Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Klickpfiff

Titel: Klickpfiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Jon Watkins
Vom Netzwerk:
Kapitäns. Es würde fast eine Stunde dauern, bis sie am Ziel waren, und ihm blieben ein paar Minuten zum Ausruhen, bevor er mit der genaueren Einweisung an Bord anfing. Klickpfiff würde ihn irgendwo unterwegs treffen. Er war sich sicher, daß er wi s sen würde, wenn der Delphin ankam.
    Er entspannte sich in dem Stuhl und ließ seinen Kopf z u rücksinken. Sein Kopf fühlte sich immer noch etwas seltsam an. Seit er die Insel verlassen hatte, hatte er kein ‚Überblei b sel ’ mehr gehabt, aber er wußte so sicher, daß er von diesem Auftrag nicht zurückkehren würde, als hätte er ihn schon erlebt.
    Er schlug einen östlichen Kurs ein, bis Klickpfiff kam und ihm mitteilte, was jetzt zu tun war. Er fragte sich, was wohl aus ihm und Newman und den anderen werden würde, die ihre Identität, ihre Essenz aufgegeben hatten, um wie Zacken an einem großen Zahnrad zu fungieren, das sich in Brummschreis Vision einer Zukunft drehte, die schon abg e schlossen war.
    Im Augenblick hatte er wieder das Gefühl, dazuzugeh ö ren, ein Teil von etwas zu sein, das größer und bedeutung s voller als er selbst war, und es erweckte in ihm wieder die Seh n sucht nach jener Blasenwelt, in der er vereint mit sich selbst und seinen Brüdern geschwebt hatte. Sie ließ ihn wünschen, daß er aus Klickpfiffs Vision nie erwacht wäre. Der Entzug von diesem Gefühl war ihm eine Qual, und er freute sich auf das Ende des Auftrags.
    Er war noch fünfzehn Minuten von dem Treffpunkt en t fernt, als er das triumphierende Gefühl des freien Falls n e ben dem Schiff herschwimmen spürte. Er konnte die Echos des Schiffs hören/ fühlen, das mit über hundert Knoten durch das Wasser glitt. Jenseits der Distanz, die es zum A b stoppen benötigen würde, war sein eigenes Sonar fast blind. Klickpfiffs eigenes Echolot war schneller als die elektron i schen Signale des Schiffs.
    Pearson spürte die Veränderungen des Wasserflusses und die Turbulenzen, als Klickpfiff durch das fast nicht vorhand e ne Kielwasser des Schiffs schwamm. Er ließ sich zur Seite rollen und glitt an ihm entlang nach hinten zur Luke am Ac h terdeck, schwamm darüber und inspizierte es dabei g e nau.
    Pearson befahl kurz vor der Explosionsstelle einen Halt und ging die hundert Meter zu der Raketenkammer an der hinteren Luke. Er gab subvokal den Befehl, die Tür aufz u machen, und unterdrückte dabei den Impuls, laut „ Sesam, öffne Dich! “ zu sagen. Er trat auf die Kontrollplattform und nahm die beiden fünf Zoll großen Blöcke mit den gedruc k ten Schaltungen auf, die zum Schärfungsmechanismus g e hörten. Er nahm die Abdeckung herunter, drehte den ersten Block herum und verglich die aufgedruckte Zahl mit der Zahl, die über einer der Aussparungen in dem Sprengkopf stand. Die andern vier Schaltungen waren bereits an Ort und Stelle, aber wenn der Satz nicht vollständig war, waren sie nutzlos.
    Er drehte die helle Seite der Schaltung so lange, bis sie mit dem hellen Strich übereinstimmte, der neben dem linken Schlitz verlief. Der Block glitt nun mit Leichtigkeit hinein und verriegelte sich mit einem Klicken. Er wiederholte di e sen Vorgang mit dem zweiten Block in der unteren Reihe. Als er die geschwungene weiße Metalltür zudrückte, war die Rakete zur Hälfte scharf gemacht. Er ging zurück durch die Tür und kletterte ein Deck tiefer.
    Dort trat er durch eine weitere Tür und stellte sich auf e i ne Plattform, die genauso aussah wie jene, auf der er eben gestanden hatte. Vor ihm war eine weitere geschwungene Tür, hinter der eine Leiste mit Armaturen ohne Zahlen lag, deren Zeiger alle nach links gerichtet waren. Er legte drei Schalter um und schloß zwei Stromkreise, um die Rakete scharf zu machen. Als er damit fertig war, ging er durch die Tür den Gang hinunter.
    Er spürte, wie sein Schnabel gegen die äußere Halterung der Luke schlug. Er schlängelte sich über die Tür und schwamm im rechten Winkel zu der Längsachse des Schiffs weg. Nach hundert Metern veränderte er den Winkel seiner Rückenflosse und glitt in eine enge Kurve, um zu wenden. Er nahm alle Kraft zusammen, um eine hohe Geschwindi g keit zu erreichen; er zog ein wenig Energie von dem Me n schen ab und erreichte so eine Geschwindigkeit von über einhundertfünfzig Knoten.
    Das war ein Vorexperiment, mit dem er herausfinden wollte, ob er die enorme Kraft lenken konnte, die aus dem Geist seines verlorenen Bruders strömte. Es war, als habe er sich an der Schaufel eines Dynamos festgehalten und dann den

Weitere Kostenlose Bücher