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Kishons beste Familiengeschichten.

Kishons beste Familiengeschichten.

Titel: Kishons beste Familiengeschichten. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ephraim Kishon
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es Schoschka? Sie soll angeblich sehr gealtert sein… Nein, das liegt nicht nur daran, daß ihr zweiter Mann um zwanzig Jahre jünger ist als sie… Erinnerst du dich, wie sie damals das Stiegengeländer hinuntergerutscht ist, mit Stockler dicht hinter ihr? Und dann das nächtliche Bad mit Niki, bei Vollmond…«
    Tosende Heiterkeit brach aus. Einige schlugen sich auf die Schenkel.
    »Das ist noch gar nichts. Benny hat sie ja später mit Kugler zusammen erwischt… Wir wollten damals vor Lachen beinahe zerspringen… Besonders Sascha. Und ausgerechnet er mußte mit Bergers Mutter Charleston tanzen, der Idiot… Und die Sache mit Moskowitsch war auch nicht ohne…«
    Ich kam mir vor wie ein Ausgestoßener. Ich kannte keine Seele dieses Jahrgangs. Ich gehöre zum Jahrgang 1948 des Berzsenyi-Realgymnasiums in Budapest. Hat jemand etwas dagegen?
    Eine schrille Frauenstimme lenkte die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich:
    »Was glaubt ihr, wen ich vor zwei Jahren in Paris gesehen habe? Klatschkes! Hat keinen guten Eindruck auf mich gemacht. Angeblich verkauft er ordinäre Ansichtskarten an ausländische Touristen. Er hatte ja schon immer eine etwas sonderbare Beziehung zur Kunst.«
    »Na ja«, warf ich ein. »Von Klatschkes war ja schließlich nichts anderes zu erwarten.« Jemand widersprach mir: »Immerhin wollte er ursprünglich Architekt werden.«
    »Mach dich nicht lächerlich«, gab ich zurück. »Klatschkes und Architektur. Ich möchte wetten, daß er keine gerade Linie zusammenbringt.«
    Mit dieser Bemerkung erntete ich einen hörbaren Lacherfolg, der mein Selbstvertrauen erheblich steigerte.
    »Ist es wahr, daß Joske und Nina geheiratet haben?« fragte mich mein Nebenmann. »Ich kann mir das gar nicht vorstellen. Joske und Nina!«
    »Ich kann mir nicht einmal vorstellen, wie sie auf der Hochzeit ausgesehen haben«, bemerkte ich und rief damit neuerliche Heiterkeit hervor. »Man braucht sich ja nur zu erinnern, wie Nina damals ihren Büstenhalter verloren hat. Und Joske mit seinen Kaninchen! Immer, wenn ich einen Krautkopf sehe, muß ich an Joske denken…« Das war mein größter Lacherfolg bisher. Das Gelächter wollte kein Ende nehmen.
    Von da an gab ich die Zügel der Konversation nicht mehr aus der Hand. Immer neue Erinnerungen an die guten alten Zeiten kramte ich hervor, zum jauchzenden Vergnügen der Anwesenden. Als besonders wirksam erwies sich die Geschichte, wie Sascha seinen alten schäbigen Wagen zweimal verkauft hatte und was Berger in seinem Bett fand, als er von einer nächtlichen Kegelpartie mit Moskowitsch zurückkam…
    Auf dem Heimweg blickte die beste Ehefrau von allen bewundernd zu mir auf: »Du hast die ganze Gesellschaft in deinen Bann geschlagen. Ich wußte gar nicht, daß du über solchen Esprit verfügst.«
    »Das liegt an dir«, entgegnete ich mit nachsichtigem Lächeln. »Du warst ja nie eine gute Menschenkennerin, Poppy!«

Koexistenz mit Ameisen
     
     
     
    Ebenerdige Wohnung haben einen Vorteil und einen Nachteil. Der Vorteil: daß man keine Stiegen steigen muß. Der Nachteil: daß auch die Ameisen keine Stiegen steigen müssen.
    Jeden Morgen überschreitet eine Armee von Ameisen unsere Schwelle, kriecht die Küchenwand hinauf, bis sie den Brotkorb erreicht hat, und verteilt sich über die Abwaschbecken. Von diesen Ausgangspositionen beginnt ein nimmermüdes Kommen und Gehen, das den ganzen Tag lang anhält, zweifellos nach einem wohldurchdachten System, von dem wir aber nichts weiter zu sehen bekommen als die Ameisen. Und heuer ist ein besonders ameisenreicher Sommer.
    »Nur ein paar von ihnen zu erschlagen, hilft nichts«, entschied die beste Ehefrau von allen. »Man muß das Nest aufspüren.«
    Wir verfolgten die Prozession in entgegengesetzter Richtung; sie führte in den Garten, verschwand kurzfristig unterm Gesträuch, kam wieder an die Oberfläche und verlief im Zickzack nach Norden.
    An der Stadtgrenze hielten wir inne.
    »Sie kommen von auswärts.« Schwer atmend wandte meine Frau sich um. »Aber wie haben sie den Weg in unser Haus gefunden?«
    Solche Fragen kann natürlich nur die Ameisenkönigin beantworten. Die arbeitenden Massen vertrauen ihren Gewerkschaftsführern, erfüllen ihr Arbeitspensum und schleppen ab, was abzuschleppen ist.
    Nach einigen Tagen sorgfältiger Beobachtung kaufte meine Frau ein bestens empfohlenes Ameisenpulver und bestreute das Aufmarschterrain von der Hausschwelle bis zur Küche und weiter hinauf mit dem tödlichen Gift. Am nächsten Morgen

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