Kinderkrankheiten von A–Z
nicht das richtige Mittel gewählt. Sobald eine Besserung eingetreten ist, geben Sie das Mittel seltener. Wenn die Beschwerden abgeklungen sind, setzen Sie das Akutmittel ab. Bei der Konstitutionsbehandlung, die ja mit wesentlich höheren Potenzen durchgeführt wird, reicht es meistens, das Mittel einmal im Monat einzunehmen – aber das legt Ihr Homöopath individuell fest.
Varianten der Homöopathie
Es gibt mit der Homöopathie verwandte Heilmethoden, die entweder andere Mittel oder andere Dosierungen verwenden. Die Biochemie nach Schüßler (Schüßler-Salze, → S. 337 ) wurde aus der Homöopathie entwickelt, es xwerden dabei allerdings nur wenige homöopathische Mittel in wenigen Dosierungen verabreicht. Allerdings unterscheiden sich die Wirkprinzipien der beiden Methoden.
Komplexmittelhomöopathie Während sich die klassische Homöopathie an die Grundsätze Hahnemanns hält und für das Beschwerdebild des Patienten genau ein geeignetes, diesem Beschwerdekomplex sehr ähnliches Mittel sucht, werden in der Komplexmittelhomöopathie mehrere Mittel kombiniert, die hinsichtlich eines bestimmten Symptoms in Frage kommen. Die Einnahme eines Komplexmittels ist ein bisschen so, als schießt man mit einer Schrotflinte – irgendein Schrotkorn wird schon treffen. Das ist der Vorteil dieser Methode bei einer häufigen Beschwerde: Bei Schnupfennase oder einer beginnenden Erkältung erhalten Sie in einer Apotheke Standardlösungen, die verschiedene Homöopathika enthalten und gut helfen. Klassische Homöopathen halten sowohl diesem Vorgehen als auch der Selbstmedikation entgegen, dass diese nach dem gleichen Prinzip wie die Schulmedizin arbeiten: symptomorientiert und nicht darauf ausgerichtet, die Erkrankung an ihrer Wurzel zu packen.
Süße Medizin – Kinder mögen den Geschmack der Kügelchen, Eltern schätzen ihre Wirksamkeit
Nosoden Homöopathisch aufbereitete Mittel aus dem Blut des Patienten, aus Impfstoffen, Krankheitserregern oder aus deren Produkten werden Nosoden genannt. Die Nosodenbehandlung wird nicht von allen Homöopathen angeboten, hier sind die Grenzen z. B. zur Eigenblutbehandlung, bei der vorher abgenommenes Blut des Patienten nach z. B. UV-Bestrahlung als Injektion verabreicht wird, fließend.
ZUM WEITERLESEN
Buchtipp
Martin Lang: Homöopathie. 100 Elternfragen. Urania, Freiburg 2008
Wie lagere ich die Globuli? Wirken Homöopathika auch über die Muttermilch? Was soll ich tun, wenn mein Kind die Kügelchen einer ganzen Flasche verspeist hat? Der Augsburger Kinderarzt gibt kompetente, verständliche Antworten auf typische Elternfragen rund um die Homöopathie.
Isopathie (Sanum-Therapie) Auch nach den Empfehlungen Hahnemanns für homöopathische Medikamente hergestellt, jedoch auf einer komplett anderen theoretischen Basis beruht die Isopathie nach Günther Enderlein. Die durch ihn entwickelten sogenannten Sanum-Mittel zeigen in der Praxis manchmal erstaunliche Wirkungen. Bei akuten Erkrankungen kommen zur Selbstbehandlung folgende Mittel (als Tropfen) zum Einsatz:
Fortakehl D5 bei Erkrankungen des Darmes und der Lunge,
Notakehl D5 bei bakteriellen Infektionen,
Quentakehl D5 allgemein bei Virusinfektionen,
Pefrakehl D5 bei Pilzerkrankungen.
Die Mittel werden über 2–3 Wochen in der Regel einmal täglich oral, also über den Mund, verabreicht. Die Dosierung entspricht bis zum 8. Lebensjahr 1 Tropfen pro Lebensjahr, für ältere Kinder bleiben 8 Tropfen die Standarddosierung. Neben der oralen Anwendung werden die Mittel z. B. in die Haut eingerieben oder über ein Verneblergerät in einer Kochsalzlösung inhaliert, um diese so gut wie möglich an den Ort des Geschehens zu bringen.
Welches Homöopathikum wofür?
Aconitum (Blauer Eisenhut)
Dieses wichtige Erste-Hilfe-Mittel hilft Ihrem Kind im Anfangsstadium aller plötzlich und heftig auftretenden Erkrankungen wie einer Erkältung (v. a. nach Verkühlung), aber auch einem Magen-Darm-Infekt; typisch sind dabei plötzlich einsetzendes Fieber mit heißer, trockener Haut, trockener, heiserer Kehlkopfhusten (Pseudokrupp) und Unruhe.
Allium cepa (Zwiebel)
Allium cepa hilft bei Symptomen, die man vom Zwiebelschneiden kennt: laufende Schnupfennase mit brennendem Sekret, tränende, gerötete, gereizte Augen (z. B. bei Bindehautentzündung). An der frischen Luft geht es Ihrem Kind besser.
Apis mellificia (Honigbienengift)
Hat Ihr Kind Insektenstiche, Nesselsucht oder eine Blasenentzündung? Apis behandelt blassrosa Schwellungen der Haut und der
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