Knallharte Schale - Zuckersueßer Kerl
seinen Gegnern Schmerzen zuzufügen.“
„Sondern?“
Amüsiert nahm er ihre Hand und verschränkte seine Finger mit ihren. Plötzlich schien es ihr, als leide sie unter akuter Atemnot.
„Es geht darum, sein Team zu beschützen. Jedenfalls ist das meine Aufgabe.“
„Das kannst du sehr gut ... das Beschützen.“
„Wenn du glaubst, dass ich das besonders gut kann, hast du noch nie mein Brunswick-Stew mit selbstgemachtem Maisbrot probiert.“
Sarah stieß einen entzückten Laut aus. „Du kannst kochen?“
„Nicht viel“, schränkte er ein zuckte mit seiner breiten Schulter.
„Aber ein klassisches Brunswick-Stew kriegst du hin?“
Gespielt empört schnaubte er auf. „Hinkriegen? Es schmeckt so köstlich, dass es einem auf der Zunge zergeht.“
„Das Maisbrot natürlich auch“, erwiderte sie ernst und schenkte ihm gleichzeitig einen belustigten Blick.
„Mein Maisbrot treibt dir vor lauter Genuss die Tränen in die Augen“, prophezeite er.
Lachend drückte sie seine Hand. „Wieso kannst du kochen?“
„Ich habe fünf jüngere Geschwister, die ständig quengelten, weil sie Hunger hatten. Wenn meine Mutter arbeiten gegangen ist, musste ich kochen. Außerdem habe ich ihr gerne geholfen, wenn sie in der Küche stand.“
„Kochen kannst du auch noch“, seufzte sie voller Begeisterung.
„Das wäre doch eine tolle Idee für unser zweites Date“, merkte er an. „Du kommst zu mir und ich koche etwas.“
Mit einem Kloß im Hals nickte sie.
Eine Frage brannte ihr seit Tagen in der Kehle, also wisperte sie. „Dupree? Warum ... warum gehst du mit mir aus?“
Seine dunklen Augenbrauen hoben sich ein Stück. „Wie meinst du das?“
„Ich weiß nicht“, hilflos verzog sie das Gesicht.
„Dann haben wir ein Problem“, flüsterte er ebenfalls. „Denn ich frage mich, warum du ausgerechnet mit mir ausgehen willst.“
„Das ist leicht zu beantworten“, entg egnete sie sofort. „Ich gehe mit dir aus, weil ich dich mag. Weil ich dich sehr mag. Und weil ich dich anziehend finde.“
„Ach?“ D as rang ihm ein kleines Lächeln ab. Nun lehnte auch er den Kopf gegen seinen Sitz und schaute ihr voll ins Gesicht. „Das sind die gleichen Gründe, aus denen ich mit dir ausgehen will.“
„Und du bist sicher, dass du nicht nur aus Mitleid mit mir ausgehst?“ Vielleicht war die Frage unfair, aber Sarah hegte die Befürchtung, dass Dupree, gerade weil er ein herzensguter Mensch war, sie mit einer Ablehnung nicht verletzen wollte.
„Nein“, er sah ihr fest in die Augen. „Ich gehe mit dir aus, weil ich verliebt in dich bin.“
Das hatte sie nicht erwartet und sah ihm mit großen Augen ins Gesicht.
Dupree schien sein Geständnis peinlich zu sein, da er den Kopf nach vorne drehen wollte.
„Nicht“, flüsterte sie und legte ihre freie Hand an seine Wange.
„Aber ich habe mich lächerlich gemacht ...“
„Das hast du nicht“, widersprach sie sanft und mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen. „Überhaupt nicht, denn ich glaube, dass auch ich mich in dich verliebt habe.“
Sein fassungsloser Ausdruck tat ihr in der Seele weh. Wie konnte Dupree denken, dass es ein Ding der Unmöglichkeit war, sich in ihn zu verlieben. Es war sogar ausgesprochen einfach gewesen, ihn in ihr Herz zu lassen.
Sarah beugte sich zu ihm und gab ihm einen Kuss auf den Mund, der all das ausdrücken sollte, was sie für ihn empfand. Als er den sanften Kuss erwiderte, spürte sie eine Woge der absoluten Erleichterung und Freude in ihrem Inneren.
„Worauf hast du Lust?“, flüsterte er leise an ihren Lippen, nachdem sie den Kuss beendet hatten und der Vorspann des Filmes abgespielt wurde. „Chips? Popcorn?“
„Wenn es dir nichts ausmachen würde“, wisperte sie und legte ihre Hand auf seine Brust, „würde ich mich gerne an dich kuscheln.“
Es war zwar nicht besonders einfach, auf seinen Schoß zu klettern, aber dafür war es umso gemütlicher, sich an ihn zu schmiegen und den Kopf gegen seinen Hals zu lehnen, während er beide Arme um sie schlang.
12. Kapitel
Dupree war niemals zuvor in einer Selbsthilfegruppe gewesen und kannte solche Treffen nur aus dem Fernsehen. In Filmen liefen Treffen der anonymen Alkoholiker meistens nach einem bestimmten Schema ab, aber hier war es etwas anders. Erstens gab es keinen Stuhlkreis, sondern ein Podium, auf dem ein Referent stand, während die Teilnehmer in Reihen davor saßen, und zweitens musste sich nicht jeder Teilnehmer vorstellen, um
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