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Ketaria - Die Sehnsucht des Daemons

Ketaria - Die Sehnsucht des Daemons

Titel: Ketaria - Die Sehnsucht des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renate Blieberger
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Stadtrand und zu dessen Kuppe, auf der die Burgruine stand. Burg Mac Gregor, einst hatte die damals stolze Burg seiner Familie gehört. Bis zu jenem verhängnisvollen Tag, als sein Urgroßvater der Spielsucht verfallen war und binnen eines Jahrzehnts das gesamte Vermögen der Familie durchgebracht hatte. Heute stand nur noch der Wehrturm völlig intakt da, der Rest war einem Brand zum Opfer gefallen. Ironischerweise war es gerade Ellys Onkel Brian Sullivan gewesen, der die Ruine gekauft hatte, und jetzt dort oben lebte, und die merkwürdigsten Dinge dort trieb. Elisa Sullivan hatte ja öffentlich verkündet, nichts mehr mit ihm zu tun zu haben. Niemand wusste ja überhaupt, wo er das Geld für den Kauf herhatte, und niemand wollte es so genau wissen. Ob sein Leben anders verlaufen wäre, wenn er heute der Burgherr Lord Mac Gregor wäre? Oh ja, seine Mutter müsste nicht als Kellnerin arbeiten, um die Wohnung zu bezahlen, und er würde nicht von einem Job zum anderen laufen. Aber Elly, nein die hätte er auch dann nicht. Denn die bittere Wahrheit war, sie wollte Jake, nicht sein Geld, so oberflächlich war sie nicht. Caleb zwang sich an etwas Anderes zu denken und arbeitete weiter.

    Elly öffnete die Tür, um ihre Freundin Susan einzulassen. Die beiden jungen Frauen hatten sich verabredet, um gemeinsam zum Fest zu gehen. Elly hätte sich ja von Jake abholen lassen, aber Großmutter Elisa hatte nichts für ihn übrig, und um Streitigkeiten zu vermeiden, hielt die junge Frau die Beiden nach Möglichkeit auseinander. Susan Owens war eine Blondine, die man als leicht mollig hätte bezeichnen können. Aber sie strotzte so derartig vor Selbstvertrauen und Lebendigkeit, dass sie nicht wie ein unscheinbares Pummelchen, sondern wie ein Paradiesvogel wirkte. Sie musterte Elly und pfiff anerkennend: "Wow du siehst heute richtig klasse aus Mädchen, Jake sollte besser aufpassen, dass niemand dich ihm wegschnappt." "Rede doch nicht so einen Unsinn Susan, du weißt doch ich habe nur Augen für ihn", erwiderte Elly lachend. Susan seufzte theatralisch: „Und er nur für dich du Glückspilz, aber solltest du ihn doch irgendwann nicht mehr wollen, würde ich die Bürde ihn zu trösten übernehmen." Sie legte sich mit feierlicher Geste ihre Hand auf die Brust, direkt über dem Herzen, das ironische Grinsen strafte die Feierlichkeit allerdings Lügen. Elly musste lachen und drohte ihrer Freundin, spielerisch mit dem Finger, als sie antwortete: „Such dir besser jemand anderen zum Trösten, er wird keinen Bedarf dafür haben." Das Grinsen der Blondine vertiefte sich, „dann musst du mir wohl einen anderen Traummann suchen, so als Entschädigung , weil du mich so schnöde im Stich lassen wirst, sobald er auftaucht." Elly schüttelte nur lachend den Kopf, die stets gut gelaunte Susan konnte das Albern einfach nicht lassen. Die beiden Mädchen wollten gerade gehen, als Elisa zur Tür hereinkam. Die alte Frau hielt Elly am Arm zurück und sagte: "Elly mein Engel ich weiß du wolltest gerade zum Fest, aber du musst zuvor noch dringend zum See. Ich brauche unbedingt das Kraut, das nur dort wächst, um eine Heilarznei für einen Patienten zu machen." Elly verzog das Gesicht und maulte: "Kann das nicht bis morgen warten? Ich werde doch schon erwartet." "Bitte Elly es ist dringend, geh gleich." Die junge Frau seufzte und wandte sich an ihre Freundin: „Bitte sag Jake, dass ich bald nachkomme."

    F ür gewöhnlich wanderte Elly gerne im magischen Wäldchen, sie mochte den Hain, den See und auch die Dryade. Diese war stets nett zu ihr gewesen und sie mochte ihren Gesang. Aber jetzt war sie missgelaunt, hatte sie sich doch den ganzen Tag auf das Fest und auf Jake gefreut. Aber es half nichts, es war klar, die Dryade wollte sie sprechen, auch wenn ihre Großmutter eine Ausrede benutzt hatte, wegen Susan, die nicht eingeweiht war. Elly war froh den Weg so gut zu kennen und über die Hilfe der Pflanzen, die ihr bereitwillig Platz machten, weil sie die junge Hexe erkannten. Sonst wäre sie wohl in der Dämmerung ständig über irgendeinen Ast oder Stein gestolpert. Trotzdem dauerte es eine gefühlte Ewigkeit, bis sie das Plätschern des Sees endlich hören konnte. Als sie fast am See war, stockte ihr Schritt, Elly hörte ein lang gezogenes lustvolles Stöhnen vom See her. Elly kannte die alten Legenden, manchmal vergnügten sich die Dryaden mit menschlichen Männern. Besaßen sie doch nicht nur Schönheit, sondern auch einen recht wirksamen

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