Knigge für Beruf und Karriere
nicht? Dann stellen Sie Salz – in einem kleinen Schälchen mit einem Löffelchen – auf den Tisch. Pfeffer gehört auf den Frühstückstisch. Ansonsten reichen Sie eine Pfeffermühle, besonders bei Spezialgerichten wie Lachs und Schinken.
Sonstige Gewürze, Mischungen und Kräuter werden nur bei Spezialgerichten gereicht, wie z. B. Parmesan bei italienischen Gemüsesuppen oder Pasta und Senf bei einer Wurstplatte –im Senftöpfchen mit Senflöffel.
Wichtig
Ketchup muss auf den Tisch, wenn Sie Pommes Frites oder Hot Dogs reichen. Aber tun Sie das denn? Daher: Kein Ketchup auf dem Tisch!
Wie viele Gänge hat ein Menü?
Ein Menü besteht mindestens aus drei Gängen, nämlich der Vorspeise, dem Hauptgericht und einem Dessert. Wobei die Vorspeise auch eine Suppe sein kann und das Dessert eine Käseplatte oder Obst.
Wie das Menü, so besteht auch der Hauptgang aus mindestens drei Komponenten:
Fleisch, Fisch, Geflügel, Wild
Gemüse
einer Beilage (wie Reis, Kartoffeln, Teigwaren)
Was nicht fehlen sollte
Vergessen Sie nicht das Brot. Damit sind nicht Brotscheiben gemeint, sondern bestenfalls kleine Weißbrotscheiben oder getoastetes Brot.
Ich empfehle Ihnen aber:
Servieren Sie die kleinen leckeren Cocktailbrötchen. Eine große Auswahl in einem hübsch angerichteten Brotkorb angeboten, ist außerdem schön anzusehen.
Dazu gibt es Butter, Schmalz oder einen anderen Aufstrich.
Tafel oder Buffet – was ist besser?
Bei einem Menü mit mehreren Gängen können Sie den Service am Tisch sinnvoll kombinieren mit einem Buffet: z. B. könnten Sie die kalten Vorspeisen und das Dessert auf dem Buffet anrichten, den Hauptgang aber am Tisch servieren lassen. Vielleicht haben Sie noch andere Ideen oder der Ober im Restaurant kann Ihnen noch weitere Vorschläge machen. Hier finden Sie als Entscheidungshilfe eine Liste beachtenswerter Vor- und Nachteile des Buffets.
Vorteile
Nachteile
Ablauf des Essens wird ungezwungener.
Gespräche sind mit vielen Gästen möglich.
Größere Auswahl an Speisen.
Als Gastgeber können Sie sich intensiver um Ihre Gäste kümmern.
Bewegung ist gut für die Verdauung.
Größere Unruhe.
Schwierigkeiten für gebrechliche Gäste.
Sie benötigen mehr Geschirr.
Zeitaufwendiger: Sie müssen zusätzlich das Buffet aufbauen und dekorieren.
Das aufgebaute Buffet nimmt möglicherweise viel Platz in Anspruch, der dann anderswofehlt.
Sich bei Tisch perfekt benehmen
Der gedeckte Tisch, das ist die schönste Gegend.
JOHANN NESTROY
Es ist angerichtet
Es ist so weit. Ihre Gäste haben sich versammelt, einen Aperitif zu sich genommen und sich schon etwas miteinander bekannt gemacht bzw. einige Neuigkeiten ausgetauscht.
Jetzt bitten Sie Ihre Gäste, Ihnen in den Speisesaal oder zur Tafel zu folgen. Als Aufforderung kann schon das Öffnen der Tür zum Speisesaal gelten.
Aber Sie sollten auch einige herzliche und warme Worte sagen. (Machen Sie eventuell auch auf den Tischplan aufmerksam.)
Gehen Sie mit Ihrem Tischpartner Ihren Gästen in den Speisesaal voraus.
Wie Sie zur Tafel schreiten
Wenn Sie als Gast bemerken, dass es nun zu Tisch gehen soll,
stellen Sie Ihr Glas ab (denn es gehört sich nicht, es mit in den Speisesaal zu nehmen – auch wenn Sie es noch nicht ausgetrunken haben sollten),
dann folgen Sie mit Ihrem Tischpartner dem Gastgeber in den Speisesaal. (Ist kein Tischplan aufgestellt, gehen Paare gemeinsam an den Tisch. Singles suchen sich ihre Tischpartner, um dann ebenfalls zur Tafel zu schreiten.)
Mit dem Betreten des Speiseraums rauchen die Gäste nicht mehr.
Bleiben Sie stehen! Oder ich …
Sobald Sie als Gast im Speisesaal angelangt sind und Ihren Platz gefunden haben, stellen Sie sich hinter Ihren Stuhl. Bleiben Sie dort stehen, bis alle Gäste den Speiseraum betreten und ihren Platz gefunden haben.
Diese Zeit müssen Sie keineswegs schweigend verbringen. Führen Sie ein kleines Gespräch – aber ausschließlich mit Ihrem Tischpartner und keineswegs quer über die Tafel (siehe S. 104).
Frauen halten ihre Abendtasche (das kleine Täschchen für das Allernötigste) noch in der Hand und legen sie erst später auf der Tafel ab.
Wann nehmen Sie Platz?
Sobald alle Gäste ihren Platz gefunden haben, bittet der Gastgeber seine Gäste sich zu setzen mit den Worten: „Bitte, nehmen Sie Platz!“ oder „Darf ich Sie bitten, Platz zu nehmen?“
Dann rückt er den Stuhl seiner Tischpartnerin zurecht, sodass sie Platz nehmen kann, und alle anderen Herren folgen seinem Beispiel.
Können Sie den
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