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Klar Schiff zum Gefecht

Klar Schiff zum Gefecht

Titel: Klar Schiff zum Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kent
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und Bolitho kehrte sich wieder seiner Kajüte zu.
    »Beengt nach einem Linienschiff«, hatte Graves gesagt. Er wirbelte seinen Hut quer durch die Kabine auf die Sitzbank unter den Fenstern, schnallte den Degen ab und ließ sich in einen grünsamtenen Sessel fallen. Er brach in schallendes Gelächter aus.
    Beengt! Er sprang auf und duckte sich beim Gehen unter die Decksbalken. Nach der Offiziersmesse der Trojan war dies hier ein Palast!
    Bolitho setzte sich neben seinen Hut und schaute sich in der hübschen, fröhlich wirkenden Kajüte um.
    Und dies alles gehörte nun ihm!

Freiheit
    Es war später Nachmittag, als Bolitho endlich überzeugt war, alles Greifbare über das Schiff gelesen zu haben. Heuer- und Bestrafungslisten, Logbücher, Abrechnungen über Waren und Proviantrückzahlungen – die Liste schien endlos. Aber nicht einen Augenblick hatte er sich gelangweilt. Der neue Rock hing über einer Stuhllehne, seine Halsbinde hatte er gelockert und das Hemd aufgeknöpft. Alle Einzelheiten in den Büchern hatten ihn gefesselt.
    Oberflächlich betrachtet hatte sein Vorgänger, Kapitän Ransome, ein tüchtiges und vorbildlich geführtes Schiff befehligt. Im Strafregister waren all die üblichen Anklagen und Bestrafungen für kleine Vergehen aufgezeichnet. Es gab einige Fälle von Trunkenheit und nur wenige von unbotmäßigem Verhalten und Gehorsamsverwe igerung. Als schlimmstes Verbrechen war die Handgreiflichkeit eines Seemanns angeführt, der während des Geschützdrills einen Bootsmann niedergeschlagen hatte.
    Ransome hatte zu Beginn seines Kommandos ganz besonderes Glück gehabt. Da das Schiff auf der Themse in Dienst gestellt wurde, hatte er sich von den angeworbenen Seeleuten die besten aussuchen können. Er hatte beim Zusammenstellen seiner Besatzung viel weniger Schwierigkeiten gehabt als die meisten anderen Kapitäne. Männer von einlaufenden Kauffahrern, von Schiffen, die zur Überholung auf Dock gelegt wurden, kamen zu ihm an Bord.
    Im Gegensatz zu der offensichtlich guten Stimmung auf dem Schiff stand eine ganze Reihe ungünstiger Berichte in den Logbüchern. Die Sparrow war in zwei Jahren, seitdem sie England verlassen hatte, nur einmal in ein Gefecht verwickelt worden, und auch dies nur als zweitrangige Verstärkung einer Fregatte, die einen Blockadebrecher angegriffen hatte. Kein Wunder, daß Fähnrich Heyward auf die Bemerkungen Bolithos über die Buggeschütze hin etwas peinlich berührt war.
    Vermutlich hatte er die Worte seines neuen Kapitäns für Kritik an der fehlenden Kampferprobung gehalten.
    Dann gab es da noch eine Liste von Leuten, die zur Beförderung auf andere Schiffe versetzt worden waren. Die freigewordenen Dienststellen waren durch Männer aufgefüllt worden, die Ransome in seinem persönlichen Logbuch als freiwillige, einheimische Siedler bezeichnete.
    Bolitho hatte sich lange bei den täglichen Berichten des verstorbenen Kapitäns aufgehalten. Seine Äußerungen waren sehr knapp, und man konnte aus ihnen unmöglich irgendwelche Schlüsse über diesen Mann ziehen. Immer, wenn Bolitho von Zeit zu Zeit die Logbücher beiseite schob und sich in der Kajüte umschaute, beschäftigten sich seine Gedanken mit Ransome. Offensichtlich war er ein fähiger Offizier gewesen, ein Mann von vornehmer Herkunft und dementsprechend guten Beziehungen. Doch schien die Kajüte in Widerspruch zu diesem geistigen Porträt zu stehen. Sie war allzu elegant und bequem und paßte darum nicht in die Vorstellungen, die Bolitho von einem Kriegsschiff hatte.
    Er seufzte und lehnte sich im Sessel zurück, als Fitch, sein Kajütsdiener hereintappte, um die Reste der Mahlzeit abzutragen. Die schräg hereinflutenden Sonnenstrahlen fielen auf seinen schmächtigen Körper.
    Fitch war ein elender Kerl, der in seiner glücklosen Vergangenheit bereits des Diebstahls überführt worden war. Aber während er den Urteilsspruch des Schwurgerichts erwartete, hatte die rechtzeitige Ankunft eines Kriegsschiffes ihn vor Deportation oder gar noch Schlimmerem gerettet. Er diente ohne Freude in der Flotte und betrachtete sein Leben auf See lediglich als Strafabbuße. Doch schien er wenigstens ein brauchbarer Diener zu sein, und vielleicht fühlte er sich bei dieser Arbeit einigermaßen wohl. Seine Stellung ersparte ihm die Anstrengungen und Gefahren an Deck, und vorausgesetzt, daß sein jeweiliger Herr kein Unmensch war, hatte er wenig zu befürchten. Bolitho beobachtete ihn, wie er das Geschirr auf ein Tablett lud. Das Mahl war

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