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Klondike

Titel: Klondike Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James A. Michener
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erheblich niedriger sind als die, die in den Vereinigten Staaten verlangt werden, wo die Händler einen wahrscheinlich nur ausnehmen wollen, um es einmal ganz deutlich zu sagen.«
    »Das glaube ich Ihnen aufs Wort«, sagte Luton in einem Ton, als wollte er sich schon verabschieden, aber der junge Mann hatte noch einen wichtigen Hinweis. »Milord, eine Sache müssen Sie sich unbedingt einprägen, davon hängt eine ganze Menge für Sie ab. Hier in England haben wir jetzt Juli, die schönste Zeit im Sommer, für Bootsfahrten und Croquetspiele. In Nordkanada ist das schon fast Winteranfang. Wenn Sie fahren wollen, dann fahren Sie bald, und fahren Sie schnell, denn unsere Winter im Norden können furchtbar grausam sein und sehr lang werden.«
    Luton nickte, Carpenter dagegen war der Ansicht, daß jedem mit ein wenig Verständnis für Geographie und gesundem Menschenverstand eigentlich vertraut sein müßte, was der junge Mann da eben von sich gegeben hatte. Er war ungeduldig und wollte endlich zur Sache kommen: »Was war das für eine Kabelnachricht, von der Sie vorhin sprachen?« Der Attaché holte zwei maschinengeschriebene Schriftstücke hervor.
    Das erste war von nicht näher bezeichneten Beamten der Handelskammer von Edmonton verfaßt worden, und es beteuerte dem Reisenden aus Europa, daß der einzig vernünftige Weg zu den Goldfeldern für ihn über Edmonton führe:
    »Es ist der direkteste Weg, weniger ermüdend und außerdem billiger. Sicher haben Sie schon einmal Bilder vom gefürchteten Chilkoot-Paß gesehen, den nur die Tapfersten und Stärksten überwinden. Meiden Sie den Paß, wenn Sie eben können. Die Route übers Meer nach St. Michael ist mühselig und kostspielig, und wenn Sie ankommen, müssen Sie sich immer noch flußaufwärts bewegen, den Yukon hoch, in seiner ganzen Länge.
    Besuchen Sie Edmonton. Fahren Sie über die kanadische Route, die Sie bis vor das Tor zum Gold bringt. Von Edmonton aus haben Sie die Wahl zwischen vier verschiedenen leichten Routen, die Ihnen unsere Fachleute aufzeichnen werden. Diese Männer werden Sie auch mit wertvollen Wanderführern und Karten ausstatten. Besuchen Sie Edmonton, und werden Sie Millionär.«
    Luton und Carpenter taten das Schreiben als das verständliche Bemühen der Kaufleute einer Provinzstadt ab, Geschäfte anzulocken, aber die Depesche, die am Vortag angekommen war, machte großen Eindruck auf sie. Es war der ganz vernünftig klingende, zusammenfassende Bericht zweier erfahrener Globetrotter, die die Reise von Edmonton nach Dawson bereits hinter sich hatten und zukünftigen Abenteurern versicherten, daß die Fahrt nicht nur leicht zu bewerkstelligen, sondern in gewisser Hinsicht sogar vergnüglich sei. Der eine war ein Mann namens Ludwig Halverson, der berichtete, wie man nach
    Edmonton kam, auf einem leichten Pfad zum Peace River gelangte, diesen an einer niedrigen Scheide überquerte, den Lauf des Liard River aufnahm, an den Pelly stieß und sich bequem bis zum Zusammenfluß mit dem Yukon treiben lassen konnte, von dem aus die Goldfelder nicht mehr weit wären, alle flußabwärts gelegen.
    »Diese Route ist erwiesenermaßen die leichteste und schnellste, um ans Ziel zu kommen. Jeder körperlich gesunde Mensch sollte in der Lage sein, mit einem guten Maultier und einem nicht zu schweren Kanu die ohne große Komplikationen zu bewältigenden Entfernungen in sieben Wochen zu meistern. Das nachhaltige Erlebnis, in freier Natur zu schlafen und die gesündeste Luft der Welt zu atmen, wird ihn ausreichend stärken für die einfache Tätigkeit des Goldschürfens.«
    Halverson gab dem Goldsucher außerdem noch einige wertvolle Hinweise. Man sollte auf keinen Fall minderwertige Ausrüstung kaufen, sondern sich bis zur Ankunft in Edmonton gedulden, wo Männer, seit langem vertraut mit dem Pionierleben, schon wüßten, was für die Reise im Norden am besten sei. Dem Skorbut, früher immer ein Problem, mit dem man zu kämpfen gehabt habe, ließe sich leicht durch die richtige Ernährung vorbeugen, die ihnen die Lebensmittelhändler im Ort nur zu gerne verschaffen würden. Wenn man auf ein reiches Waschgoldlager gestoßen sei, sollte man das Gold umgehend schätzen lassen und dann zum leichteren Transport in kleine Ziegel brechen. Halverson verwendete das Wort »leicht« so häufig in seinem Text, daß es sich wie ein Refrain las, und der Kern der Aussage bestand darin, daß der Goldsucher, wenn er von Edmonton aus aufbrach und sich für eine der vier weniger

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