen?“
„Nein. Und du bist gescheitert.“
„Ich wusste nicht, was uns hier erwartet. Dies ist nicht mein Haus. Die ... besondere Atmosphäre kam von selbst.“
Ungerührt hob sie die Schultern. „Zwangsläufig, nehme ich an.“
„Wenn du die Zeit von damals verfluchst“, erkundigte er sich nachdenklich. „... warum glaubst du das?“
„Ich verfluche sie nicht“, seufzte Tina. „Eher das Ergebnis ... und meine Schwäche.“
„Du warst unerfahren.“
„Ja, und geriet an den Falschen.“
„So siehst du das?“
Bitter lachte sie auf. „Oh ja, sogar genauso.“ Wie immer ruhten die Hände auf dem Tisch, der Blick wirkte kühl und Daniel betrachtete sie mit wachsender Intensität. „Wie hätte die Alternative ausgesehen? Wären wir uns nicht begegnet, meine ich.“
Matt lächelte sie. „Eine gute Frage, oder? Sie kam mir selbst vor kurzem. Ich weiß es nicht. Möglicherweise wäre ich an irgendeinen Idioten geraten, an noch einen und hätte meine Lektion beim dritten gelernt. Obwohl ich das nicht glaube. Ich kann mir nicht vorstellen, häufiger in eine derartige Verlegenheit gekommen zu sein.“
„Du hättest dich auch ohne meine ... Unterstützung verändert. Du selbst bist der Beweis.“
„So siehst du das?“ Zweifelnd betrachtete sie ihn, doch dann hob sie erneut die Schultern. „Wie gesagt ... Niemand weiß es oder wird es jemals erfahren.“
„Somit hast du auch nichts zu befürchten, oder?“
„Befürchten?“Abfällig verzog sie das Gesicht. „Es gibt nichts, worauf das zutrifft.“
„Das nehme ich dir sogar ab. Komm, lass uns ins Wohnzimmer gehen!“
„Das wird nicht funktionieren, Daniel.“
„Sicher nicht. Komm!“ Und wieder warf er ihr den Ball zu indem er einfach ging. Der beste Weg, Tina zu einer Entscheidung zu zwingen, die sie im Grunde nicht treffen wollte.
12.
Als sie eintrat, stöberte er gerade in der recht bescheiden ausgestatteten Bar.
„Hmmm, also mit dem Zeug hier bekomme ich keinen Cosmopolitan zustande. Wie wäre es mit Gin?“
Im Rahmen des breiten Durchgangs war sie stehengeblieben und beobachtete ihn argwöhnisch. „Trinke ich nicht mehr.“
„Hey, wir wollen hier eine Nostalgieparty veranstalten“, grinste er. „Dazu gehören Gin und ...“ Suchend schob er die Flaschen hin und her. „Whisky!“
„Daniel, du trinkst auch heute noch Whisky, also hat dieser Teil nichts mit Nostalgie zu tun!“
„Oh, das ist dir aufgefallen?“
Anstatt zu antworten, folgte erneut dieser abfällige Blick. Grinsend hob er die Flasche. „Also, was ist nun?“
„Tu, was du nicht lassen kannst“, seufzte sie.
Während er einschenkte, wurde sein Grinsen breiter. Dann stellte er die Gläser auf den Tisch und machte sich an dem vorhandenen Uraltradio zu schaffen. Mit ein wenig Mühe gelang es ihm sogar, einen Sender einzustellen, dessen Programm nicht von atmosphärischem Rauschen untermalt wurde.
„Setz dich!“
Mit erhobenen Augenbrauen betrachtete sie die beiden Sessel und die Couch und sah schließlich auf. „Nostalgie, richtig?“
„So langsam gelangst du hinter das Schema ...“
Resigniert beobachtete sie, wie er auf der Couch Platz nahm und setzte sich zu ihm. „Es wird nicht funktionieren“, wiederholte sie gebetsmühlenartig.
„Was macht es schon, oder hattest du heute Abend etwas anderes vor?“
„Wenn du mich so fragst ... Ja. Jedenfalls, wenn du dich nicht so freundlich wieder einmal in mein Leben eingemischt hättest.“
Begeistert hob er sein Glas. „Darauf trinke ich!“
Nachdem sie angestoßen hatten, schüttelte Tina den Kopf. „Warum ist mir früher nie aufgefallen, was für ein Kind du bist?“
„Ich schätze, mit den Jahren verschieben sich die Perspektiven und man sieht klarer.“
Nach einem vorsichtigen Schluck sah sie auf. „Ja, das wird es wohl sein ...“
Eine halbe Stunde und einmal Nachschenken später …
„Bilde dir nicht ein, mir wäre entgangen, dass du versuchst, mich abzufüllen, Grant.“
Leise lachte Daniel auf. „Oh, Tina, ich bilde mir wirklich eine Menge ein, aber dass du das nicht bemerken würdest ...“ Er schüttelte den Kopf. „Nein, ehrlich, darauf habe ich für keine Sekunde gehofft.“
Schweigend betrachtete sie ihr Glas. Im Hintergrund lief ganz zufällig einer der vielen Songs, die vor zehn Jahren regelmäßig im PITY gespielt wurden. Ja, alles
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