Kinderkrankheiten von A–Z
Utensilien wenig Platz beanspruchen und die Sie als homöopathische Reiseapotheke (→ S. 420 ) auch mit in den Urlaub nehmen können.
Die Mittelwahl
Bei der homöopathischen Behandlung ist die Therapie akuter Krankheitssymptome von der Konstitutionsbehandlung zu unterscheiden. Die Homöopathie in Laienhand eignet sich gut für die Akutbehandlung, für eine Konstitutionsbehandlung sollten Sie sich immer in die Hände eines erfahrenen Therapeuten begeben.
Um das richtige Mittel für die Beschwerden Ihres Kindes zu finden, lesen Sie die Charakteristika der bei Kindern am häufigsten verwendeten Homöopathika in der Tabelle (→ S. 194 – 198 ) nach. Alle Homöopathika wurden vor ihrem Einsatz an vielen gesunden Testpersonen ausprobiert, und alle daraufhin auftretenden Beschwerden oder Wesensveränderungen zusammen ergeben das sogenannte Arzneimittelbild, das für dieses Homöopathikum typisch ist. Das beinhaltet körperliche Veränderungen wie Fieber mit Schweißausbrüchen, aber auch psychische Merkmale wie Ungeduld. Unsere Tabelle beschränkt sich auf die wichtigsten Veränderungen, die diesen Homöopathika zugeordnet sind und die Sie für die Selbstbehandlung kennen müssen – insgesamt existieren für jedes Mittel in den verschiedenen Potenzen sehr ausführliche Arzneimittelbilder, deren Darstellung hier den Platz sprengen würde.
Erstverschlimmerung Wenn Sie Ihrem Kind ein homöopathisches Mittel verabreichen, können sich die Beschwerden am Anfang der Behandlung kurzzeitig verstärken. Dieses Phänomen nennt man Erstverschlimmerung. Es spricht dafür, dass Sie zwar das richtige Mittel gefunden, es evtl. aber zu häufig gegeben haben. Machen Sie zunächst eine Pause, bis etwaige Beschwerden wieder abgeklungen sind, und behandeln Sie dann bei erneuten Symptomen weiter.
Mittelfindung Wenn Sie unsicher sind, ob eine Selbstbehandlung das Richtige für Sie ist, suchen Sie sich einen homöopathisch arbeitenden Arzt oder gut ausgebildeten Heilpraktiker, der Ihnen bei der Mittelwahl hilft. Er wird zuerst in einem ausführlichen Gespräch, der Erstanamnese, viele Informationen über Ihr Kind erfragen, um dann ein passendes Konstitutionsmittel bestimmen zu können. Zwischen Anamnese und Mittelwahl können einige Tage vergehen – bei akuten Beschwerden wird er Ihnen aber sofort weiterhelfen. Bei einer Konstitutionsbehandlung spielen neben dem körperlichen Zustand sehr stark auch das Verhalten, Empfinden und der Charakter eine Rolle, die Mittelwahl ist oft wesentlich komplexer, das Mittel selbst wird in Hochpotenz verabreicht. Gerade chronische Beschwerden sind für eine Konstitutionsbehandlung geeignet – dabei sollten Sie jedoch keine schnellen Wunder erwarten, es dauert, bis die ursprünglichen Symptome gefunden und therapiert sind, da sie meist durch andere Beschwerden überlagert werden. Oft werden Potenzen und Mittel während der Therapie auch mehrfach gewechselt.
Dosierungen
Für Kinder eignen sich Globuli am ehesten, da sie aus Rohrzucker bestehen und etwas süß schmecken. Wenn Sie einen Säugling behandeln, können Sie die Globuli auch in etwas Wasser auflösen und die Lösung per Löffel einflößen.
D6, D12 oder C30? Da die homöopathischen Mittel in verschiedenen Potenzen vorliegen, ist es oft schwierig, die richtige Potenz für die jeweilige Erkrankung zu finden. Viele Therapeuten empfehlen bei Kindern mit akuten Beschwerden zu Beginn die mehrfache Gabe einer D6-Potenz – einige empfehlen bei einigen Mitteln sogar nur eine D3-Potenz. In der Praxis zeigt sich, dass es im Familienalltag gar nicht so leicht ist, 3- oder sogar 5-mal täglich an das Einnehmen der Globuli zu denken, so dass aus pragmatischen Überlegungen auch die einmalige Gabe einer C30-Potenz zu erwägen ist. Wir raten Ihnen, die verschiedenen Potenzen auszuprobieren – da Globuli relativ günstig sind, schadet es sicher nicht, wenn Sie die gängigsten Mittel in mehreren Potenzen in Ihre Hausapothekeaufnehmen. Geben Sie bei jeder Anwendung drei bis fünf Globuli – zwar würde im Prinzip ein Kügelchen ausreichen, aber so ist garantiert, dass Sie keinen »unbenetzten Ausreißer « erwischen (die Globuli werden während des Herstellungsprozesses mit der potenzierten Flüssigkeit benetzt).
Einnahme wie oft? Bei akuten, schweren Beschwerden wiederholen Sie die Einnahme der D6- oder D12-Potenzen alle 10–30 Min., bis eine Besserung eintritt. Spätestens nach drei Stunden sollten Sie eine Veränderung feststellen, sonst haben Sie
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