Knall auf Fall
sein erregter Körper zeigte ihm deutlich, dass er selbst im Schlaf noch einmal alles durchlebt hatte.
Es erschien ihm wie ein Wunder, dass Suzanne zu ihm gekommen war. Er konnte es sich immer noch nicht ganz erklären, aber irgendwann würde sie es ihm schon verraten. Zuerst würde er sie allerdings wachküssen müssen. Dies war seine kleine Rache, denn mitten in der Nacht war er aus dem Schlaf gerissen worden, weil sie ihn ganz intim mit dem Mund liebkoste. Auf diese Weise geweckt zu werden war allerdings das Schönste, was er sich vorstellen konnte, und er hatte sich gefragt, womit er das verdiente. Als er dann ihre Zungenspitze spürte, hatte er keinen klaren Gedanken mehr fassen können. Stöhnend hatte er den Kopf ins Kissen gedrückt und den überwältigendsten Höhepunkt seines Lebens ausgekostet.
Ryan war zwar bei Weitem nicht mit so vielen Frauen zusammen gewesen, wie seine Brüder glaubten, aber trotzdem besaß er einige Erfahrung. Er wusste, wie man beim Sex Entspannung fand. Er wusste, wie er als Mann einer Frau Lust bereiten konnte, um dann diese Lust von ihr zurückzubekommen.
Aber noch nie in seinem Leben hatte er dermaßen die Kontrolle über sich verloren. Noch nie war die Liebe so gewesen wie mit Suzanne.
Glücklich lächelnd öffnete er die Augen und drehte sich zu ihr herum.
Doch das Bett war leer.
Unterdessen zog Suzanne sich zu Hause aus und ging unter die Dusche. Als sie das heiße Wasser auf der Haut spürte, musste sie unweigerlich an die vergangene Nacht denken.
Sie seifte sich ein, und in ihrer Vorstellung waren es Ryans Hände, die ihren Körper berührten. Verträumt lächelte sie vor sich hin. Ryan musste gar nicht einmal bei ihr sein, um sie zu erregen. Noch nie hatte sie so etwas erlebt, auch nicht bei ihren drei Exverlobten.
So etwas hätte sie sich zuvor auch niemals gestattet.
Sie strich ihren Unterschenkel hinauf und erzitterte bei der Erinnerung. Ryan hatte sie mit Händen, Mund, Zunge und dem ganzen Körper liebkost und sie so vollkommen befriedigt, dass sie sogar jetzt noch ganz erschöpft war. Ihr Hals war immer noch gerötet von seinen Bartstoppeln. Beschämt stellte sie fest, dass sie dieselben Spuren auch an ihren Brüsten und an den Innenseiten ihrer Schenkel fand.
Er liebt mich, schoss es ihr durch den Kopf. Ryan Alondo liebt mich.
Natürlich versuchte er mit allen Mitteln der Kunst, sie so weit zu bringen, dass sie diese Liebe akzeptierte. Wenn er nur wüsste! Das war längst geschehen, und nicht erst seit gestern Nacht. Ryan brauchte sie nicht mit körperlicher Liebe zu überzeugen. Er hatte das schon mit seinem Lächeln getan.
An diesem Nachmittag brachte Angel Ryan einen Brief in sein Büro.
“Was hast du da? Die Post war heute schon da.” Er war etwas abgelenkt, denn vor ihm lag ein Stapel mit Rechnungen, die bezahlt werden mussten. Außerdem hatte er noch eine ganze Reihe von Angeboten zu erstellen, und dann war da noch sein gebrochenes Herz, das ihm zu schaffen machte.
“Das hier kam nicht mit der Post.” Vielsagend lächelnd legte Angel den Brief auf seinen Schreibtisch und ging wieder hinaus.
“Angel!” Unwillig runzelte er die Stirn, weil sie nicht zu ihm zurückkam. Hörte sie ihm eigentlich jemals zu? Entnervt riss er den schlichten weißen Umschlag auf.
Es war eine Einladung.
Da er nicht das aufregende Leben führte, das alle ihm unterstellten, bekam er nur sehr selten Einladungen. Aber hier wurde er zu einer Party eingeladen.
Ob Suzanne dabei den Party-Service macht, fragte er sich unwillkürlich und hoffte, dass sie irgendwann sich selbst und allen anderen gegenüber zugeben würde, dass dieser Party-Service ihre berufliche Erfüllung war.
Warum war diese Frau bloß so stur?
Er drehte die Karte herum und vergaß seine Überlegungen.
Lieber Ryan, Du bist herzlich zur Eröffnung meines Party-Services “Earthly Delights” eingeladen. Heute Abend um sieben Uhr. Ich brauche keine Zusage von Dir, komm einfach. Bitte. Suzanne.
Um sechs Uhr verließ Ryan seinen Schreibtisch und ging in die Küche. Seine Geschwister waren wieder einmal unangemeldet zu Besuch. Rafe stöberte gerade im Kühlschrank, Russ saß am Tisch vor einem Teller mit Resten von gestern. Davon war jetzt allerdings nicht mehr viel übrig.
Angel hockte auf dem Tresen und verspeiste Ryans letzte Packung Chips.
“Hallo”, begrüßten ihn alle drei mit vollem Mund.
Diese Schmarotzer! “Täusche ich mich, oder habt ihr nicht alle drei auch eigene Wohnungen?” Ryan
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