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Kochen für Kleinkinder - [GU Küchenratgeber]

Kochen für Kleinkinder - [GU Küchenratgeber]

Titel: Kochen für Kleinkinder - [GU Küchenratgeber] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gräfe und Unzer <München>
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Was Ihr Kind braucht

    Gerade in den ersten Lebensjahren können Sie bei Ihrem Kind die Grundlage für eine gesunde Ernährung und gute Essgewohnheiten legen. Ihr Kind verträgt mit einem Jahr so gut wie alles, was auch Erwachsene essen - milde gewürzt, gut gegart, klein geschnitten und nicht zu trocken. Nach den Schneidezähnen brechen jetzt die Backenzähne durch, seine Verdauungsorgane sind fit fürs Leben, es verlangt zunehmend das, was die Großen essen. Auf keinen Fall braucht ein Kleinkind - erst recht kein Kindergartenkind - fertige Spezialkost. Darüber hinaus ist es nicht mehr so empfindlich gegenüber Keimen - die ganz normale Haushaltshygiene reicht. Trinken kann es aus dem Becher.
Wie sieht die Realität aus?
    > Kinder tanken eher zu viel Energie, also mehr Kalorien, als sie verbrauchen.
    > Sie essen zu viel Fett - vor allem »verstecktes« tierisches Fett in Wurst, Käse, Fast Food, Süßem oder Knabberzeug. Das erhöht das Risiko, später Arteriosklerose zu bekommen.
    > Kinder essen mehr Eiweiß, als sie brauchen. Das ist meist mit Fett verbunden (in Käse, Nüssen, Fleisch, Wurst). Ob das weitere Nachteile hat, ist unter Experten umstritten.
    > Kinder essen zu wenig (Vollkorn-)Getreide, Kartoffeln, Gemüse und Obst: 42 % essen so gut wie kein Obst, ein Drittel nur sehr selten Gemüse.
    > Im Vergleich dazu essen sie zu viel Zucker - auch in Getränken und Weißmehlprodukten.
    > Kinder trinken zu wenig - und wenn, dann zu häufig gesüßte Limonaden, die unmerklich die Energiezufuhr erhöhen, ohne wertvolle Nährstoffe zu liefern.
    > Durch mit Vitaminen und Mineralstoffen angereicherte Lebensmittel bekommen Kinder undosiert jede Menge Vitamine und Mineralstoffe. Ob das gut tut, wissen wir noch nicht.
    > Nachmittags und abends wird zu viel genascht: Süßigkeiten, Knabbereien, Backwaren, Süßspeisen. Die liefern nicht genug wertvolle Nährstoffe.
    > Die drei Hauptmahlzeiten sind meist in Ordnung, Schwachpunkt im Speiseplan ist das Snacken zwischendurch.

Die gesunde Wahl
    Beim Kleinkind unterscheiden sich die Bedürfnisse hinsichtlich einer gesunden Ernährung nur wenig von denen eines Erwachsenen. Was genau Ihrem Kind gut und weniger gut bekommt, zeigt die Kinderpyramide.
Das können Sie tun
    In einem ausgewogenen Nährstoffverhältnis kommen idealerweise 50-55 % der Nahrungsenergie aus Kohlenhydraten, 30-35 % aus Fett und 15 % aus Eiweiß. Um dies zu erreichen, sollte die Lebensmittelauswahl so aussehen:
    Sparsam: fett-, salz- und zuckerreiche Lebensmittel wie Fast Food, Frittiertes, Speisefett, Süßigkeiten, Gebäck und Knabbergebäck
    Mäßig: tierische Lebensmittel wie Milch, Fisch, Fleisch und Ei, möglichst als fettarme Varianten; Seefisch als Jodquelle mindestens einmal pro Woche
    Reichlich: pflanzliche Lebensmittel wie Gemüse (auch als Rohkost bzw. Salat), Obst, Kartoffeln, Getreideprodukte (möglichst als Vollkorn) und energiearme Getränke wie Wasser, Tee oder Fruchtsaftschorlen
    Für Kinder sind drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten optimal. Das sollte aber keine Aufforderung zum Dauersnacken sein: Auch Kleinkinder halten einen Spielplatzbesuch ohne Picknick aus.
Die Kinderpyramide

    Die Kinderpyramide zeigt, wie viele Portionen pro Lebensmittel Ihr Kind essen sollte bzw. darf. Jeder Baustein steht für eine Portion. Das bedeutet täglich fünf Portionen Brot, Beilagen und Getreide, aber nur zwei Portionen Fett. Für Milchprodukte sind drei Portionen vorgesehen plus einer Portion Fisch, Fleisch oder Ei am Tag. Bei Obst und Gemüse gilt: vier Portionen als Stück und eine Portion als Gemüse- oder Obstsaft. An der Pyramidenspitze stehen Snacks, Süßigkeiten, süße Kinderlebensmittel und gesüßte Getränke. Da diese Lebensmittel viele Kalorien, aber nur wenig gesunde Nährstoffe liefern, ist hier nur eine Portion pro Tag erlaubt.
Wie viel ist eine Portion?
    Das Handmaß Gramm und Milliliter helfen im Alltag wenig, wenn es um die Frage geht: Wie viel ist eigentlich eine Portion? Schnell und einfach ist dagegen die Hand als individuelles Maß. Die Hand entspricht der Größe ihres Besitzers; das Handmaß gilt also mit der Kinderhand für das Kind, Ihre Hand für Erwachsene. Denn große Menschen haben große Hände und brauchen viel, kleine Menschen haben kleine Hände und brauchen auch weniger.
    So lassen sich per Hand die richtigen Portionsgrößen ermitteln:
    Portion: Handvoll
    Portion: Glas
    Portion: Scheibe
    > ganze Handfläche: 1 Portion Brot
    > Handteller: 1 Portion

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