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Killashandra

Killashandra

Titel: Killashandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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bevor er antwortete. »Kann schon sein.« Er beförderte eine große Ladung gebackener Malva-Bohnen auf seinen Teller.
    »Benutzen die Optherianer nicht weiße Kristalle für ihre Sinnesorgeln?«
    »Allerdings.«
    Also wollte Lanzecki nicht mit der Sprache heraus-rücken. Nun, dann mußte sie eben bohren. »Enthor hat mir erzählt, daß ein ganzes Manual zerstört wurde.«
    Lanzecki nickte. Sie fuhr fort: »Und du hast mich gefragt, ob Optheria weit genug wäre.«
    »Wirklich?«
    »Du weißt es doch selbst am besten.« Killashandra zeigte Geduld. »Du vergißt nie etwas. Und deine geheimnisvolle Bemerkung erweckte in mir den Eindruck, daß jemand — womit möglicherweise ich gemeint war
    — hinfahren muß. Habe ich recht?«
    Er erwiderte unbeeindruckt und mit undurchschau-barem Gesichtsausdruck ihren Blick. »Du hast mir vor gar nicht so langer Zeit zu verstehen gegeben, daß du keinen Auftrag auf einer anderen Welt annehmen würdest.«
    »Das war, bevor ich auf diesem elenden Planeten festsaß.« Sie bemerkte das verschlagene Funkeln in seinen Augen. »Also habe ich recht. Die Installation muß von einem Kristallsänger vorgenommen werden!«
    »Es war ein schrecklicher Unfall«, sagte Lanzecki zaghaft, während er sich mit einer neuen Ladung Malva-Bohnen versorgte. »Der Musiker, der die Orgel beschä-
    digte, wurde von den herumfliegenden Splittern getötet.
    Er war zugleich der einzige Mensch auf dem Planeten, der eine so umfangreiche Reparatur hätte vornehmen können. Und wie so oft bei derart empfindlichen und teuren Geräten drängt der ganze Planet darauf, daß das Instrument schnell repariert wird. Es war das größte auf dem ganzen Planeten; es sollte beim berühmten Sommerfest Optherias eine wichtige Rolle spielen. Wir haben uns vertraglich verpflichtet, Techniker und Kristalle zu stellen.« Er hielt für einen Augenblick inne und schob sich einen Löffel knusprig gebackener weißer Bohnen in den Mund. Es war eindeutig — er wollte sie ködern. Killashandra wußte es genau. Sie hielt den Mund. »Einerseits erscheint dein Name auf der Liste derer, die dazu qualifiziert wären ...«
    »Es muß um mehr als um Kristalle gehen«, sagte sie, als er absichtlich den Satz unbeendet ließ. Sie beobachtete sein Gesicht, um seine Gedanken zu erkennen.
    »Weiße Kristalle sind äußerst aktiv und reflektieren Klänge ...«
    »Unter anderem«, ergänzte Lanzecki, als sie innehielt.
    »Aber wenn es nicht die Kristalle sind, worum geht es den Optherianern dann?«
    »Meine liebe Killashandra, der Auftrag wurde noch nicht vergeben.«
    »Noch nicht vergeben? Das gefällt mir. Das war wohl auch deine Absicht. Aber ich würde es dir ohne weiteres zutrauen, Lanzecki, daß du mir noch einen Job wie die Trundomoux-Installation unterjubelst.«
    Er schnappte nach dem Finger, mit dem sie ihm em-pört drohte, und zog ihre Hand über den vollen Tisch an die Lippen. Die vertraute Zärtlichkeit weckte tief in ihrem Bauch vertraute Reaktionen, und sie versuchte, die Wut über seine Methoden zu nutzen, um die Wirkung der Geste zu neutralisieren.
    Sie erschrak, als Lanzeckis Armbandgerät piepste. Er hob etwas gereizt das Handgelenk und drückte den Knopf, um den Ruf anzunehmen.
    Aus dem Gerät drang eine blecherne Version von Trags Baßstimme. »Ich sollte dir Bescheid geben, sobald die Testergebnisse kommen«, sagte der Verwaltungsleiter.
    »Gibt es interessante Bewerber?«
    Lanzeckis Stimme klang zögernd und sogar etwas ge-langweilt, aber Killashandra nahm beunruhigt die eigenartige Spannung um seine Lippen und Augen zur Kenntnis. Sie aß weiter und gab höflich vor, das Gespräch zu überhören, aber sie verpaßte keine Silbe von Trags Antwort.
    »Vier Agrarwissenschaftler, ein Endokrinologe von Theta, zwei Xenobiologen, ein Atmosphärephysiker, drei ehemalige Raumsoldaten«, — Killashandra bemerkte, daß Lanzeckis Augen sich etwas erweiterten, was sie als Befriedigung interpretierte —, »und die üblichen Nieten, die von den Prüfern nicht empfohlen wurden.«
    »Danke, Trag.«
    Lanzecki gab Killashandra mit einem Nicken zu verstehen, daß die Unterbrechung beendet sei, und machte sich wieder über seine gebackenen Malva-Bohnen her.
    »Wo ist nun der Haken beim Auftrag der Optherianer? Schlechte Bezahlung?«
    »Ganz im Gegenteil, eine solche Installation bringt etwa zwanzigtausend Kredite.«
    »Und ich käme gleichzeitig von diesem Planeten weg.« Killashandra war beeindruckt. Mit einem so hohen Kontostand konnte sie die

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