Knall auf Fall
Moment lang war er zu verblüfft, um zu reagieren. Schließlich legte er das Buch und den Bleistift auf den Boden und umfasste ihre Hüften. Doch anstatt sie an sich zu ziehen, wie sie gehofft hatte, hielt er sie auf Abstand. Als sie einen Schritt auf ihn zumachen wollte, hinderte er sie daran.
“Bist du allein?”, fragte sie vorsichtig.
“Ja.”
Er war allein, wollte sie aber offensichtlich nicht an sich heranlassen. Suzanne war ratlos. Nachdenklich musterte sie ihn. Schließlich versuchte sie es ein zweites Mal, hob eine Hand und strich ihm über die Brust. Sie musste das einfach tun. Als er nicht vor ihr zurückzuckte, befühlte sie seine festen Muskeln und die kleinen Brustwarzen.
“Suzanne, was machst du da?”
Seine Stimme klang gepresst, und das beruhigte Suzanne etwas. Und die dünne Jogginghose konnte auch nicht verbergen, dass ihr Streicheln ihn erregte. “Ryan.”
Er sah sie nur an. Sein Blick war weder kühl noch abweisend, doch anscheinend hatte er auch nicht vor, es ihr leicht zu machen.
Oh bitte, flehte sie innerlich. Lass es nicht zu spät sein. “Ich möchte mit dir schlafen”, flüsterte sie und spürte, wie sie rot anlief.
“Du meinst, du willst Sex?”
Offenbar hatte sie ihn verletzt, obwohl sie vorhin noch Angel gegenüber beteuert hatte, dass sie dazu gar nicht in der Lage sei. “Nein, keinen Sex.”
Er wirkte nicht überzeugt, und so strich sie ihm über die Arme zu den Händen hinab. Vertraulich verschränkte sie die Finger mit seinen.
Immer noch stand er steif vor ihr.
Sie nahm all ihren Mut zusammen, reckte sich und küsste ihn auf einen Mundwinkel. Dann fuhr sie mit den Lippen langsam zum anderen Mundwinkel.
Ryan schloss die Augen, und Suzanne sah zum ersten Mal, wie lang seine dichten schwarzen Wimpern waren.
“Bitte, Ryan.” Jetzt glitt sie ihm mit der Zungenspitze über die Unterlippe, und Ryan stöhnte. “Lass mich dich lieben.”
Ehe sie wusste, wie ihr geschah, hatte er sie an sich gerissen, drehte sich mit ihr herum in den Flur und gab der Tür einen Tritt, sodass sie ins Schloss fiel.
Dann hielt er inne und sah ihr tief in die Augen. “Nur unter einer Bedingung, Suzanne. Dieses Mal ohne jeden Vorbehalt.”
Sie wollte ihm die Arme um den Nacken legen, doch Ryan hielt sie wieder auf Abstand. “Wiederhol es.”
“Ohne jeden Vorbehalt.””
“Versprochen?”
“Ich verspreche es”, flüsterte sie.
Kaum hatte sie das gesagt, da drückte er sie gegen die Haustür und strich ihr begehrlich über den Körper.
Für Suzanne war es der Himmel auf Erden. “Ryan, ich habe mich so lächerlich aufgeführt.”
“Ja, aber ich liebe dich trotzdem.” Dann umrahmte er mit den Händen ihr Gesicht und küsste sie so stürmisch, dass sie keine Luft mehr bekam. Schließlich löste er sich von ihr. “Hast du mich in diesem Punkt wenigstens verstanden? Ich liebe dich nämlich, mein kleiner Dummkopf.”
14. KAPITEL
Suzanne starrte Ryan so entsetzt an, dass er sich besorgt fragte, ob er diese Worte lieber für sich hätte behalten sollen. Aber er war sich seiner Sache ganz sicher gewesen. Noch jetzt glühten ihre Wangen, und an ihrem Hals sah man den heftig schlagenden Puls. Ihre Brust hob und senkte sich, während sie hinter ihrem Rücken nach dem Türknauf tastete.
“Lass mich mal raten, was du jetzt vorhast”, sagte er barscher als gewollt, weil er sich gekränkt fühlte. “Du musst gehen.”
“Ich …”
“Ich habe dir nur eines zu sagen: Tu es nicht.”
“Du liebst mich”, hauchte sie.
“Ja. Ich wollte nicht, dass das geschieht, glaub mir. Ich dachte, ich hätte alles, was ich brauche.” Gequält lächelte er. “Aber da hab ich mich anscheinend geirrt. So wie für dich habe ich noch für keine Frau empfunden.” Als er in ihren Augen Tränen schimmern sah, legte er einen Arm um sie und fuhr ihr beruhigend über den Rücken. “Ich weiß, du fürchtest, du könntest mich verletzen, aber …”
“Ryan.”
“Ich bin schon ein großer Junge, Suzanne.”
“Das weiß ich, Ryan.”
In dem Moment, wo er sich zu ihr hinabbeugte, hob sie ihm das Gesicht entgegen, und es dauerte nur einen Wimpernschlag, bis sie sich küssten und ihre Körper sich wieder in völliger Harmonie aneinanderschmiegten.
Ohne den Kuss zu unterbrechen, hob er sie hoch und schaffte es trotz seines heftigen Verlangens nach ihr, sie über den Flur zu seinem Schlafzimmer zu tragen.
Erst vor seinem Bett setzte er sie wieder ab. “Suzanne, ich …”
Sie kletterte auf das
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