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Killashandra

Killashandra

Titel: Killashandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Kristalle für eine Weile vergessen.
    »Der Vertrag wurde dir nicht offiziell angeboten, Killa.
    Ich schätze deine Bereitschaft, den Auftrag zu übernehmen, aber es gibt gewisse Umstände, die sowohl von der Gilde als auch vom Ausführenden berücksichtigt werden müssen. Verpflichte dich nicht überstürzt.«
    Lanzecki meinte es ernst. Er erwiderte ihren Blick und runzelte besorgt die Stirn. »Der Weg ins optherianische System ist weit. Du wärst fast ein Jahr lang unterwegs ...«
    »Um so besser ...«
    »Du sagst das jetzt, da du voller Kristallresonanz bist.
    Aber du kannst doch Carrik noch nicht vergessen haben.«
    Seine Bemerkung beschwor blitzartig vorbeihuschen-de Bilder des ersten Kristallsängers herauf, den sie je gesehen hatte: ein lachender Carrik, mit dem sie im Meer von Fuerte geschwommen war, ein vom Entzugsfieber zerstörter Carrik, schließlich die teilnahmslose Hülle eines Mannes, zerschmettert von der Resonanz.
    »Ich habe keinen Zweifel, daß du zu gegebener Zeit ebenfalls dieses Phänomen erleben wirst«, sagte Lanzecki. »Ich habe noch nie einen Kristallsänger gesehen, der nicht versucht hätte, sich selbst und seinen Symbionten bis an die Grenze zu treiben. Ein großer Nachteil beim Auftrag der Optherianer ist, daß du jede Resonanz mit deinen bisherigen Claims verlierst.«
    »Als ob ich einen anständigen Claim hätte«, schnaubte Killashandra empört. »Rosafarbene will kein Mensch mehr haben und die blauen waren nach zwei Tagen erschöpft. Sogar die weiße Ader ist unterbrochen. Ich habe aus dem zugänglichen Teil herausgeholt, was herauszuholen war. Bei dem Glück, das ich in der letzten Zeit hatte, hat der Sturm den Claim wahrscheinlich in ein Trümmerfeld verwandelt. Ich will nicht — ich wiederhole, ich will nicht — noch einmal drei Wochen im Gebirge herumkratzen. Nicht, wenn dabei nur weiße Kristalle herauskommen. Warum kann die Forschungsabteilung eigentlich keine brauchbaren tragbaren Aushubmaschinen entwickeln?«
    Lanzecki legte den Kopf etwas schief. »Es ist die feste Überzeugung der Forschungsabteilung, daß jede der neun brauchbaren, tragbaren und haltbaren Aushubmaschinen«, er machte eine vielsagende Pause,
    »die bereits in der Praxis erprobt wurden, ohne weiteres in der Lage ist, die Aufgabe zu erfüllen, für die sie konstruiert wurde ... Außer in den Händen eines Kristallsängers. Die Forschungsabteilung ist der Meinung, daß die beiden einzigen Ausrüstungsstücke, die den mechani-schen Fähigkeiten der Sänger nicht entsprechen, der Sonarschneider und der Schlitten sind, und über dieses Thema hat dir bereits der Flugleiter einen Vortrag gehalten. Stimmt's?«
    Killashandra sah ihn einige Augenblicke lang verblüfft an. Dann kaute sie weiter, was sie sich gerade in den Mund geschoben hatte.
    »Ich muß ihn überhört haben«, sagte sie mit einem schiefen Grinsen. »Versuch ja nicht, mich von diesem Optherianer-Geschäft abzuhalten!«
    »Keineswegs. Ich mache dich nur auf die verschiedenen offenkundigen Nachteile aufmerksam, die ein ausgedehnter Auftrag auf einem anderen Planeten mit sich bringt. Auf lange Sicht könnte die Bezahlung trotz ihrer Höhe zu niedrig sein.« Sein Gesichtsausdruck veränderte sich etwas. »Ich habe nicht gern berufliche Mei-nungsverschiedenheiten mit dir. Das stört mein Privatleben.«
    Seine dunklen Augen fingen ihren Blick ein. Er faßte nach ihren Händen und verzog die Lippen zu jenem schiefen Lächeln, das sie so anziehend fand. Nun saß sie nicht mehr mit ihrem Gildemeister, sondern mit ihrem Freund Lanzecki am Tisch. Die Veränderung gefiel ihr.
    Bei zahlreichen Gelegenheiten, in schlaflosen Nächten in den Milekey Ranges, hatte sie sich zärtlich an ihr Liebesleben erinnert. Nun, da sie dem charmanten Lanzecki gegenübersaß, stellte sie fest, daß ihr Appetit groß war und sich nicht nur auf gutes Essen richtete.
    Sie erwiderte sein Lächeln, dann standen sie zusammen vom kleinen Tisch auf und gingen ins Schlafzimmer.

02
    KILLASHANDRA SCHOB SICH vom Terminal zurück, balancierte auf dem Steißbein und streckte Arme und Beine so weit aus, wie Knochen und Sehnen es erlauben wollten. Sie hatte den Morgen damit verbracht, in der Encyclopedia Galactica den Eintrag über Optheria zu studieren.
    Sie hatte den Bericht über die erste Erforschung und Bewertung des Planeten und seine Freigabe zur Koloni-sierung nachgeschlagen. Man hatte, wie es in der hoch-trabenden Beamtensprache hieß, >beschlossen, eine Ko-lonie der Menschheit zu

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