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Knight 07 - Im Bann der Sehnsucht

Knight 07 - Im Bann der Sehnsucht

Titel: Knight 07 - Im Bann der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
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trug.
    „Halt still.“
    „Lass mich los! Du hast den Verstand verloren!“ Sie erinnerte sich an den Scherz, den sie häufig mit ihrem Vater gemacht hat- te und in dem es darum ging, dass einer von ihnen irgendwann verrückt werden würde, weil er sich zu lange in der Wildnis auf-

gehalten hatte. Jetzt war klar, wem von ihnen das passiert war.
    Connor war vollkommen wahnsinnig, und seit jenem Zwi- schenfall im Regenwald mit dem Indianerjungen wusste Eden aus erster Hand, wie gefährlich er sein konnte.
    Er hob sie über die Reling, und sie landete auf allen vieren auf dem von Fackeln erhellten Deck, mit blitzenden Augen und klopfendem Herzen. Sie sah auf, und durch ihr zerzaustes Haar bemerkte sie die lüsternen Blicke und die schmutzigen Gesich- ter der gefährlich wirkenden Mannschaft.
    „Geht weg!“, rief Connor, als er nur einen Schritt hinter ihr über die Reling sprang, dann half er ihr beim Aufstehen.
    Sie riss ihren Arm weg und drehte sich um, damit sie ihm ins Gesicht sehen konnte. „Ich will meinen Vater sprechen.“
    „Das wirst du auch. Nur ruhig, ich habe es versprochen, oder?“
    „Äh ... Captain“, ergriff einer seiner Helfershelfer zaghaft das Wort.
    Eden lachte. „Du bezeichnest dich selbst als Captain dieses rostigen Eimers?“
    Connor warf ihr einen warnenden Blick zu. „Wenn du deinen Vater sehen willst, solltest du ein wenig kooperativer sein.“
    „Wo ist er? Wo ist Papa?“
    „Captain!“, sagte der Seemann jetzt etwas nachdrücklicher.
    „Was?“, fuhr Connor ihn an.
    Der Mann wappnete sich gegen einen Hieb. „Dr. Farraday ist entflohen.“
    Eden machte große Augen, aber Connor bekam einen Wutan- fall. Seine Männer eilten in alle Richtungen davon, um seinem Zorn zu entgehen.
    „Ihr nutzlosen Bastarde! Bringt uns von hier fort! Lichtet den Anker und lasst uns aufbrechen! Bewegt euch! Er wird Hilfe holen. Er ist kein Dummkopf! In wenigen Augenblicken wird er uns die Polizei auf den Hals hetzen!“
    Da Connor jetzt abgelenkt war, nutzte Eden ihre Chance und stürmte zur Reling, bereit, ins Wasser zu springen und an Land zurückzuschwimmen, wenn es sein musste, ehe sie sich von ihm fortbringen ließ. Doch Connor fuhr herum und packte sie an den Haaren.
    Sie schrie auf und blieb stehen, er fasste nach ihrem Arm. Dann löste er den brutalen Griff aus ihrem Haar und nahm eine Laterne vom Haken an der Wand, damit er ihnen den Weg leuch-

ten konnte, während er sie grob unter Deck zerrte. Seine harten Züge wirkten beinahe entstellt im flackernden Lichtschein.
    Unter Deck stieß er sie in eine Kabine, aber als er die Tür schließen wollte, stürzte sie sich wieder auf ihn, fest entschlos- sen zu fliehen. Ehe sie an ihm vorbeischlüpfen konnte, packte er sie, umfasste ihre Taille und drängte sie gegen die Wand.
    „Hör auf damit!“, fuhr er sie an. „Diesmal wirst du mir nicht entkommen. Jetzt setz dich hin und verhalte dich ruhig. Bald werden wir unterwegs sein.“
    „Wohin fahren wir?“, rief sie. „Ich will nach Hause.“
    „Ich bringe dich nach Hause.“ Es schien ihm schwerzufallen, Geduld zu bewahren. „Du wirst mit mir in den Urwald zurück- kommen, und dort werden wir genauso glücklich sein wie zu- vor.“
    „Ich will nicht. Ich will Papa sehen!“
    „Dein Vater ist fort, Eden. Wir brauchen ihn ohnehin nicht. Er ist schwach.“
    „Lass mich hier raus! Ich liebe dich nicht! Warum kannst du das nicht einfach akzeptieren?“
    „Weil ich dich liebe, Eden, ich liebe dich so sehr! Gütiger Him- mel, ich habe jahrelang darauf gewartet, dir das zu sagen.“ Er achtete nicht darauf, dass sie ihm das Gesicht zerkratzte, und trug sie zum Bett hinüber.
    Sie trat um sich und wehrte sich. „Lass mich los! Du bist ver- rückt, verdammt sollst du sein!“
    „Hör auf damit!“, brüllte er, warf sie aufs Bett und hielt sie unter sich fest.
    Noch immer wehrte Eden sich, doch zusehends wurde sie von Verzweiflung gepackt. Sein Griff war eisenhart, sein Gewicht drohte, sie zu erdrücken. Er kannte Griffe, mit denen er wilde Krokodile zu bändigen vermochte, jetzt war sie es, die er mit Armen und Beinen festhielt. Eden rührte sich nicht mehr und begann zu weinen.
    „Lass mich los.“
    „Nein“, flüsterte er. „Ich habe den ganzen Ozean durchquert, um dich zurückzuholen. Ich werde dich nicht wieder verlieren.“
    „Ich habe dir nie gehört.“
    „Du tust es jetzt.“ Er küsste sie.
    Sie erschauerte vor Ekel.
    „Ruhig, Mädchen, sei ganz ruhig“, flüsterte er mit

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