Kismet - Wenn Liebe nur so einfach waer
sondern eher als Vorspiel. Ich wollte nur sicher gehen, dass du gut nach Hause kommst, aber jetzt hab ich dir nichts mehr zu sagen, außer Leb wohl“, sagte er mit emotionsloser Stimme. Sie fühlte sich als hätte er ihr den Boden unter den Füßen weggezogen. Alles um sie herum drehte sich.
Ganz langsam nahm Caro ihren Fuß zurück und schaute Ben solange an, bis sich die Türen vor ihren Augen schlossen.
Wie betäubt ging sie zu ihrer Wohnungstür und schloss diese wie ferngesteuert auf. Mit dem Rücken an ihre geschlossene Tür gelehnt, atmete sie heftig ein und aus. Ihre Knie drohten unter ihr nachzugeben, deshalb ließ sie sich an der Tür gemächlich nach unten gleiten. Auf dem Boden sitzend, in ihrem stockdunklen Flur, starrte sie aus tränenleeren Augen vor sich hin. Ihre Gedanken waren wie leer gefegt, es schallte nur noch ein Satz immer wieder, wie ein Echo durch ihren Kopf. Es ist vorbei. Es ist vorbei. Es ist vorbei . Um die Stimme aus ihrem Hirn zu vertreiben, schlug sie sich mit beiden Händen an die Stirn, aber es half nichts. Caro saß regungslos da, ob Minuten oder Stunden vergangen waren wusste sie nicht. Der Schmerz lähmte sie. Irgendwann kam Fitz zu ihr und rollte sich auf ihrem Schoß zusammen. Automatisch strich sie ihm über sein warmes seidiges Fell. Tröstend leckte Fitz ihre Hand. Die Liebevolle Geste ihres Katers gab ihr den Rest und Caroline fing an bitterlich zu weinen. Salzige Tränen liefen in Sturzbächen aus ihren wunderschönen blauen Augen, achtlos wischte Caro sie fort.
Im Morgengrauen schleppte sie sich in ihr Bett und rollte sich wie ein Embryo zusammen. Mit letzter Kraft zog sie die Bettdecke über sich. Es tat furchtbar weh, am schlimmsten aber war die Tatsache, dass sie es allein zu verantworten hatte. Ben nicht die Schuld geben zu können, war mehr als sie aushalten konnte. Der Druck in ihrer Brust, machte ihr das atmen schwer. Caroline schloss die Augen und tat was sie seit ihrer Kindheit machte, wenn sie das Gefühl hatte die Realität, nicht mehr ertragen zu können. Sie verließ ihren Körper und schwebte mit Mondscheinmusikanten, in die Nacht hinaus.
Stunden später kehrte sie widerwillig aus ihrem traumlosen Dämmerzustand zurück. Der Schmerz war immer noch da. Wie in Trance holte sie ihr Handy aus ihrer Tasche, was s eit Minuten wie verrückt bimmelte. Caroline warf einen kurzen Blick drauf, es war Steffi, danach schaltete sie es kurzentschlossen aus. Es war ihr unmöglich mit jemanden zu sprechen. Dinge zu erklären, die sie selbst noch nicht begreifen konnte. Sich Tatsachen zu stellen, die sie nicht akzeptieren wollte. Selbstzerstörerisch ließ sie den gesamten Abend vor ihrem inneren Auge Revue passieren und kam zu dem vernichtenden Urteil, dass sie eine absolute Idiotin gewesen war. Innerhalb vierundzwanzig Stunden hatte sie ihre Romanze mit Ben ruiniert. Er sprach höchstwahrscheinlich nie wieder mit ihr, bei dem Gedanken hyperventilierte sie kurz.
Keuchend setzte sie sich auf und starrte vor sich hin. Glücklicherweise war heute Samstag. In der Uni eine gut gelaunte Mine aufzusetzen, hätte sie heute nicht geschafft. Sie musste unbedingt hier raus, sonst würde sie durchdrehen, da war sie sich sicher. Hektisch duschte sie und zog sich ein luftiges Sommerkleid über. Klingelte bei Frederick Sturm, drückte ihm Fitzchen, samt Futter in den Arm und rauschte wieder in ihre Wohnung. Wahllos schmiss sie Klamotten, Schuhe, und alles was sie sonst noch brauchen würde, in einen kleinen Rollkoffer. Schnappte sich ihre lederne Umhängetasche, stopfte Handy, Portmonee und Schlüssel hinein. Nach zehn Minuten war sie im Aufzug und fuhr nach oben.
Wie erwartet öffnete Ben auch nach zwei Mal läuten nicht die Tür, obwohl sie wusste, dass er da sein musste. Sie schluckte ihre aufkommenden Tränen herunter und wühlte missmutig in ihrer Tasche. Caro rupfte einen Kugelschreiber und einen alten Kontoauszug heraus, er konnte ruhig wissen wie chronisch pleite sie war. Sie schrieb, dass er ihr unendlich leid tat und versuchte zu erklären, was nicht zu erklären war. Caroline beteuerte, dass sie vor ihrer Gesangseinlage, wie immer ungeheuerliches Lampenfieber gehabt hatte. Ihr Vater, der ein, verdammtes weltberühmtes Orchester leitet, hatte sie als Kind ständig gezwungen mit aufzutreten. Das kleine hübsche Mädchen, das Wunderkind mit der riesigen musikalischen Begabung, wurde vorgeführt wie eine Zirkusattraktion. Sie hatte es gehasst, hasste es noch immer. Nur durch
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