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Kleine Fische zählen nicht

Kleine Fische zählen nicht

Titel: Kleine Fische zählen nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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zwei Beamten sahen sich vielsagend an.
    »Also jetzt wird die Sache allmählich etwas klarer«, meinte der eine. »Warum sind Sie nicht gleich damit herausgerückt? Wir dachten uns schon, daß es Ihr Wagen war, dem wir vorhin nachfuhren.«
    »Soll das heißen, daß Sie mit abgeschaltetem Licht hinter mir hergegondelt sind?«
    »Jawohl.«
    »Warum, zum Teufel, haben Sie nicht Ihr Blinklicht angestellt und mich angehalten, wenn Sie wissen wollten, wer ich bin?« fragte ich entrüstet. »Sie haben mir eine Heidenangst eingejagt. Ich dachte, es wäre wieder mal eine Abreibung fällig.«
    »Beziehen Sie oft welche?«
    »Mir reicht’s. Ich bin Privatdetektiv.«
    Der eine Beamte musterte mich abschätzend.
    »Warum haben Sie Ihr rotes Blinklicht nicht eingeschaltet?« wiederholte ich erbost. »Und warum sind Sie mit ausgeschalteten Scheinwerfern hinter mir hergefahren?«
    »Haben Sie uns gesehen?«
    »Sicher hab’ ich Sie gesehen. Zuerst hab’ ich mir nichts dabei gedacht, aber als Sie die Scheinwerfer ausschalteten, wurde mir blümerant zumute.«
    »Wußten Sie, daß es sich um einen Polizeiwagen handelte?«
    »Natürlich nicht. Woher denn?«
    »Hier stellen wir die Fragen«, sagte der Beamte.
    »Ich hab’ eine halbe Stunde für nichts und wieder nichts verschwendet, ein vielversprechender Job ist mir durch die Lappen gegangen, und Sie haben mir eine Riesenangst eingejagt. Da muß man doch wütend werden!«
    »Okay, vergessen Sie’s. Hauen Sie ab, und zwar schnell. Heute nacht möchten wir Sie hier nicht noch mal erwischen.«
    »Schön«, sagte ich und startete den Motor.
    Plötzlich rief der andere Beamte: »He, warten Sie einen Moment!«
    Ich stellte den Motor ab und harrte der Dinge, die da kommen würden.
    »Kurz vor Ihnen fuhr ein anderer Wagen die Rhoda Avenue hinunter, bremste, wollte zuerst links einbiegen und schwenkte statt dessen nach rechts. War das der Wagen, den Sie verfolgten?«
    »Ich glaube schon, aber genau weiß ich’s nicht«, antwortete ich.
    »Wieso wissen Sie das nicht genau? Sie waren doch hinter ihm her oder etwa nicht?«
    »Ja, aber er hat mich abgehängt. Ich wollte ihm nicht zu dicht auf die Pelle rücken.«
    »In welche Richtung machte er sich davon?«
    »Keine Ahnung. Ich sag’ Ihnen doch, ich hab’ ihn verloren.«
    »Na schön«, sagte der Beamte, »verschwinden Sie jetzt. Wir bearbeiten einen Fall und sind nicht scharf darauf, daß irgend so ein Privatschnüffler unseren Mann aufscheucht und die ganze Gegend rebellisch macht. Fahren Sie ab.«
    Ich startete und fuhr die Straße hinunter. Das Polizeiauto sauste in Richtung Rhoda Avenue davon.
    Was ich nun unbedingt brauchte, war ein Unfall, der sich zwischen 9 Uhr 40 und 10 Uhr 15 in Hollywood ereignet hatte. Ein oder zwei Meilen Entfernung machten nicht viel aus, solange die Gegend ungefähr stimmte; ich konnte mir nur nicht erlauben, beim Zeitelement zu mogeln.
    In einer Stadt von der Größe Los Angeles’, Vororte mit eingeschlossen, kommt es alle Augenblicke zu Verkehrsunfällen jeder Art. Viele werden nicht gemeldet, weil sie unbedeutend sind. Ich sah die Berichte der Verkehrsstreifen durch und stellte fest, daß ein Mann namens George Littleton Dix, sechsunddreißig Jahre alt, Fahrer eines Oldsmobile, in einen Unfall auf der North La Brea verwickelt war. Es war nicht klar, ob er vor der Kreuzung gestoppt hatte oder einfach darüber gefahren war. Der Mann, mit dem er zusammengestoßen war, behauptete, Dix wäre einfach weitergefahren. Dix erklärte, er hätte vorschriftsmäßig angehalten. Der Fahrer des Wagens hinter Dix war als Zeuge genannt, und außerdem gab es noch eine Frau als Zeugin. Der Streifenbeamte hatte sich in seinem Bericht auf das Allernotwendigste beschränkt.
    Ich notierte mir die Namen, den Zeitpunkt und die Zulassungsnummern der Wagen. Das war meine Lebensversicherung für den Fall, daß die Polizei auf die Idee kam, meine Angaben nachzuprüfen.
    Dann machte ich Schluß, fuhr nach Haus, parkte auf dem Platz vor dem Apartmenthaus und kroch ins Bett. Inzwischen war es Viertel vor zwei. Vorsichtshalber stellte ich meinen Wecker auf sieben Uhr.

4

    Fünf Minuten vor neun Uhr kreuzte ich bei Marilyn auf.
    Sie und Bertha hatten gerade gefrühstückt und wuschen in der Küche das Geschirr ab. Marilyn stand am Spülbecken, und Bertha fummelte mit einem Handtuch herum.
    Sobald sich eine günstige Gelegenheit ergab, blinzelte Bertha mir zu und zeigte mit einem Nicken auf das Wohnzimmer.
    Ich ging gehorsam hinüber und

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