Kinderwunsch - natürliche Wege zum Wunschkind
entwickeln können, muss die Temperatur etwa zwei Grad unter der Körpertemperatur liegen. Deshalb befinden sich die Hoden außerhalb des Körpers und dürfen nicht länger starker Wärme ausgesetzt werden!
Wir gehen heute davon aus, dass von den geschätzten 30.000 bis 40.000 Genen des Menschen beim Mann allein 1000 bis 4000 Gene nur für die Produktion von Spermien benötigt werden. Das zeigt, wie kompliziert und damit auch störanfällig (etwa für Umweltgifte) die Bildung der Spermien ist – und weshalb normalerweise nur etwa die Hälfte der Spermien eines Mannes normal geformt und damit optimal funktionsfähig ist. Bei den restlichen Spermien sind zum Beispiel die Chromosomen nicht normal verteilt oder die Erbsubstanz ist fehlerhaft verpackt.
Der Samenerguss
Bei jedem Samenerguss (Ejakulation) werden etwa zwei bis fünf Milliliter Samenflüssigkeit ausgestoßen, die zwischen 100 und 500 Millionen Spermien enthalten. Um ihr Ziel zu erreichen, müssen die Spermien noch etwa 16 bis 18 Zentimeter zum Eileitertrichter schwimmen. Dort erst findet die Befruchtung statt. Die schnellsten Spermien brauchen für diesen Weg weniger als eine halbe Stunde. Unter optimalen Bedingungen schwimmen sie aus eigener Kraft in den glasigen und dehnbaren Zervixschleim ein. Unterstützt durch die Sogwirkung der Gebärmutter- und Eileitermuskulatur werden sie vorwiegend auf die Seite geschleust, auf welcher der Eisprung stattfindet. Ein ständiger Auswahlprozess lässt nur voll funktionsfähige Spermien die Eizelle selbst erreichen. Die übrigen scheitern unterwegs.
Bei der Eizelle angekommen, müssen sie die dichte Nährzellschicht durchdringen und die Eizellhülle knacken. Oft gelingt das mehreren Dutzend Spermien zugleich. Doch nur eines verschmilzt am Ende mit der Membran der Eizelle. Sobald das so genannte Gewinnerspermium in die Eizelle eingedrungen ist, verändern sich die Eigenschaften der Zellmembran. Sie wird für die übrigen Spermien undurchdringbar – die Tür ist geschlossen.
MEDIZINER-LATEIN
Blastozyste: Stadium des Embryos, wenn er in der Gebärmutter angekommen ist
Embryo: entsteht durch die Zellteilung aus der befruchteten Eizelle, die sich noch im Eileiter befindet
Morula: befruchtete Eizelle nach etwa vier Tagen
Polkörperchen: von der Eizelle ausgestoßene Hälfte der Chromosomen
Trophoblast: die äußere Zellschicht einer Blastozyste
Vor(zell)kern: je einer von Mutter und Vater, verschmelzen nach dem Befruchtungsvorgang miteinander
Zygote: befruchtete Eizelle vor der Zellteilung, in der bereits das gesamte genetische Material enthalten ist
ß-HCG (humanes Chorion-Gonadotropin): Schwangerschaftshormon, das vom Trophoblasten produziert wird. Nachweisbar, sobald sich der Embryo eingenistet hat
Die Zygote enthält bereits das gesamte genetische Material aus dem Spermium des Vaters und der Eizelle der Mutter.
Im Stadium der Morula besteht der Embryo aus 12 bis 16 Zellen und ähnelt einer Traube.
Von der Eizelle zum Embryo
Nach 18 bis 20 Stunden ist der Befruchtungsvorgang abgeschlossen. In der befruchteten Eizelle sind die beiden so genannten Vorkerne zu sehen, der meist größere väterliche sowie der mütterliche Vor(zell)kern. Diese ordnen sich in der Mitte der Eizelle an und verschmelzen miteinander. Eine befruchtete Eizelle wird Zygote genannt. Die erste Zellteilung des neuen Lebens findet nach acht bis zwölf Stunden statt. Der Embryo begibt sich nun auf seinen Weg durch den Eileiter in die Gebärmutter. Dabei teilen sich die Zellen rasch weiter. Nach drei Zellteilungen, also beim Achtzeller, werden die eigenen Gene des Embryos aktiv. Bis dahin wurden die Zellteilungen und die Lebensvorgänge noch durch die Mitgift der Eizelle gesteuert und unterhalten. Etwa vier Tage nach der Befruchtung besteht der Embryo (jetzt Morula) aus 12 bis 16 Zellen, die von einer Proteinhülle umgeben sind.
Die Entwicklung zur Blastozyste ist nach fünf Tagen abgeschlossen. Der Embryo schlüpft aus seiner Hülle.
Die Einnistung
In der Gebärmutter angekommen, hat sich im Embryo – in diesem Stadium Blastozyste genannt – ein mit Flüssigkeit gefüllter Hohlraum gebildet. Er trennt den späteren Mutterkuchen (Trophoblast) und die innere Zellmasse, aus der sich der eigentliche neue Mensch entwickelt. Die Blastozyste schlüpft nun aus ihrer Hülle, nistet sich in die dicke, nährstoffreiche Gebärmutterschleim haut ein und bekommt damit Anschluss an die mütterliche Blutgefäßversorgung. Dieser
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