Knallharte Schale - zuckersüßer Kerl (German Edition)
Hintergedanken.“
„Entschuldige“, gab sie mit einem Glucksen von sich. „Aber wenn ein Mann mir gleich in den ersten fünf Minuten unseres Kennenlernens davon erzählt, wie scharf die Frauen auf ihn wären, weil er reich und berühmt sei, bevor er mir zweideutige Komplimente zu meiner Oberweite macht, habe ich nicht den Eindruck, dass er ohne Hintergedanken einfach nur mit mir reden will.“
Seufzend fasste er sich zwischen die Augen. „Das kann ich verstehen.“
„Falls ich in meiner Einschätzung falsch lag, entschuldige ich mich natürlich für den Tritt.“
„Schon gut. Den Tritt hatte ich wirklich verdient.“
Lachend stieß sie ihn an. „Einsicht ist der erste Weg zur Besserung.“
Als er brummend zugab, „das habe ich davon, wenn ich mir von Blake O’Neill Tipps im Umgang mit Frauen hole“, konnte Sarah nicht anders und lachte fröhlich los.
Kurze Zeit später hatte sie es geschafft, Duprees Zunge zu lösen und erfuhr, dass er fünf jüngere Geschwister hatte, die alle einen biblischen Namen trugen. An seinen Ausführungen über Jeremiah, Gideon, Nathanel, Mirjam und Tabitha erkannte Sarah, dass er seinen Geschwistern sehr zugetan sein musste.
„Also sind alle deine Geschwister nach biblischen Vorbildern benannt worden, du jedoch nicht?“
Sein Gesichtsausdruck war dermaßen gequält, dass sie entzückt seiner Stimme lauschte.
„Mein Zweitname lautet Helwys.“
„Ist Helwys eine biblische Figur?“
Dupree sah sie an, als hätte sie den Verstand verloren, und schüttelte den Kopf. „Thomas Helwys gründete in England die erste Baptistengemeinde. Meine Mom ist strenggläubige Christin und gab mir daher diesen Zweitnamen.“
„Und Dupree? Steckt hinter diesem Namen auch eine besondere Bedeutung?“
Obwohl sich sein Gesicht verfinsterte, gab er zu. „Da steckt mein Vater hinter.“
„Oh.“
Dupree nickte lediglich und erklärte gespielt leichtfertig. „Sein Vorbild war ein Blues-Sänger namens Champion Jack Dupree, also bekam ich diesen Vornamen.“
Beide wurden stiller und schwiegen kurz. Sarah bereute es, das Gespräch auf seine Familie gebracht zu haben, und meinte trocken. „Dupree klingt gar nicht mal schlecht.“
„Ach?“
Sie nickte ernst und sah ihm in die dunklen Augen. „Es hätte dich viel schlimmer treffen können.“
„Tatsächlich?“ Glücklicherweise erlaubte er sich ein kleines Lächeln, das sie irgendwie fröhlich stimmte.
„Stell’ dir vor, wie peinlich es wäre, wenn der Stadionsprecher dich ausriefe und Champion Williams nennen müsste! Solche Namen hört man ansonsten nur auf der Rennbahn, wenn irgendein Galopppferd vorgestellt wird.“
Sein Lachen, eine Mischung aus einem Grunzen und einem Glucksen, war dermaßen ansteckend, dass sie ebenfalls in Gelächter ausbrach.
Anschließend verriet er ihr, dass sein Lieblingsbuch als Kind Die Abenteuer des Huckleberry Finn von Mark Twain gewesen sei und er im letzten Jahr eine signierte Erstausgabe des Buches von 1885 gekauft hätte. Sarahs Lieblingsbuch als Kind hingegen war Anne auf Grenn Gables von Lucy Maud Montgomery gewesen. Da sie ebenfalls eine begeisterte Leseratte war und mit ihm über die Figuren des Tom Sawyer und Huckleberry Finn diskutierte, hätten sie weitere Stunden damit verbringen können, im Schatten zu sitzen und freundschaftlich darüber zu streiten, ob nun Tom oder Huck der größere Abenteurer sei, wenn nicht das Mittagessen fertig gewesen wäre.
Dupree lud sie und Liam ein, mit ihm und den anderen Spielern zu essen, aber Liam, der seinen Lunch lieber in Form von Zigaretten einnahm und die bereits geschossenen Fotos an seinem Laptop überprüfen wollte, lehnte dankend ab. Sarah blieb nichts anderes übrig, als mit Dupree den Speisesaal zu betreten, in dem ein grölendes Chaos herrschte, das ein Team von über vierzig hungrigen Spielern veranstaltete. Es fehlte eigentlich nur eine Essensschlacht, um ihren Vorstellungen von der Nahrungsaufnahme unter Footballspielern gerecht zu werden.
Ganz der perfekte Gentleman schob Dupree sie vor sich her und nahm für sie ein Tablett auf, als sie sich an der Essensausgabe anstellten. Zwischen ihm und einem ebenfalls bärenähnlichen Spieler, der vor ihr stand und sich Unmengen an Kartoffelpüree auf den Teller laden ließ, hatte Sarah das Gefühl, ein Hobbit aus Tolkiens Erzählungen zu sein. Glücklicherweise hatte sie nicht deren behaarte Füße, schoss es ihr durch den Kopf.
„Hey, Eddie! Denk an deinen Cholesterinwert“, brüllte
Weitere Kostenlose Bücher