Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Killeralgen

Killeralgen

Titel: Killeralgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
Vom Netzwerk:
täglich vor, sogar bei Menschen. Die Natur hat in unser System einen Korrekturmechanismus eingebaut, der dafür sorgt, dass zum Beispiel Menschen keine zwei oder drei Köpfe haben, was vielleicht gar nicht so schlecht wäre, wenn man es sich recht überlegt. Was das Altern betrifft, so besitzt jede Spezies eine Art Todesgen, welches alles Alte absterben lässt, um für die neue Generation Platz zu machen. Die Gorgonenalge war stabil, bis die Fauchards das Enzym in die Gleichung einfügten und damit einiges aus dem Gleichgewicht brachten. Irgendwann wird dieser Prozess wieder rückläufig sein.«
    »Was ist mit den mutierten Soldaten, die so lange gelebt haben?«
    »Das war eine künstliche Situation. Hätte man sie sich selbst überlassen, hätten sie einander wahrscheinlich aufgefressen. Das Gleichgewicht wäre wiederhergestellt worden.«
    »Die Konstante ist das Enzym«, schlussfolgerte Trout.
    »Es ist der bestimmende Faktor. Es kann die Alterung verlangsamen oder beschleunigen.«
    »Gamay soll sich dieses Enzym noch einmal genau ansehen.«
    »Ich werde mich erkundigen, wie sie vorankommt«, sagte Trout.
    »Ich kehre zu der Konferenz zurück und versuche, General Kyle von seiner Idee abzubringen, den Atlantik mit einem Bombenteppich zu belegen. Allerdings bin ich nicht allzu optimistisch, dass es mir gelingt.«
    Trout konnte es kaum fassen. Die Fauchards waren tot, aber selbst aus dem Grab heraus konnten sie der Welt noch tödlichen Schaden zufügen. Er verließ die Brücke und ging hinunter in das Labor, in dem Gamay mit einem vierköpfigen Team Meeresbiologen und Wissenschaftlern aus anderen verwandten Disziplinen arbeitete.
    »Ich habe gerade mit Kurt gesprochen«, sagte Paul. »Er hatte keine guten Neuigkeiten.« Er gab sein Gespräch mit Austin in gedrängter Form wieder. »Hast du irgendetwas Neues herausgefunden?«
    »Ich habe die Wechselwirkung zwischen dem Enzym und der Pflanze untersucht, bin aber in dieser Richtung nicht weitergekommen, daher habe ich mich stattdessen mit der DNS beschäftigt. Es schadet nie, bereits durchgeführte Untersuchungen noch einmal zu wiederholen.«
    Sie ging zu einem Tisch, auf dem etwa zwanzig stählerne Behälter in einer Reihe aufgestellt waren.
    »In jedem dieser Behälter befindet sich eine Probe der Gorgonenalge. Diese Proben habe ich den Enzymen ausgesetzt, die das ROV in der Nähe der Kamine in Lost City eingesammelt hat, um mir anzusehen, was geschehen würde. Ich wollte überprüfen, ob es irgendwelche Reaktionen gibt, wenn ich die Alge mit verschiedenen Enzymformen in Kontakt bringe.
    Allerdings habe ich mich in der Zwischenzeit anderen Aspekten zugewandt und nicht allzu intensiv um die Proben gekümmert.«
    »Mal sehen, ob ich verstanden habe, was geschehen ist«, sagte Trout. »Die Fauchards haben die molekulare Struktur des Enzyms während des Veredelungsprozesses verändert, als sie es von den Mikroorganismen trennten, die die Substanz geschaffen haben. Diese Anomalie gelangte ins Erbgut der Alge und löste die Mutation aus.«
    »Das trifft ziemlich genau den Nagel auf den Kopf.«
    »Hör weiter zu. Bis zu diesem Augenblick konnten die Alge und das Enzym in seinem natürlichen Zustand nebeneinander existieren.«
    »Richtig.« Gamay nickte. »Erst als das Enzym modifiziert wurde, interagierte es mit der nächstliegenden Lebensform – zufälligerweise eine lästige, aber bis zu diesem Moment völlig normale Meeresalge – und verwandelte sie in ein pflanzliches Monster. Ich hatte gehofft, dass eine Überdosis von der Substanz den Alterungsprozess genauso beschleunigt, wie sie es bei Racine Fauchard getan hat. Aber es funktionierte nicht.«
    »Die Vermutung klingt logisch – irgendetwas fehlt noch.«
    Er dachte einige Sekunden lang nach. »Was wäre denn, wenn nicht das Enzym, sondern die
Bakterie
das kontrollierende oder steuernde Element ist?«
    »Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht. Ich habe mich ausschließlich mit der Substanz selbst beschäftigt und nicht mit den Organismen, die sie produzieren. Indem sie das Enzym aus dem Wasser gewannen, töteten die Fauchards die Bakterie ab, die durchaus der Faktor sein könnte, der in diesem Bereich für Ausgewogenheit sorgt.«
    Sie ging zu einem Kühlschrank und holte eine Ampulle heraus. Deren flüssiger Inhalt hatte sich bräunlich verfärbt.
    »Dies ist eine Bakterienkultur, die wir unter einer der Säulen in Lost City eingesammelt haben.«
    Sie entnahm ein wenig von der Flüssigkeit und träufelte sie

Weitere Kostenlose Bücher