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Klar Schiff zum Gefecht

Klar Schiff zum Gefecht

Titel: Klar Schiff zum Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kent
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Besatzung der Sparrow ist vollzählig. Ich werde Ihre Prisenbesatzung auf andere Schiffe, wo sie dringend gebraucht wird, verteilen müssen. Es sei denn, Sie hätten irgendeinen besonderen Mann, von dem Sie sich nicht trennen möchten.«
    »Ja, Sir, einen. Ich bin Ihnen sehr dankbar.«
    Colquhoun seufzte. »Sie sind eine sonderbare Mischung. Es handelt sich wohl um einen Mann aus Cornwall?«
    »Jawohl, Sir!«
    »Nun gut. . .« Er sprach den Satz nicht zu Ende. Statt dessen sagte er: »Ich habe ein Boot angefordert. Es wird Sie in einer halben Stunde abholen. Bis dann werden Ihre Dokumente fertig sein.«
    Bolitho wartete. Er wußte nicht, ob er sich noch andere Ratschläge anzuhören hätte.
    Colquhoun schien seine Gedanken zu erraten und meinte ruhig: »Von Zeit zu Zeit werden Sie schriftliche Instruktionen erhalten. Aber man wird Ihnen nur sagen, was Sie zu tun haben. Wie Sie die Befehle ausführen und Erfolg erzielen, wird einzig und allein Ihre Bürde bleiben.« Er wandte sich wieder dem Fenster zu, seine Augen ruhten auf der gekrängten Fregatte. »Ich hatte bisher vier Kommandos. Das erste war natürlich das aufregendste, aber soweit ich mich erinnere, auch das einsamste. Ich konnte meine Kameraden in der Offiziersmesse nicht mehr um Hilfe bitten. Auch außerhalb meiner Dienststunden konnte ich keine Freiheit finden. In früheren Jahren hatte ich geglaubt, ein Kapitän sei so etwas wie ein Gott, der auf die Erde gesandt sei, um Befehle zu erteilen und die Durchführung mit all den Schwierigkeiten und Sorgen seinen Untergebenen aufzuhalsen. Jetzt weiß ich es besser. Auch Sie werden das noch erfahren.«
    Bolitho griff nach seinem Hut. »Ich werde versuchen, mich daran zu erinnern, Sir.«
    Colquhoun blickte an ihm vorbei. »Das werden Sie nicht tun! Sie werden denken, daß Sie alles besser wissen als alle anderen. So ist das eben, und so muß es auch wohl sein. Aber irgendwann unterwegs, zwischen den Zähnen eines Orkans oder im Feuer feindlicher Breitseiten oder meinetwegen auch in den Kalmen, wenn Ihre Leute auf dem Schiff vor Durst fast wahnsinnig werden, dann, Bolitho, werden Sie die wahre Bedeutung der Kommandogewalt erfahren. Wenn Sie Hilfe und Rat am nötigsten brauchen, werden Sie allein sein. Wenn alle anderen zu Ihnen aufs Achterdeck hinaufschauen und Sie die Macht über Leben oder Tod in Ihren Händen halten, dann, glauben Sie mir, werden Sie die Verantwortung eines Kapitäns kennenlernen.« Nach einer kurzen Pause fügte er noch hinzu: »Sie können im Zimmer neben dem Eingang warten.«
    Die Unterredung war beendet.
    Bolitho schritt zur Tür, seine Augen waren auf die Silhouette seines Vorgesetzten im hellen Viereck des Fensters gerichtet.
    Dieser Augenblick erschien ihm so wichtig, daß er sich jede Einzelheit einprägen wollte, sogar die Möbel und die wohlgefüllten Karaffen.
    Dann schloß er die Tür hinter sich und kehrte in das Wartezimmer zurück. Als er auf seine Uhr schaute, bemerkte er, daß er sich erst seit zwanzig Minuten in diesem Haus aufhielt.
    Gegen den Fensterrahmen gelehnt, starrte er zu den kleinen Schiffen hinunter, die im entfernteren Teil des Hafenbeckens vor Anker lagen. Er versuchte, seine Korvette zwischen den anderen Seglern auszumachen. Wie würde sich sein Schiff auf See bewähren? Wie würde seine Besatzung über ihn denken?
    Endlich öffnete sich die Tür, und ein älterer Leutnant blickte herein. » Sparrow, Sir?«
    Bolitho sah den versiegelten Umschlag in den Händen des Mannes und holte tief Atem. Er nickte. »Ja.«
    Der Leutnant neigte den Kopf und lächelte. »Ihre Befehle, Sir! Das Boot ist bereits unterwegs und nähert sich der Pier. Wenn die Trojan hier eintrifft, werde ich mich um Ihre Sachen kümmern.«
    Er zuckte die Achseln. »Ich bin jedoch nicht sicher, ob sie jemals bei Ihnen ankommen.«
    Bolitho grinste, unfähig, seine äußere Ruhe zu bewahren.
    »Verkaufen Sie alles in meinem Namen, ja? Helfen Sie mit dem Erlös einigen verwundeten Seeleuten, die auf ihre Heimreise nach England warten.«
    Als Bolitho in das Sonnenlicht hinaustrat, zog der Leutnant eine stahlgefaßte Brille aus der Tasche und blickte ihm nach.
    Dann schüttelte er sehr langsam den Kopf. Ein bemerkenswerter junger Mann, dachte er, hoffentlich würde er so bleiben.
    Nach der schattigen Kühle im Hauptquartier empfand Bolitho die Sonnenglut greller als zuvor. Als er die Küstenstraße entlangging, beschäftigten sich seine Gedanken kaum noch mit seiner Unterredung mit Colquhoun. Schon

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