Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Killeralgen

Killeralgen

Titel: Killeralgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
Vom Netzwerk:
Fernbedienung. Das Bild zeigte jetzt einen Ausschnitt der Ostküste von Nordamerika.
    »Dies ist die unmittelbar gefährdete Region. Sobald die Alge in die seichten Gewässer des Kontinentalsockels vordringt, stehen wir vor echten Problemen. Zuerst einmal dürfte die Algenpest die gesamte Fischindustrie an der Ostküste der Vereinigten Staaten und Kanadas und im nordwestlichen Europa lahm legen.
    Wir haben mit einigen Maßnahmen auf See versucht, die Pest einzudämmen. Wie ich soeben habe sehen können, ist Mr. Austin zu uns gestoßen. Könnten Sie uns auf den neuesten Stand bringen, Kurt?«
    Nicht wirklich
, dachte Austin, während er aufstand und durch den Raum nach vorne ging. Er ließ seinen Blick über die bleichen Gesichter vor ihm schweifen. »Mein Partner, Joe Zavala, und ich kommen soeben von einem Kontrollflug zurück.« Er beschrieb detailliert, was sie gesehen hatten.
    »Unglücklicherweise«, schloss er seinen Bericht, »blieben alle Bemühungen erfolglos.«
    »Wie sieht es mit Chemikalien aus?«, wollte ein Bürohengst der Regierung wissen.
    »Chemikalien werden sehr schnell vom Wasser verdünnt beziehungsweise vom Wind weggeweht«, antwortete Austin.
    »Ein geringer Anteil sickert nach unten und tötet vielleicht ein paar Pflanzen, doch der Teppich ist so dick, dass auch eine wirkungsvolle Chemikalie die Algenschicht nicht völlig durchdringen kann. Außerdem haben wir es mit einer enormen Ausdehnung zu tun. Selbst wenn man in der Lage wäre, die gesamte Fläche zu besprühen, würden wir am Ende den Ozean auf Jahre hinaus vergiften.«
    »Gibt es überhaupt etwas, das einer derart großen Fläche etwas anhaben könnte?«, fragte Muller.
    »Klar. Eine Atombombe«, erwiderte Austin mit einem bitteren Lächeln. »Aber selbst die wäre angesichts tausender Quadratmeilen Meeresfläche letztendlich wirkungslos. Ich empfehle weiterhin, um die größeren Seehäfen Sperren anzulegen. Damit halten wir unsere Häfen algenfrei und gewinnen ein wenig Zeit.«
    Ein stämmiger Vier-Sterne-General namens Frank Kyle erhob sich und meinte: »Zeit wofür? Sie haben doch selbst gesagt, dass es gegen dieses Zeug kein Mittel gibt.«
    »Zur Zeit wird gerade an genetischen Lösungen gearbeitet.«
    Der General schnaubte geringschätzig, als ob Austin den Vorschlag gemacht hätte, die Gewehre seiner Soldaten gegen Blumensträuße auszutauschen. »Genetische Lösungen! Meinen Sie diesen DNS-Quatsch? Was zum Teufel soll so etwas schon ausrichten? Es würde Monate dauern. Wenn nicht Jahre.«
    »Ich bin für alle Vorschläge offen«, sagte Austin.
    Der General grinste. »Das freut mich zu hören. Ich werde Ihren Vorschlag mit der Atombombe an den Präsidenten weiterleiten.«
    »Ich habe ihren Einsatz keinesfalls empfohlen«, sagte Austin geduldig. »Wie Sie sich gewiss erinnern, habe ich erklärt, dass eine Atombombe dem Algenteppich nur einen relativ geringen Schaden zufügen würde.«
    »Ich rede nicht von einer einzigen Bombe«, sagte General Kyle. »Wir haben tausende davon eingelagert, die wir seinerzeit gegen die Russen hatten einsetzen wollen. Wir belegen den Ozean mit einem dichten Bombenteppich, und wenn unsere Vorräte zu Neige gehen, können wir uns bei den Russkis sicherlich Nachschub holen.«
    »Mit dem, was Sie vorhaben, verwandeln Sie den Ozean in ein regelrechtes Atommülllager«, sagte Austin. »Ein solcher Bombeneinsatz würde jegliches Leben im Ozean auf unbestimmte Zeit vernichten.«
    »Ihre Alge wird die Fische sowieso ausnahmslos töten«, erwiderte Kyle. »Wie Sie wissen, ist die Schifffahrt längst zum Erliegen gekommen, und stündlich sind Milliarden Dollar an Verlusten zu verzeichnen. Dieses Zeug bedroht unsere Städte.
    Es muss um jeden Preis gestoppt werden. Immerhin haben wir genügend ›saubere‹ Atombomben, die wir einsetzen können.«
    Zahlreiche Köpfe im Publikum nickten zustimmend. Austin erkannte, dass er so nicht weiterkam. Er bat Zavala, den weiteren Verlauf der Strategiekonferenz zu verfolgen, während er die Brücke aufsuchte. Ein paar Minuten später stand er im Ruderhaus und rief per Funktelefon die Trouts, die sich auf der
Sea Searcher
aufhielten. Das Schiff lag zur Zeit genau über Lost City. Er bekam sofort Verbindung mit dem Forschungsschiff, und ein Matrose holte Paul an den Apparat, der gerade damit beschäftigt war, vom Deck des Schiffs aus den Einsatz eines ferngesteuerten Unterseebootes zu leiten.
    »Herzliche Grüße aus der verrückten Welt des Dr. Strangelove«, meldete Austin

Weitere Kostenlose Bücher