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Knochenarbeit: 2. Fall mit Tempe Brennan

Knochenarbeit: 2. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Knochenarbeit: 2. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Akzeptanz in einer Gruppe suchten, die ihnen ein Gefühl von Wert und Wichtigkeit vermittelte und einfache Antworten auf alle Fragen lieferte – mit einer kleinen Drogentherapie nebenbei.«
    Eine Brise fuhr in die Aste der Magnolie und brachte den Geruch feuchten Grases mit sich.
    »Elle mag verrückt sein, aber sie ist intelligent und außerordentlich überzeugend. Sogar jetzt halten ihre Anhänger noch zu ihr. Während sie sich wortreich über ihre Lehre ausläßt, sagen sie kein Wort.«
    »Ja.« Er streckte sich, hob den bandagierten Arm und legte ihn sich wieder auf die Brust. »Gerissen ist sie wirklich. Sie wollte nie eine große Gefolgschaft, sondern eine kleine, loyale Gruppe. Deswegen und dank Guillions Geld konnte sie so lange unauffällig bleiben. Bis die ganze Sache aus dem Ruder lief, machte sie kaum Fehler.«
    »Was war mit der Katze? Das war brutal, aber dumm.«
    »Das war Dom Owens. Elle befahl ihm, Ihrer Schnüffelei ein Ende zu setzen. Er behauptet, er könne keiner Fliege etwas zuleide tun und habe deshalb ein paar von seinen Anhängern an der Uni damit beauftragt, Ihnen einen Schrecken einzujagen. Die haben sich dann die Sache mit der Katze ausgedacht. Angeblich hatten sie die Katze aus dem Tierheim.«
    »Wie haben sie mich gefunden?«
    »Eine von ihnen hat eine Rechnung oder so was aus Ihrem Büro mitgehen lassen. Da stand Ihre Privatadresse drauf.«
    Ryan nahm einen Schluck Bier.
    »Übrigens war auch Ihr kleines Abenteuer am St. Patrick’s Day Produkt studentischen Einfallsreichtums.«
    »Wie haben Sie davon erfahren?«
    Er lächelte und wackelte mit seiner Bierflasche. »Man hat so seine Quellen. Na ja, jedenfalls scheint Dr. Jeannottes Beschützerinstinkt gegenüber ihren Studenten auf Gegenseitigkeit beruht zu haben. Einer von ihnen hat offenbar mitgekriegt, daß sie sich bei dem Gespräch mit Ihnen aufregte und daraus den Schluß gezogen, daß Sie der Grund dafür seien. Da hat er beschlossen, Ihnen einen kleinen Denkzettel zu verpassen.«
    Ich wechselte das Thema.
    »Glauben Sie, daß Owens etwas mit den Morden an Jennifer und Amalie zu tun hatte?«
    »Er leugnet es. Behauptet, nachdem er Jennifer wegen der Anrufe zur Rede gestellt hatte, habe er Elle davon berichtet. Elle habe ihm gesagt, sie und Daniel würden Jennifer und Amalie nach Kanada zurückbringen.«
    »Warum war Owens nicht in Ange Gardien?«
    »Owens zog es vor, sich aus dem Staub zu machen. Entweder hatte er Angst davor, was Elle mit ihm tun würde, nachdem ihm Joey, Kathryn und Carlie abhanden gekommen waren, oder er setzte kein so rechtes Vertrauen in den kosmischen Übertritt. Wie auch immer, er hatte noch über 200 000 Dollar von Guillions Geld übrig, und das nahm er und ging nach Westen, während alle anderen nach Norden zogen. Das FBI spürte ihn schließlich in einer Naturalistenkommune in Arizona auf. Auch mit Harry hätte Elle ihre fünfundfünfzig Seelen nicht zusammengebracht.«
    »Hunger?«
    »Essen wir.«
    Wir bereiteten Salat zu und schnitten dann Hähnchenfleisch und Gemüse für Shish Kebab. Draußen war die Sonne unter den Horizont gesunken, und die Dämmerung warf Schatten über Bäume und Grundstück. Wir aßen auf der Terrasse, redeten und sahen zu, wie die Nacht hereinbrach. Unweigerlich kehrte unsere Unterhaltung zu Elle und den Morden zurück.
    »Ich schätze, Daisy Jeannotte war überzeugt, sie könnte ihren Bruder zur Rede stellen und ihn dazu bringen, den Wahnsinn zu stoppen.«
    »Ja, aber Elle kam Daisy auf die Schliche und ließ sie von ihren Vollstreckern ermorden und in den Bunker werfen, in dem man auch Sie verstaut hat. Da man Sie als geringere Bedrohung betrachtete, bekamen Sie nur eins übergezogen und wurden ins Loch gesteckt. Als Sie aber darauf reagierten, indem Sie sich befreiten und noch mehr Unruhe stifteten, wurde Elle wütend und hat Ihnen denselben teuflischen Mord-Exorzismus zugedacht, den sie an Jennifer und Amalie hatte durchführen lassen.«
    »Daniel half Elle, Jennifer und Amalie zu töten, und er ist der Hauptverdächtige für den Mord an Comptois. Wer bildete das Exekutionskommando in St. Jovite?«
    »Das werden wir vielleicht nie erfahren. Bis jetzt hat noch keiner diese Geschichte erzählt.«
    Ryan trank sein Amstel aus und lehnte sich zurück. Grillen hatten den Part der Vögel übernommen. In der Ferne heulte eine Sirene durch die Nacht. Eine lange Zeit sprach keiner von uns.
    »Können Sie sich noch an die Exhumierung erinnern, die ich in Memphrémagog durchgeführt

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