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Kishon's schönste Geschichten für Kinder

Kishon's schönste Geschichten für Kinder

Titel: Kishon's schönste Geschichten für Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ephraim Kishon
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Liebling", sagte sie. „Aber bitte, verlier ihn nicht!"
    Jedesmal, wenn ich mit einem Regenschirm das Haus verlasse, wiederholt sie diese völlig überflüssige Mahnung. „Teuerste", antwortete ich daher, „wann habe ich jemals einen Regenschirm verloren?"
    „Vorgestern", meinte sie prompt darauf. „Eben deshalb möchte ich nicht, daß du jetzt auch noch meinen verlierst. " Mit welchem Triumph in der Stimme sie mir unter die Nase reibt, daß ich meinen Regenschirm irgendwo stehenließ und jetzt ihren nehmen muß:
    dieses lächerlich kleine, blaßblaue Ding, das anstelle eines anständigen Griffs einen Hundekopf aus Elfenbein oder Plastik hat.
    Angewidert nahm ich ihn und ging hinaus in den strömenden Regen.
    Als ich aus dem Autobus stieg, hatte sich das Wetter gebessert. Der Himmel war klar, die Bäume blühten, die Vögel zwitscherten, die Sonne schien, und ich ging, mit einem Damenregenschirm am Arm, durch die Straßen.
    Der Wagen war noch nicht fertig, ich sollte später noch einmal wiederkommen.
    Auf dem Heimweg kam ich an der Bank vorbei. Dort hob ich etwas Geld ab. Anschließend setzte ich mich kurz ins Cafe California, plauderte mit Freunden und kam pünktlich um ein Uhr zum Essen nach Hause.
    Die Frage, mit der mich meine Frau empfing, lautete: „Wo ist der Regenschirm?"
    Tatsächlich, wo war er? Ich hatte ihn vollständig vergessen. Aber wo? Und schon kam mir die Erleuchtung: „Er ist im, California'! Ich erinnere mich genau, daß ich ihn zwischen den Knien versteckt hielt,
    damit ihn niemand sieht. Natürlich. Ich hole ihn sofort, Liebling. In ein paar Minuten bin ich zurück. "
    Inzwischen hatte es wieder angefangen zu regnen. Ich sauste zum Bus. Dort setzte ich mich auf einen freien Platz und dachte über Regenschirme nach. Erst im letzten Augenblick merkte ich, daß ich an der richtigen Haltestelle angekommen war. Ich sprang auf, griff nach dem Regenschirm und drängte zum Ausgang. He' Das ist mein Schirm!"
    „He! Das ist mein Schirm!".
    Dieser Ausruf kam von einer sehr dicken Dame, die die ganze Zeit neben mir gesessen war. In meiner Zerstreutheit hatte ich ihren Regenschirm genommen. Na und? So etwas kann vorkommen. Aber die sehr dicke Dame machte einen fürchterlichen Wirbel, bezeichnete mich als Dieb und drohte sogar mit der Polizei.
    Vergeblich versuchte ich ihr zu erklären, daß ich auf ihren schäbigen Schirm nicht angewiesen sei und mehrere eigene besäße. Die sehr dicke Dame schimpfte ungerührt weiter, bis ich mich ihren Angriffen durch Flucht entzog. Im „California" fand ich sofort den Schirm meiner Frau, oder genauer, das, was von ihm übrig geglieben war.
    Man hatte ihn achtlos in eine Ecke geworfen und war barbarisch über ihn hinweggetrampelt, so daß er vor lauter Schmutz nicht mehr wiederzuerkennen war.
    Was würde meine Frau sagen?
    „Siehst du", rief ich mit gespielter Fröhlichkeit, als ich ihr gegen-
    überstand. „Ich habe ihn gefunden. " „Was hast du gefunden?"
    „Deinen Regenschirm!" „Das soll mein Regenschirm sein?"
    Wie sich herausstellte, war ihr Regenschirm inzwischen von der Bank zurückgeschickt worden. Jetzt fiel mir auch ein, daß ich ihn dort vergessen hatte. Aber wem gehörte dann dieses schwarze, schmierige Ding? Das Telefon läutete.
    „Hier ist der Oberkellner vom, California'. Sie haben meinen Regenschirm mitgenommen. Das ist nicht schön von Ihnen. Ich mache um drei Uhr Schluß, und draußen regnet es. " „Entschuldigen Sie bitte. Ich bringe ihn sofort zurück. " Die beste Ehefrau von allen wurde etwas nervös. „Nimm meinen Regenschirm", sagte sie. „Aber bitte, verlier ihn nicht wieder. "
    „Wozu brauche ich deinen Regenschirm? Ich habe ja den vom Kellner!"
    „Und für den Rückweg, du Dummkopf?" Auf dem Weg zur Bushaltestelle hörte der Regen auf, und die Sonne schien wieder.
    Nun trug ich zwei Regenschirme am Arm, von denen der eine aussah wie ein schadhafter schwarzer Fallschirm, der andere hatte einen großen Plastikhundekopfgriff. Die Leute, die mit mir auf den Bus warteten, starrten mich an. Mir war die Sache so peinlich, daß ich einen Schwindelanfall bekam. Ich ging in die nächste Apotheke, nahm dort zwei Aspirin und beschloß zu warten, bis es wieder zu regnen begänne. Plötzlich bekam ich Hunger. Ich ging zum Kiosk an der Ecke und kaufte mir zwei Wurstbrötchen, die ich im Bus verschlang. Vor dem Cafe California wartete der Kellner und schaute mich fragend an: „Wo ist mein Regenschirm?" Tatsächlich. Er fragte mich, wo sein

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