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Killashandra

Killashandra

Titel: Killashandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Installation des schwarzen Kristalls von Trundomoux stammte, weiter zusammen, denn die Heptitergilde berechnete den Kristallsängern auch den kleinsten Dienst, den sie ihnen erwies.
    Im Herbst, als alle anderen, die sie kannte — Rimbol, Jezerey und Mistra — den Planeten verlassen konnten, hatte sie weitergearbeitet, ohne einen ergiebigen Claim in irgendeiner Farbe zu finden. Während des ganzen milden Winters hatte sie verbissen die Gebirgszüge abgesucht und war nun zum Gildenhaus zurückgekehrt, um ihre Lebensmittelvorräte zu ergänzen und ihren kri-stallmüden Körper im Regenerationsbad zu erfrischen.
    »Du solltest wirklich mal ein oder zwei Wochen oben in Shanganagh Base ausspannen«, hatte Lanzecki gesagt, als er bei einem ihrer kurzen Besuche in ihr Quartier gekommen war.
    »Was würde das nützen?« hatte sie erwidert. Sie war so frustriert, daß sie ihn beinahe angeknurrt hätte. »Ich würde immer noch die Kristalle spüren, und ich müßte immer noch Ballybran sehen.«
    Lanzecki hatte sie forschend betrachtet. »Du bist nicht in der Stimmung, mir zu glauben«, sagte er, und um dafür zu sorgen, daß sie ihm auch zuhörte, fuhr er fort:
    »Aber du wirst schon wieder schwarze Kristalle finden, Killashandra. In der Zwischenzeit braucht die Gilde dringend alle Farbschattierungen, die du nur finden kannst.
    Selbst die rosafarbenen, die du so verachtest.« Seine schwarzen Augen funkelten, und seine Stimme klang äußerst verschlagen, als er fortfuhr: »Es wird dir sicher leid tun zu erfahren, daß die Passoverstürme auch Mok-soons Claim zerstört haben.«
    Killashandra hatte ihn einen Augenblick angestarrt, bevor ihr Humor die Oberhand gewann. Sie lachte. »Ich bin untröstlich!«
    »Das dachte ich mir.« Seine Lippen zuckten amüsiert.
    Dann beugte er sich vor und zog den Stöpsel heraus, damit die Regenerationsflüssigkeit ablaufen konnte. »Du wirst schon wieder Kristalle finden, Killa.«
    Es war eine ruhige und zuversichtliche Behauptung gewesen, die ihre gesunkene Moral während der ganzen Fahrt aufrechterhalten hatte. Und sie war nicht ganz falsch gewesen. In der dritten Woche, nachdem sie zwei Lager von rosafarbenen und blauen Kristallen ausgelassen hatte, entdeckte sie weißen Kristall. Doch beinahe hätte sie die Ader übersehen. Wenn sie sich nicht mit einer aufmunternden Arie Mut gemacht hätte, die den Fels unter ihren Händen zum Vibrieren brachte, hätte sie den scheuen weißen Kristall verpaßt. Es entsprach ihrer ausgedehnten Pechsträhne, daß der weiße Kristall so flüchtig war. Zuerst nahm die Ader an Qualität ab, dann verschwand sie völlig, um eine halbe Meile entfernt in Bruchstücken wieder aufzutauchen. Sie hatte Wochen gebraucht, um die Falte auszuräumen und den halben Berg abzutragen, bis sie endlich brauchbare Kristalle fand. Nur die Tatsache, daß weißer Kristall wegen seiner vielseitigen Einsatzmöglichkeiten so wertvoll war, ließ sie weitermachen.
    Durch ihre symbiotische Anpassung an Ballybrans Klima spürte Killashandra rechtzeitig den aufziehenden Frühlingssturm. Sie hatte wie besessen gegraben, bis sie zu heiser war, um den Sonarschneider auf den Kristall einzustimmen. Dann erst hatte sie eine Pause eingelegt und sich ausgeruht. Sie hatte geschnitten, bis die ersten Winde in den Gebirgszügen gefährliche Kristallechos anschlugen. Ohne Rücksicht auf Verluste hatte sie den kürzesten Weg zurück zum Gildenhaus gewählt und auf die Tatsache gezählt, daß sie die Kristallsängerin war, die ihren Claim in den Bergen am längsten behauptet hatte.
    Sie hätte es beinahe nicht mehr geschafft: Die Han-gartore knallten zu, um den kreischenden Sturm auszu-sperren, sobald ihr Schlitten an den Leitblechen vorbei war. Sie mußte wegen ihrer halsbrecherischen Einfahrt mit einer Ermahnung vom Flugleiter rechnen. Und wahrscheinlich mit einer zweiten Verwarnung vom Gildemeister, weil sie die Sturmwarnungen mißachtet hatte.
    Sie atmete mehrmals scharf ein und sammelte Kraft für den letzten Schritt, der noch nötig war, um Ballybran zu verlassen. Beim letzten Atemzug packte sie den obersten Karton und brachte ihn in den Sortierraum. Sie legte ihn auf Enthors Tisch, als der alte Sortierer sich gerade abwandte.
    »Killashandra! Du hast mich erschreckt.« Enthors Augen schalteten von Normalsicht auf den Vergrößerungs-blick um, den er durch die Anpassung an Ballybran erworben hatte. Er griff begierig nach dem Karton. »Hast du die schwarze Ader wiedergefunden?« Er verzog

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