Kismet - Wenn Liebe nur so einfach waer
ihres harmlosen Tanzes klar wurde. Caro tat schließlich etwas, was sie selbst nach der schrecklichen Gehirnerschütterung nicht getan hatte, sie übergab sich.
20. Kapitel
N achdem es vorbei war, saß sie mit tränenden Augen vor der Toilette und fühlte sich genauso, wie sie wahrscheinlich aussah, nämlich grauenhaft. Krampfhaft, versuchte sie sich klar darüber zu werden, was sie jetzt tun sollte. Glücklicherweise war Steffi, nach draußen verschwunden, als es los gegangen war, um ihr etwas zu trinken zu holen. So konnte sie ungestört in Selbstmitleid baden. Hatte Ben sie mit dem Mann tanzen sehen? Bitte, Bitte, lass ihn da noch nicht da gewesen sein, betete die, sonst wenig fromme Caro, stumm vor sich hin. Ihr Gefühl sagte ihr jedoch, dass er genau das getan hatte. Gerade als ihr ein lauter Schluchzer aus der Kehle entrann, hörte sie dumpfe Schritte hinter sich.
Carolines Nackenhaare stellten sich auf und sie wusste sofort, wer in den Waschraum getreten war. Es blieben ihr nur Sekunden um hektisch Luft zu holen, als die unverschlossene Kabinentür hinter ihr aufgerissen wurde. Sie schloss die Augen, hielt den Atem an und schickte noch ein Stoßgebet zum Himmel.
„Geht es dir jetzt besser?“, wollte die ihr wohlbekannte, aber sehr übellaunige Stimme hinter ihrem Rücken, wissen. Sofort war ihr klar, dass Steffi, die Gute , ihn geholte haben musste. Caro war allerdings bewusst, dass sie auf ihre Freundin nicht böse sein durfte. Schließlich waren Ben und sie offiziell ja nicht zusammen. Also konnte Steffi nicht wissen, dass Caro wegen eines kleinen Tanzes, oder auch drei, wie sie einräumte, ein schlechtes Gewissen haben musste. Steffi kannte Ben ja auch nicht. Verdammt, jetzt ist unser Arrangement sicher Geschichte, dachte sie und fühlte sich hundeelend.
Gleichzeitig wurde ihr bewusst, als Ben sich hinter ihr räusperte, dass er auf eine Reaktion von ihr wartete. Langsam drehte sie sich um und setzte ein möglichst fröhliches Lächeln auf, war sich aber bewusst, dass es eher Unsicherheit ausstrahlte.
„He, was machst du hier? Ich hab nicht damit gerechnet, dich hier zu sehen“, krächzte sie, weil ihr die Stimme, beim Blick in seine ärgerlich zusammengekniffen Augen, versagte.
„Das hab ich gemerkt“, meinte er trocken und klang gefährlich ruhig dabei. Er musterte sie noch eine Weile, packte dann roh ihr Handgelenk und zog sie wortlos hoch. Es blieb Caroline nichts anderes übrig, als hinter ihm her zu laufen. Sonst wäre sie der Länge nach gestürzt, weil er sie mit eisernem Griff hinter sich herzog. Vor der Tür stand Steffi, mit Caros Handtasche unterm Arm, die sie Ben eilig überreichte. Steffi schaute ihre Freundin aus entschuldigenden Augen an, aber Caro hatte keine Chance noch etwas zu sagen, denn Ben zog sie ungerührt weiter. Sie warf Steffi noch einen Hilfe suchenden Blick über ihre Schulter zu, woraufhin diese aber nur mit dem Kopf schüttelte. Mit einem unguten Gefühl im Bauch, versuchte sie sich aus seinem schmerzhaft, festen Griff zu befreien, aber er stürmte so schnell an den rumstehenden Leuten vorbei in Richtung Ausgang, dass sie nur hinter ihm her stolpern konnte.
Im nächsten Moment blieb Ben unvermittelt stehen und sie prallte gegen seinen Rücken. Kaum merklich spannte sich Bens Körper an, aber Caro nahm es dennoch war. Schnell schaute sie an ihm vorbei um zu wissen, was ihm zum Anhalten gebracht hatte, um im nächsten Augenblick leise auf zu stöhnen. Das darf doch nicht wahr sein, dachte Caro entsetzt. Von da an kam die Dunkelheit über sie.
„Lass sie sofort los“, forderte ein aufgebrachter Nik und versuchte Ben von ihr weg zu zerren. Blitzschnell parierte Ben den Angriff und hielt den etwas schmächtigeren Nik, in einem stahlharten Klammergriff fest. Caro wollte schreien, aber sie war zu geschockt und verfolgte nur, mit riesengroßen ungläubigen Augen, das Geschehen, um sie herum. Entsetzt und wie in Zeitlupe registrierte sie, wie Ben ihr die Handtasche in die Hand drückte und sie zur Seite stieß. In der gleichen Sekunde wandte er sich zu Nik.
„Ich hab alles Recht der Welt sie anzufassen. Wer bist du überhaupt, du Klappspaten ?“, knurrte Ben erzürnt.
Der Klag seiner Stimme, ließ ihr das Blut in der Adern gefrieren. Ohne nachzudenken schob sie sich zwischen die Beiden und legte jedem eine Hand auf die Brust.
„Ben, hör auf“, versuchte sie ihn zu beruhigen und sah ihn eindringlich an. Mittlerweile hatte die kleine Show, einige Aufmerksamkeit
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