Klonk!
auf Feldwebel Detritus. »Er«, sagte er. »Er mir geholfen hat mit den Zähnen.«
»Ich weiß nicht, ob ein Angehöriger der Wache…«, begann Karotte.
»Ich melde mich freiwillig dafür, Hauptmann«, erklang eine dünne Stimme. Karotte spähte über die Kante des Schreibtischs hinweg.
»Herr Pessimal? Ich glaube, du solltest noch im Bett sein.«
»Äh… eigentlich bin ich ›Untergefreiter‹, Hauptmann«, sagte A. E. Pessimal höflich, aber fest. Er stützte sich auf Krücken.
»Oh? Äh… gut«, sagte Karotte. »Oh… na schön. Trotzdem glaube ich, dass du im Bett sein solltest.«
»Wir müssen der Gerechtigkeit dienen«, verkündete A. E. Pessimal.
Ziegel beugte sich hinab und musterte den Inspektor aus der Nähe. »Das der Gnom von der letzten Nacht ist«, sagte er. »Den will ich nicht!«
»Fällt dir
niemand
ein?«, fragte Karotte.
Ziegel überlegte erneut, und seine Miene erhellte sich ein wenig. »Doch, mir einfällt. Jemand, der mir soll helfen, die Fragen zu beantworten, ja?«
»Stimmt.«
»Oh, ganz einfach. Wenn ihr holen könnt den Zwerg, den ich gesehen habe unten in der neuen Mine… Er mir helfen würde.«
Plötzlich war es völlig still im Raum.
»Und warum würde er dir helfen?«, fragte Karotte vorsichtig.
»Er dir sagen könnte, warum er geschlagen hat den anderen Zwerg auf den Kopf«, antwortete Ziegel. »Ich meine,
ich
es nicht weiß. Aber vielleicht er nicht kommen will, weil ich Troll bin, und deshalb ich lieber nehme den Feldwebel, wenn gestattest du.«
»Ich glaube, dies geht zu weit, Hauptmann!«, sagte A. E. Pessimal.
In der folgenden Stille klang Karottes Stimme sehr laut.
»
Ich
glaube, wir sollten jetzt besser Kommandeur Mumm wecken, Herr Pessimal.«
E s gab eine alte militärische Redensart, die Fred Colon benutzte, um völlige Verwirrung zu beschreiben. Jemand in einem solchen Zustand konnte laut Fred nicht unterscheiden, »ob es Arschloch- oder Frühstückszeit war«.
Mumm hatte immer darüber gerätselt und fragte sich, welche Nachforschungen angestellt worden waren. Selbst jetzt, während sein Mund nach aufgewärmtem Gestern schmeckte und er alles mit sonderbarer Schärfe sah, glaubte er, den Unterschied zu erkennen. Zum Beispiel stellte nur eine der beiden Möglichkeiten eine Tasse Kaffee in Aussicht.
Er hatte Kaffee, woraus folgte: Dies war Frühstückszeit. Eigentlich war es fast Mittag, aber das spielte weiter keine Rolle.
Der allen anderen und manchmal auch sich selbst unter dem Namen Ziegel bekannte Troll saß in einer der großen Trollzellen, aber da niemand entscheiden konnte, ob er ein Gefangener war oder nicht, hatte man die Tür unverschlossen gelassen. Es galt die Vereinbarung, dass ihn niemand aufhalten würde, vorausgesetzt, er versuchte nicht, die Zelle zu verlassen. Ziegel verschlang gerade seinen dritten Napf Schramm mit hohem Mineraliengehalt, der für einen Troll wie eine nahrhafte Suppe war.
»Was
ist
Schramm?«, fragte Mumm, lehnte sich auf dem einen anderen Stuhl in der Zelle zurück und sah Ziegel wie ein Zoologe an, der eine faszinierende, aber sehr unberechenbare neue Spezies beobachtete. Er hatte Herrn Scheins Stein neben dem Napf auf den Tisch gelegt, um festzustellen, wie der Troll darauf reagierte, aber Ziegel achtete gar nicht darauf.
»Schramm? Man es heutzutage nicht oft sieht, weil Platte so billig ist«, polterte Detritus, der sein neues Mündel so beobachtete wie eine Glucke ein Küken, das sich anschickte, das Nest zu verlassen. »Es etwas sein, das man ›zusammenschrammt‹, verstehst du? Ein paar Stücke schlechte Platte, aufgekocht mit Alkohol ein bisschen, und Taubenkot. So was sich zusammenbrauen die Straßentrolle, wenn sie sind knapp bei Kasse und wenn ihnen… Was ihnen fehlt außerdem, Ziegel?«
Der hin und her schwingende Löffel verharrte. »Wenn ihnen fehlt Selbstachtung, Feldwebel«, sagte er wie jemand, dem die Lektion zwanzig Minuten lang ins Ohr gebrüllt worden war.
»Bei Io, er es verstanden hat!«, sagte Detritus und klopfte Ziegel so heftig auf den Rücken, dass der junge Troll seinen Löffel in den dampfenden Brei fallen ließ. »Dieser Bursche mir versprochen hat, dass dies alles liegt hinter ihm, und jetzt issa ganz und gar anständig, wegen meines Ein-Schritt-Programms! Stimmt’s, Ziegel? Für
diesen
Jungen es nicht mehr gibt Schramm, Schlitt, Schnitt, Splitter, Schlürf, Schleich oder Schlemmer, stimmt’s?«
»Ja, Feldwebel«, sagte Ziegel gehorsam.
»Warum beginnen die Namen der
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