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Knight 07 - Im Bann der Sehnsucht

Knight 07 - Im Bann der Sehnsucht

Titel: Knight 07 - Im Bann der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
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habe zu arbeiten.“
    Seine Haltung ließ keinen Zweifel daran, dass sie entlassen war. Verloren betrachtete Eden sein angespanntes Gesicht. Sie wusste weder, was sie sagen, noch, was sie tun sollte. Wenn er in diese düstere und abweisende Stimmung verfiel, war mit ihm nicht vernünftig zu reden. Jedes Gespräch über ihre Mutter führte geradewegs zu diesem Rückzug, vor allem, wenn es um die Zukunft ging, die seine Frau und er niemals haben würden.
    Eden blinzelte ihre Tränen zurück und machte ohne ein wei- teres Wort kehrt. Wie betäubt ging sie zurück zu dem palafito.
    Bei ihrem Eintreten sah Connor sie stumm an. Er lehnte an dem Balken, von dem er die tote Viper genommen hatte. Eden sah in seine Richtung, konnte seinem bohrenden Blick jedoch nicht standhalten. Sie fragte sich, ob er Papas peinlichen Vor- schlag, sie sollten ein Paar werden, wohl gehört hatte.
    Der Australier verschränkte die stämmigen Arme vor der Brust und beobachtete sie mit dem geduldigen, ernsten Blick eines Jägers.
    Kopfschüttelnd ging sie an ihm vorbei. „Er ist verrückt. Mit seinem Vorhaben, die Menschheit zu retten, wird er sich selbst und uns beide dazu umbringen.“

Natürlich kannte Connor die Pläne ihres Vaters bereits. Viel- leicht war es sogar seine Idee gewesen. „Was immer Ihr Vater auch gesagt hat, Sie wissen, dass er Ihnen niemals wehtun woll- te.“
    „Ich weiß.“ Eden fühlte sich, als säße sie in einer Falle. Sie trat zum Geländer und blickte eine Weile auf den nachtschwarzen Fluss hinunter.
    Hinter sich hörte sie Connors schwere Schritte. Er stellte sich neben sie. Aus dem Augenwinkel bemerkte sie, wie er sie ansah. „Alles wird gut, Eden. Ich werde nicht zulassen, dass einem von Ihnen beiden etwas passiert.“
    „Ich will nach Hause.“
    „Dies ist Ihr Zuhause.“
    „Nein, Connor, das stimmt nicht. Sie gehören hierher, ich nicht!“, rief sie verärgert und wandte sich ihm zu.
    Seine Miene verfinsterte sich. Verstand er endlich, was sie ihm zu sagen versuchte? Er senkte den Blick und ging dann zornig davon. Einen Moment lang schloss Eden die Lider und atme- te tief durch. Als sie die Augen wieder öffnete, ließ sie ihren Blick dem Lauf des Orinoco folgen, der über Meilen hinweg bis ins Meer strömte. Der große, todbringende Fluss. Nur er allein führte in diesen undurchdringlichen Urwald hinein. Und nur er führte wieder auch hinaus.
    Groß und breitschultrig, ganz in Schwarz gekleidet, entzünde- te Lord Jack Knight mit der Fackel in der Hand erst seinen Zi- garillo, dann bückte er sich mit einer eleganten Bewegung und entzündete die Lunte an der Kanone.
    Eins ... zwei ... drei ...
    „Bumm“, murmelte er, den Stumpen zwischen die Zähne ge- klemmt, als der Donner der großen Kanone über das Tal hallte. Wie ein Komet schoss die Kugel aus dem eisernen Rohr durch die Nacht. Ihr gleißendes Spiegelbild zuckte über die schwarze Oberfläche des Orinoco.
    Dann fiel sie vom Himmel und schlug in den riesigen Felsen ein, der in der Mitte des Flusses emporragte, den berühmte Pie- dra Media, den man benutzte, um die Höhe der Hochwasser zu messen – ein nahe liegendes Ziel.
    Volltreffer.
    Hinter Jack auf der mit Blumen überladenen Terrasse brach sein kreolisches Publikum in Applaus aus und bejubelte die

neue Waffe mit derselben Begeisterung, die es allem im Leben entgegenbrachte.
    „Bravo, Capitain!“
    „Gut gemacht!“
    Jack beachtete sie nicht.
    Die führenden Bürger Angosturas hatten ihre eleganten wei- ßen Villen auf einem Vorsprung oberhalb des Orinoco errichtet. Daher bot sich den reichen kreolischen Anführern von der Ter- rasse der Montoyas aus ein ausgezeichneter Blick auf die Zielsi- cherheit und Kraft der Waffen, die er für sie erworben hatte.
    „Das ist ein wunderbares Artilleriegeschütz, das Sie uns da gegeben haben, Lord Jack.“
    „Sollte Ihnen helfen, die Spanier fernzuhalten, falls die den Fluss heraufkommen“, erwiderte Jack knapp. „Genau wie die hier.“ Mit einem Fingerschnippen winkte er seinen Assistenten heran und deutete auf die mehreren Dutzend Kisten voll mit den besten Gewehren, die er ebenfalls mitgebracht hatte.
    Es war bedauerlich, dass Bolivar bei der Vorführung nicht hatte dabei sein können, aber der Anführer der Rebellen war damit beschäftigt, seine Bande von Bauern und Farmerjungen, die nicht einmal lesen konnten, in eine Armee zu verwandeln.
    Gott stehe ihnen bei, dachte Jack, denn gerade in diesem Au- genblick erwarten fünfzehntausend

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