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Kismet - Wenn Liebe nur so einfach waer

Kismet - Wenn Liebe nur so einfach waer

Titel: Kismet - Wenn Liebe nur so einfach waer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. B.
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Tag. Und genau das tat sie, sie atmete einfach weiter.

    Seufzend gab sie endlich den PIN, in ihr blaues Handy ein und bereitet sich innerlich darauf vor, ihre ärgerliche Freundin zu besänftigen. Dennoch musste sie heftig Schlucken, sobald ihr Telefon siebenundsechzig entgangene Anrufe anzeigte. Ihr SMS Speicher war nach siebzehn Nachrichten zum Glück voll gewesen. Caro verspürte großes Grauen davor, sich alle durchzulesen. Kurz erwägte sie die Möglichkeit, ihr Studium hinzuschmeißen und Pferdewirtin zu werden, unterdrückte aber den erneut aufkommenden Fluchtgedanken.
    Mit zusammen gepressten Lippen wählte sie Steffis Nummer. Nach einem Klingeln wurde abgehoben und eine hysterische Stimme kreischte ins Telefon.
    „Bist du vollkommen irre? Weißt du überhaupt was für Sorgen wir uns gemacht haben? Du kannst doch nicht einfach ohne ein Wort verschwinden. Wir haben gedacht du bist Geschändet, Ermordet, Verschleppt worden - oder alles zusammen ! Deine Eltern sind fast durchgedreht und …“
    „Stopp, Halt, warte mal kurz, Steffi. Du hast meine Eltern angerufen? Bist du wahnsinnig? Du weißt doch genau wie sie sind. Spinnst du?“, zischte Caroline und war jetzt genauso rasend wie ihre Freundin. Ihre Eltern hatten bestimmt eine SOKO Caro gründen lassen. Oh Himmel, suchte etwa die Polizei nach ihr?
    „Steffi, ich muss Schluss machen und meine Eltern anrufen, die bestimmt gerade mit ihren überkandidelten Freunden, bei Champagner auf die Gründung einer Stiftung für ver waiste Eltern anstoßen“, krähte sie in den Apparat und wollte schon auflegen, wurde aber von Steffi daran gehindert.
    „Warte, Warte, was hättest du denn an unserer Stelle gemacht? Wir haben uns riesige Sorgen um dich gemacht. Wir haben gedacht du tust dir …“, sie konnte den Satz nicht zu Ende sprechen, denn ihre Stimme klang plötzlich brüchig. Caro hörte sie leise schluchzen.
    „Steffi, bitte weine doch nicht, mir geht es doch gut. Ich musste einfach mal raus und den Kopf frei kriegen“, versuchte sie ihre Freundin zu besänftigen.
    „Ich hätte dir Bescheid geben sollen, ich weiß. Aber ich hätte nicht gedacht, dass Tobi und du so durchdrehen.“
    „Wieso Tobi? Ich meinte …“, setzte Steffi an, aber Caroline hörte ihr gar nicht mehr zu.
    „Spatz, ich muss jetzt unbedingt meine Eltern anrufen. Ich melde mich später oder morgen. Also mach dir bitte keine Sorgen. Ciao.“ Ohne auf eine Erwiderung zu warten legte sie auf.

    Nachdem sie das zehn Minuten lange Telefonat beendet hatte, schluckte Caroline die Schuldgefühle herunter, die ihre zynische Mutter ihr erfolgreich eingeimpft hatte. Ihre Mutter hatte sich bissig Luft gemacht, wobei Caro sich die ganze Zeit gefragt hatte, ob ihre Eltern nicht insgeheim enttäuscht waren, dass ihre verloren geglaubte Tochter wieder da war? Das Handy hatte währenddessen mehrfach aufgeregt gepiept, was ihr signalisierte, dass sie einen Anruf auf der anderen Leitung hatte. Doch sie ignorierte es und hatte auch nach dem Gespräch mit ihrer Mutter kein Interesse dran, weitere Diskussionen über ihre Abwesenheit zu führen. Entschlossen tippte sie für Fred eine SMS ins Handy, dass sie Fitz morgen holen würde und schaltete es danach aus.
    Schwungvoll warf Caro ihr Telefon auf das Sofa, riss ihre Schranktüren ungestüm auf und machte sich daran, ihren Beschluss, den sie bei ihrer Tante gefasst hatte, übereifrig umzusetzen. Zunächst streifte sie ihre Hose und ihr Shirt ab. Gleich darauf schlüpfte sie in ein rotes kurzes Kleid, Sorte Männermordender Vamp. Zufrieden betrachtete sie sich im Spiegel, während sie ihr Haar kämmte, bis es glanzvoll an ihrem Rücken hinunter floss. Der Liebeskummer hatte auch ein gutes gehabt, wie sie feststellte, da sie so gut wie nichts herunter bekommen hatte, war sie so schlank, wie noch nie. Na gut, vielleicht sollte sie doch mal wieder was essen, räumte sie in Gedanken ein. Ihr Schlüsselbein trat überdeutlich hervor und sie konnte durch den Stoff ihre Hüftkochen sehen, im Grunde war sie spindeldürr.
    Seufzend beschloss sie heute noch mehr zu sich zu nehmen, als die obligatorischen Pfefferminzbonbons. Schnell schlüpfte sie in dazu passende High Heels, stopfte ihr Portmonee, sowie ihre Schlüssel in eine kleine rote Tasche und tippelte los.

    Caroline hatte kein Bedürfnis danach im Bus wie der belästigt zu werden. Daher stolzierte sie, in der kühlen Abendluft des Maiabends, die Straße herunter und erwartete weiter unten ein Taxi zu finden.

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