Knight 07 - Im Bann der Sehnsucht
schmei- chelnder Stimme. „Jetzt ist alles in Ordnung.“
Sie versuchte, ihn zu boxen, doch sie konnte sich nicht rühren. Dann bewegte er sich, um sie mit einer Hand nach unten zu drü- cken, und streichelte sie mit der anderen, als würde das helfen, sie zu beruhigen. Sie wand sich unter ihm und kniff die Augen zusammen, als er mit einer Hand wie in Trance ihre Brüste be- rührte. Dann versuchte er noch einmal, sie zu küssen, und sie drehte das Gesicht zur Seite.
Stattdessen küsste er ihren Hals und ließ dabei seine Hand tiefer gleiten. „Du bist doch daran gewöhnt, oder? Ich weiß, dass er dir auf der Fahrt über das Meer vermutlich Gewalt angetan hat, aber das war nicht deine Schuld. Das ist jetzt nicht mehr wichtig. Er wird dafür bezahlen. Die Vergangenheit ist vorbei, und ich werde dich immer beschützen. Von den Indianern haben wir beide, du und ich, gelernt, in der Gegenwart zu leben, nicht wahr?“
„Lass mich in Ruhe.“
Plötzlich hielt er inne und ließ seine Hand auf ihrem Bauch ruhen. Seine Berührung veränderte sich. Jetzt war es nicht mehr Lust, die sie darin erkannte, sondern eine Art wissenschaftli- chen Abtastens, während er auf ihren Leib drückte.
„Du bist schwanger.“
Sie erstarrte und bekam plötzlich Angst vor dem, was er tun könnte.
Er tastete weiter. „Mein Feind hat sein Kind in deinen Leib gepflanzt.“ Der finstere Klang seiner Stimme erschütterte sie bis ins Mark. Abrupt wich er zurück und ließ sie allein auf dem Bett liegen. „Egal. Wir haben einen Trank, der es aus deinem Leib treiben wird.“
„Ich werde ihn nicht einnehmen.“
„Ich werde ihn dir einflößen.“
Eden war so entsetzt, dass sie kein Wort herausbrachte, als Connor aufstand und auf dem Weg zur Tür die Laterne mit- nahm.
„Benimm dich hier unten, Eden. Andernfalls muss ich dich fesseln. Das ist zwar nicht die Art und Weise, wie ich meine Frau behandeln will, aber wenn du mich dazu zwingst, dann werde ich es tun.“
„Deine Frau?“, wiederholte sie kaum hörbar.
„Ja, meine Frau.“
„Ich habe bereits einen Ehemann“, flüsterte sie.
Connor blieb stehen. „Er ist tot.“
Er blies die Laterne aus und schloss endgültig die Tür hinter sich.
Starr vor Entsetzen saß Eden da, während sie hörte, wie er die Tür verriegelte.
Von den dunklen Wassern der Themse gegenüber den Docks und Lagerhäusern von Knight Enterprises war ein lautes, platschen- des Geräusch zu hören.
„Captain!“
„Ja, Matrose?“, fragte Lord Arthur Knight, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, während er zusah, wie seine Besat- zung die Segel einholte, nun, da die Valiant vor Anker gegangen war.
„Mann über Bord, Sir!“
„Oh, so ein Pech.“ Lord Arthur trat an die Reling und spähte über den Rand seines Schiffes dorthin, wo das heftige Platschen herkam.
„Es ist keiner von uns, Sir.“
„Er wird ertrinken, nicht wahr?“
„Hilfe!“, rief der Mann, während er gegen die Strömung kämpfte.
„Steht nicht einfach da. Werft ihm eine Rettungsleine zu“, rief Lord Arthur mit seiner tiefen, wohlklingenden Stimme.“
„Jawohl, Captain.“
Sofort wurde der Bootsmannssitz hinabgelassen. „Du da un- ten! Halt dich fest!“, befahl Lord Arthur von der Reling her.
Der Mann tat, was ihm gesagt wurde, und innerhalb kurzer Zeit wurde er ohne weitere Umstände über die Reling gehievt und landete triefnass auf den Planken.
Stirnrunzelnd betrachtete Lord Arthur diesen Schandfleck auf seinem ansonsten makellosen Waffendeck. „Sie wollten wohl schwimmen gehen, was?“
„In dieser Kleidung holen Sie sich den Tod“, meinte einer der Matrosen, als der arme Kerl hustete.
„Wie abscheulich!“ Der Mann hustete und spuckte, und noch immer atmete er schwer. „Ich danke Ihnen tausendmal, meine Herren. Ich brauche Ihre Hilfe. Es ist keine Zeit zu verlieren!“
„Was ist das Problem?“ Mit einem Fingerschnipsen verlang- te Lord Arthur nach einem Handtuch, das er dann seinem Gast reichte.
Dankbar nahm der Mann es an, trocknete sich erst das Gesicht
und wischte danach vorsichtig den Schmutz von seinen zerbro- chenen Brillengläsern. Lord Arthur betrachtete ihn gründlich und entschied dann, dass dieser halb ertrunkene Mann das Be- nehmen eines Gentleman aufwies, obwohl er nicht mehr der Jüngste war, vielleicht in den Fünfzigern. Zu alt für solchen Un- sinn wie Schwimmen im Mondschein.
„Ich bin gerade entkommen“, platzte der Mann heraus, wo- bei er sehr aufgeregt klang und noch immer
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