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Killashandra

Killashandra

Titel: Killashandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Schultern unter dem leichten Hemd, die neuen Falten im Gesicht, das Fehlen des fröhlichen Zwinkerns, das so gut zu seinem offenen hübschen Gesicht gepaßt hatte. Er war etwas gealtert — nein, gereift.
    Und dabei hatte er an Würde gewonnen und eine Ausstrahlung von Kraft und jener Geduld bekommen, die Zeit und Erfahrung mit sich bringen.
    »Killa?« Das Lächeln wich aus seinem Gesicht, und seine halb erhobene Hand fiel herunter, als sie nicht antwortete.
    Sie schüttelte unmerklich den Kopf und zögerte, denn sie war sicher, daß er wieder verschwinden würde, wenn sie sich eingestand, daß er in Fleisch, Knochen und Blut vor ihr lag. Doch ihre Hände hoben sich wie von selbst.
    In ihrem Körper dehnte sich der kalte Knoten aus, zu dem alle Gefühle und ihr Bewußtsein geronnen waren, als wehe ein warmer Luftzug durch ihre Adern. In ihrem Bewußtsein war nur noch Platz für einen einzigen Gedanken: Er war da, und er wäre nicht da, wenn er ihr nicht vergeben hätte.
    »Lars?« flüsterte sie ungläubig, doch inzwischen war sie sicher genug, um den Raum zu überwinden, der sie trennte. Und dann, als fände er ihr Wiedersehen ebenso unglaublich wie sie, nahm er sie behutsam in die Arme.
    Sie hatte einen Augenblick lang keine Kraft, seine Umarmung zu erwidern, sondern schmiegte nur den Kopf an seine Schulter und an seinen Hals und roch seinen Duft und weinte die Tränen, die sie während ihrer langen Trennung so eisern zurückgehalten hatte.
    Lars hob sie auf und trug sie zum Stuhl, wo er sie behutsam absetzte, erschrocken über ihr heftiges Schluchzen. Er tröstete sie mit Küssen, Zärtlichkeiten und festen Umarmungen.
    »Die verdammte Maschine, die das Urteil sprach, wußte nicht, daß wir Geliebte waren; diese Information war auch im Grunde für niemand außer uns selbst wichtig«, sagte er und baute durch das Reden die Spannung ab, die auch ihn bedrückt hatte, bis er hergekommen war, um endlich wieder mit ihr zu sprechen und sie zu sehen.
    »Dann fand Vater heraus, was geschehen war, und er brachte die ganze Abteilung in Bewegung, bis das Urteil wegen der Fehlinterpretation deiner psychischen Reaktionen zurückgenommen wurde. Arme süße Sunny, du hast dir solche Sorgen um mich gemacht, daß du alles durcheinandergebracht hast.« Zu ihrer Überraschung kicherte er. »Du konntest ja nicht wissen, daß der Gerichtshof nur deshalb eine Disziplinarmaßnahme gegen mich verhängte, weil die Technik in dir ein Gefühl registrierte, das als unterdrückte Rachsucht interpretiert wurde. Ein Urteil mußte gesprochen werden, so blind es auch war. Vater erreichte schließlich einen menschlichen Oberaufseher, beschwor vor einem halben Dutzend Psycho-Einheiten, daß er selbst auf Angel Island uns die Kränze gegeben hatte, und schließlich wurde das Urteil aufgehoben. Hast du übrigens gemerkt, daß der Gerichtsdiener eine Maschine war? Kein Wunder, daß ich mich nicht bewegen konnte, als er mich packte. Und als wir endlich begriffen, welche Rechte wir hatten, war Trag schon mit dir abgereist. Ich glaube, du warst ziemlich wütend.«
    Auf diese gewaltige Untertreibung konnte sie nur nik-ken. Sie versuchte, nicht über die absurde Situation zu lachen, doch das Weinen konnte sie nicht unterdrük-ken.
    Die Tränen stiegen ihr in die Augen, und ihr Weinen war der letzte Beweis für Lars — falls er überhaupt noch einen brauchte —, wie sehr sie ihn vermißt hatte. Sie hatte sich so lange danach gesehnt, in seinen Armen zu liegen, seine volle schöne Tenorstimme zu hören und sich über den Unfug zu amüsieren, den er so oft von sich gab. Er hätte völlig zusammenhanglose Worte sprechen können, sie hätte trotzdem zufrieden zugehört. Aber er berichtete ihr die Dinge, nach denen sie ihn ohnehin gefragt hätte. Er erklärte ihr, was sie wissen mußte, um das letzte schreckliche Jahr zu verstehen.
    »Dann haben Vater, Corish und ich zwei Monate damit verbracht, das Material für den Rat aufzubereiten.
    Theach, Brassner und Erutown sind zusammen mit Corish geflohen. Sie wurden dem Revision Corps zuge-ordnet, bis jemand im Rat sich die Gleichungen, die Theach auf seinem Terminal bearbeitete, etwas näher ansah.« Lars lächelte zärtlich und tupfte ihr die Tränen von den Wangen. Dann küßte er ihre Stirn, etwas verwundert über die für sie so untypische Sentimentalität.
    »Und so ist er wie üblich auf den Füßen gelandet. Fünf weitere Leute, einschließlich des Braumeisters von Gartertown, an den du dich vielleicht

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