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Klonk!

Klonk!

Titel: Klonk! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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geschrubbt.
    Wenigstens gab es keine Strumpfhosen und Federn. Daran konnte nicht einmal Sybil gedacht haben. Aber bedauerlicherweise wohnte im Ort ein guter Schneider, der sich über die Gelegenheit freute, all die goldenen Tressen zu verarbeiten, die er vor ein paar Jahren zufällig gekauft hatte.
    »Willikins wird ein Bad vorbereitet haben, wenn wir zurückkehren«, sagte Sybil, als die Kutsche wieder losrollte.
    »Ja, Schatz«, sagte Mumm.
    »Sei nicht so niedergeschlagen! Denk daran, dass du die Ehre von Ankh-Morpork hochhältst!«
    »Wirklich, Schatz? Und was mache ich mit der anderen Hand?«, fragte Mumm und lehnte sich zurück.
    »Ach, Sam! Heute Abend bist du in Gesellschaft von Königen!«
    Lieber wäre ich ganz allein auf der Sirupminenstraße um drei Uhr nachts, dachte Mumm. Im Regen, die Rinnsteine voll rauschendem Wasser. Aber es war eine Ehefrauensache. Sie war so…
stolz
auf ihn. Der Grund dafür blieb ihm ein Rätsel.
    Mumm blickte auf seinen Arm hinab. Wenigstens
das
hatte er in Ordnung gebracht. Austrittswunde, von wegen! Ihm war nur etwas von dem brennenden Öl auf die Haut gespritzt. Es mochte
ein wenig
nach dem verdammten Symbol aussehen, genug, um die Zwerge zu erschrecken, aber kein fliegendes Auge kam an
ihm
vorbei. Vernunft und Fakten, allein das funktionierte!
    Nach einer Weile dämmerte ihm, dass sie nicht zum Ort fuhren. Sie hatten fast die Seen ganz unten erreicht, aber jetzt ging es über den Klippenweg wieder nach oben. Er konnte sehen, wie sich das Tal unter ihm öffnete.
    Die Könige ließen ihre Untertanen hart arbeiten, in der Annahme, dass müde Krieger weniger bereit sind zu kämpfen. Gruppen schwärmten wie Ameisen über die Felsen. Vermutlich gab es einen Plan. Aber die Berge würden ihn in jedem Winter verspotten. Die ganze Zeit über mussten Leute hier sein, die die Berghänge beobachteten und große Felsblöcke entdeckten und zerschlugen, bevor sie Schaden anrichten konnten. Denk ans Koomtal! Denn wenn du nicht daran denkst, wird deine Geschichte zu… Geschichte.
    Und dann hörst du vielleicht, hinter dem Donnern des tief unten strömenden Wassers, das Lachen der toten Könige.
    Die Kutsche blieb stehen. Sybil öffnete die Tür. »Steig aus, Sam«, sagte sie. »Keine Widerrede. Zeit für dein Porträt.«
    »Hier draußen? Aber…«, begann Mumm.
    »Guten Tag, Kommandeurr«, sagte Otto Chriek fröhlich und erschien an der Tür. »Ich habe eine Sitzbank aufgestellt, und das Licht ist genau rrichtig fürr Farrbe!«
    Das stimmte, musste Mumm zugeben. Gewitterlicht gab den Bergen den Glanz von Gold. Nicht allzu weit entfernt stürzten die Tränen des Königs in einer Linie aus glitzerndem Silber in die Tiefe. Bunte Vögel flogen, und weiter oben im Tal wölbten sich Regenbögen.
    Das Koomtal, am Koomtaltag. Er hatte dort sein müssen.
    »Wenn Ihrre Ladyschaft den kleinen Jungen bitte auf den Schoß nimmt, und du, Kommandeurr, stellst dich neben sie, mit derr Hand auf ihrrerr Schulterr…« Otto Chriek hantierte an seinem großen Ikonographen.
    »Er macht hier Bilder für die
Times
«, flüsterte Sybil. »Und ich dachte mir: Jetzt oder nie. Von der Porträtmalerei zur Porträtfotografie.«
    »Wie lange dauert es?«, fragte Mumm.
    »Oh, nurr einen Moment, Kommandeurr«, sagte Otto.
    Mumms Miene erhellte sich. Das war schon eher nach seinem Geschmack.
    Natürlich dauert es nie nur einen Moment. Aber es war ein warmer Nachmittag, und Mumm fühlte sich noch immer gut. Sie saßen da, mit dem starren Lächeln von Leuten, die sich wundern, warum ein Moment eine halbe Stunde dauert, während Otto versuchte, das Universum so zu ordnen, dass es ihm gefiel.
    »Havelock fragt sich bestimmt, wie er dich belohnen soll«, flüsterte Sybil, während der Vampir herumfuhrwerkte.
    »Da kann er sich lange fragen«, sagte Mumm. »Ich habe alles, was ich mir wünsche.«
    Er lächelte.
    Klick!
     

     
    » S echzig neue Wächter?«, fragte Lord Vetinari.
    »Der Preis des Friedens, Herr«, erwiderte Hauptmann Karotte ernst. »Ich bin sicher, dass sich Kommandeur Mumm nicht mit weniger zufrieden gibt.«
    »Sechzig Männer – womit ich natürlich auch Zwerge und Trolle meine – sind mehr als ein Drittel der gegenwärtigen Mannschaft«, sagte der Patrizier und klopfte mit seinem Gehstock auf das Kopfsteinpflaster. »Der Frieden präsentiert eine ziemlich hohe Rechnung, Hauptmann.«
    »Und er bringt auch einige Dividenden, Herr«, entgegnete Karotte.
    Sie betrachteten das Kreis-und-Linie-Symbol über der

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