Knigge für Beruf und Karriere
Gastes heben. Wünschen Sie Ihren Gästen ein „zum Wohl“ oder sagen Sie – je nach Anlass – worauf Sie trinken wollen (z. B: „auf das Geburtstagskind“). Dann nehmen Sie einen Schluck.
Als Gast erwidern Sie, sobald der Gastgeber Ihnen zuprostet, den Gruß, indem Sie Ihr Glas leicht in Richtung Gastgeber heben und ihm zunicken. Dann trinken Sie mit dem Gastgeber gleichzeitig den ersten Schluck.
Wieder hebt der Gastgeber sein Glas reihum in Richtung aller Gäste, die ihre Gläser ebenfalls nochmals erheben, und alle stellen dann das Glas ab.
Wichtig
Trinken Sie als Gast nicht, bevor der Gastgeber sein Glas erhoben hat, und trinken Sie das Glas auch nicht ganz aus!
Den näheren Tischnachbarn können Sie dann im Verlauf des Essens nochmals zuprosten.
Weinkenner flöten nicht
Es ist ja richtig, dass der Wein seinen Geschmack noch mehr entfaltet, wenn Sie den Wein „flöten“, also einen Schluck im Mund behalten und dann vorsichtig Luft durch die geschürzten Lippen einziehen. Nicht umsonst werden Weine – vor allem die roten – lange vor dem Trinken geöffnet oder dekantiert (siehe S. 82). Aber durch die Art des Geräuschs, das entsteht, verbietet sich das Flöten bei Tisch von selbst. Auch wenn Sie als Gastgeber den Wein probieren, sollten Sie ihn nicht flöten. Sind Sie aber zu einer Weinprobe eingeladen, dann flöten Sie so viel Sie wollen.
Nur Messer, Gabel, Löffel?
Wie Sie mit Messer, Gabel, Löffel umgehen, wissen Sie wahrscheinlich. Deshalb nur noch mal ganz knapp:
Wenn Sie den Löffel ohne ein zweites Besteckteil benutzen, halten Sie ihn in der rechten Hand. (Linkshänder können ihn auch in der Linken halten.)
Kombinieren Sie den Löffel mit der Gabel, so halten Sie diese links, den Löffel aber rechts.
Messer und Gabel benutzen Sie vor allem gemeinsam: Halten Sie die Gabel links, das Messer rechts, wobei die Schneide des Messers nach unten zeigt oder in Richtung zum Teller. Mit dem Messer zertrennen Sie die Speisen und schieben sie auf die Gabel, mit deren Hilfe Sie die Speise dann zum Mund führen.
Sollte nur ein Besteckteil, wie bei der Suppe, benötigt werden, bleibt die linke Hand an der Tischkante liegen. Sie liegt, zumindest in Europa, nicht auf dem Schoß.
Um einen Schluck Wein zu sich zu nehmen, legen Sie Messer und Gabel ab, und zwar so, dass die Zinken und die Schneide auf dem Tellerrand liegen. Dabei deuten die Zinken der Gabel nach unten und die Schneide des Messers zu einem selbst.
Was Sie mit Messer, Gabel, Löffel nicht tun sollten
Sie sollten nicht mit Besteckteilen gestikulieren (weder mit der Gabel noch mit dem Messer) oder gar die Speise mit dem Messer zum Mund zu führen. Orte, wo dies erwartet wird (wiein der Erlebnisgastronomie), sollten Sie gezielt aussuchen (Ritteressen o. ä.).
Welche Gabel zuerst? Welches Messer zuletzt?
Vor und während des Hauptganges greifen Sie zu den Besteckteilen, die rechts und links auf der Serviette oder neben dem Gedeckteller eingedeckt sind. Das Messer, das rechts, und die Gabel, die links unmittelbar neben dem Gedeckteller liegen, werden zum Hauptgang benutzt. Nach dem Hauptgang werden jene Besteckteile benutzt, die über dem Gedeckteller liegen.
Wichtig
Das Besteck wird in dieser Reihenfolge benutzt: Von außen nach innen und dann von oben nach unten.
Zur falschen Gabel gegriffen?
Ein nicht benutztes Besteckteil wird das Personal am Ende des jeweiligen Ganges abräumen. Ein falsch benutztes Besteckteil wird mit abgeräumt und diskret nachgedeckt. Sie können also als Gast sicher sein, das richtige Besteckteil im Gedeck zu haben, sobald Sie es brauchen.
Schneiden, spießen, schlürfen? Wie Sie was essen
Aus der Vielfalt von Speisen, die nicht einfach mit Messer und Gabel gegessen werden, haben wir eine kleine Auswahl getroffen, die wir Ihnen hier vorstellen wollen:
Artischocken essen Sie mit den Fingern. Rupfen Sie ein Blatt aus, tunken Sie es in die Soße und ziehen Sie das Blatt zwischen den Zähnen durch.
Austern schlürfen Sie (möglichst geräuscharm) direkt aus der Muschel. Lösen Sie zuvor das Tier mit der Austerngabel von der Schale. Geben Sie einige Tropfen Zitronensaft darauf und, da sie noch lebt, wird die Auster etwas zucken. Manche Gourmets empfehlen zwar die Auster pur, aber Sie können sie auch mit etwas Pfeffer würzen.
Auch wenn der Hummer meist halbiert serviert wird, müssen Sie zugreifen. Drehen Sie den Schwanz, die Zange und die Beine ab. Brechen Sie den Panzer, falls dies nicht schon in der Küche
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